Die ETC-Eispiraten können doch noch gewinnen. Nach 17 Niederlagen in Folge gewannen die Crimmitschauer am Dienstagabend auf eigenem Eis im dritten Play-down-Spiel gegen den ESV Kaufbeuren und verkürzten in der Gesamtwertung auf 1:2. „Das war lange her, dass wir ein Spiel gewonnen haben“, meinte ETC-Trainer  Gunnar Leidborg nach der Schlusssirene.

Allerdings hatte die Mannschaft aus dem Allgäu klar den besseren Start. Patrick DesRochers im Tor der Eispiraten verhinderte einen frühen Rückstand, war aber beim Führungstreffer der Kaufbeurer nach einer Viertelstunde machtlos. Die Joker spielten in Überzahl und der am langen Pfosten frei stehende Thorsten Rau brauchte die Scheibe nur noch einzuschieben. Trotzdem führte der ETC zur ersten Pausensirene. Tom Herman (18.) und nur 83 Sekunden später Mikhail Nemirovsky (19.) nutzten zwei Stellungsfehler in  der Kaufbeurer Verteidigung konsequent aus. Bis dahin waren die Eispiraten eigentlich nur dreimal gefährlich  vor dem Gehäuse von Christian Baader aufgetaucht (6., 10., 12.).

Im Mittelabschnitt wurde es auf dem Eis um einiger ruppiger, worauf Hauptschiedsrichter Stascha Ninkov (Reutlingen) auf beiden Seiten mit relativ vielen Strafen reagierte. Ein 4:3 Überzahlspiel nutzte Kaufbeuren zum Ausgleich.  Fraser Clair hatte einen Schlagschuss abgefeuert (26.). Anschließend waren die Torszenen auf beiden Seiten an einer Hand abzuzählen. Gegen Drittelende ging es dann plötzlich wieder sehr schnell: Im Spiel vier gegen vier fälschte Christoph Klotz einen Schlagschuss von Vadim Slivchenko zur erneuten  Eispiraten-Führung ins Kaufbeurer Tor (38.), 39 Sekunden später schlug ein Knaller von Kapitän Christian Völk hinter Christian Baader ein (39.). Und mit etwas Glück hätte Vadim Slivchenko noch vor der Sirene den fünften Treffer markieren können. Der Ukrainer schoss am leeren Tor vorbei (40.).

So fiel das entscheidende ETC-Tor „erst“ nach 22 Sekunden im letzten Drittel. In Unterzahl hatte Slivchenko  seinen Nebenmann Milan Mikulik auf den Weg geschickt. DerTscheche schob die Scheibe mit etwas Glück durch die Schoner des Kaufbeurer Schlussmannes. In der verbleibenden Zeit passierte auf dem Eis nicht mehr sehr viel. Die  Eispiraten verteidigten ihren Vorsprung. Und die ETC-Fans hatten nach über acht Wochen wieder einen Grund zum Jubeln.

(Text: Freie Presse, Thomas Michel)