Nachdem der fade Beigeschmack der Sperre Ryan Nies nach dem Heimsieg am vergangenen Dienstag inzwischen verflogen war, galt es für die Eispiraten den Schwung vom Erfolg mitzunehmen und die Bad Nauheimer in ein 6. Spiel im Sahnpark zu zwingen.
Durch die Sperre Nies rückte unweigerlich Henning Schroth zwischen die Pfosten und aufgrund der Ü23-Regel wurde auch ein Platz für Bernhard Keil frei, der damit sein erstes Spiel in der Serie bestritt.
Mit 4 Reihen und ordentlich Dampf gingen die Sachsen in die Partie und agierten mit hohem läuferischen Aufwand. Die Hessen kamen daher in den Anfangsminuten kaum ins Spiel, das auf gegenseitigem Zerstören des Spielflusses bestand. Durch das frühe Forechecking waren die Crimmitschauer zwar anfällig für Konter, lösten diesen Nachteil aber taktisch klug und ließen keine Tempogegenstöße der Hausherren zu.
Die ersten 10 Minuten konnte man durchaus den Crimmitschauern zurechnen, denen man einzig vorwerfen musste, zu wenig Druck und Gefahr auf das von Mikko Rämö gehütete Tor auszuüben. Das wurde in einem überaus harmlosen Powerplay mehr als deutlich.
Nach etwa 12, 13 Minuten waren dann auch die Kurstädter in der Partie angekommen und hatten prompt die ersten dicken Torchancen, die aber Henning Schroth zu vereiteln wusste. Bad Nauheim ließ fortan nicht locker und setzte sich phasenweise brandgefärlich im Eispiraten-Drittel fest. Es blieb bis zur Pause allerdings beim 0:0.
Mit einem Powerplay starteten die Crimmitschauer in den Mittelabschnitt, doch die numerische Überzahl ist schlichtweg kein Vorteil für Rot-Weiß, denn noch bevor Bad Nauheim wieder komplett war, gingen sie durch Charlie Saraults Treffer mit 1:0 in Führung. Die Crimmitschauer waren nach Puckverlust im gegnerischen Drittel hier viel zu sorglos in der Rückwärtsbewegung.
Crimmitschau suchte in der Folgezeit den Weg zurück ins Spiel, konnte aber nicht mehr an die Intensität und Zweikampstärke der ersten 10 Spielminuten anknüpfen. Im Gegenteil, zwei Fouls von Pyka und Körner bescherten den Gastgebern ein 5-3 Powerplay und die ließen sich nicht zweimal bitten. Pauli fälschte einen Schlagschuss Johanssons zum 2:0 ab (28.).
Wenig später durften sich dann auch die Pleißestädter wieder in Überzahl probieren, aber Besserung war nicht erkennbar. Da brauchte es schon eine Einzelaktion von Bartek und die Mithilfe von Rämö, der den eher harmlosen Rückhandschuss durchrutschen ließ, um doch noch das erste Powerplaytor der Eispiraten in dieser Serie zu erzielen (31.).
Der Anschluss war geschafft und wer weiß, wie es weitergegangen wäre, wenn Gollenbeck in der 35.Minute seine 100%ige Doppelchance verwertet hätte… So blieb es aber beim Rückstand, den die Hausherren bis Drittelende durch zwei Gelegenheiten von Dineen und der Möglichkeit durch Lascheit weiter hätten ausbauen können. Taten sie Dank Henning Schroth aber nicht.
So war mit Beginn des Schlussdrittels also noch alles offen für die Eispiraten, doch noch ehe die sich für die Aufholjagd präparieren konnten, war es erneut Pauli, der den Sachsen schwer zusetzte. Den Schlenzer Paulis aus der Ferne unterschätzte Schroth und ließ die Scheibe über die Fanghand hinweg ins Tor passieren. Da waren gerade einmal zwei Minuten gespielt und der Wind in den Segeln der Eispiraten ging in eine Flaute über.
Die wurde durch ziemlich unnötige Strafen von Halbauer und Schietzold noch verschärft, denn wertvolle Zeit ging den Westsachsen hierbei verloren und sie standen dabei zweimal auf der Kippe zur endgültigen Entscheidung der Partie. Ein weiterer Treffer der Bad Nauheimer fiel jedoch nicht.
Die Bemühungen konnten man den Crimmitschauern im Schlussspurt sicherlich nicht absprechen, doch allein damit ist in einer Playdown-Serie kein Blumentopf zu gewinnen. Nach vorne fehlte es zum einen am Durchsetzungsvermögen gegen die aufmerksame und energische Bad Nauheimer Defensive und zum anderen an den spielerischen Mitteln. Denn allzu oft blieben die Crimmitschauer schon im Spielaufbau erfolglos, weil ihnen außer Dump and Chase, welches zur dankbaren Beute der Nauheimer wurde, nichts weiter einfiel.
So blieb es beim 3:1 der Hessen und somit dem Gewinn der Serie mit 4:1 Siegen. Crimmitschau wird damit ab dem 31. März in der letzten und entscheidenden Playdown-Runde weiter um den Klassenerhalt kämpfen müssen.