Eispiraten Crimmitschau vs. EC Bad Nauheim 6:5 nP (0:1,2:2,3:2)

In einem turbolenten, spektakulären Spiel mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten trotzen die Eispiraten allen Widrigkeiten und neuen Rückschlägen und dieses Spiel hatte mehr als unter 1500 Zuschauer verdient gehabt. Ersatzgeschwächt mussten die Gastgeber dreimal einem Rückstand hinterher laufen und steckten auch den erneuten Ausgleich nach eigenem Dreierpack und doppelter Führung weg und retteten sich in einem Strafenfestival am Ende ins Penaltyschießen. Ryan Nie und Patrick Pohl sicherten dort den verdienten Zusatzpunkt nach einem nervenaufreibenden Spiel. Die Moral bei den Eispiraten ist intakt und somit starten sie gestärkt und mit neuem Selbstvertrauen am Sonntag zu längsten Auswärtsfahrt der Saison in den Breisgau, um endlich auch auswärts erfolgreich zu agieren.

Für den mit Grippe ins Bett verbannten Chefcoach Chris Lee stand am Abend erstmals der Nachwuchskoordinator Boris Rousson als Verantwortlicher der Eispiraten hinter der Bande und dieser stellte einen rein nordamerikanischen  Sturm zusammen und somit Patrick Pohl, erstmals mit Goldhelm, zum slowakischen Duo. Die dritte Reihe bildeten Dominic Walsh, Valerij Guts und Erik Gollenbeck. Da nur 5 Verteidiger zur Verfügung standen nach dem Grippe bedingten Absagen von Jakub Körner und Lukas Pozivil, rotierten diese innerhalb der drei Reihen. Die Gäste waren mit voller Kapelle angereist und konnten somit mit vier Reihen agieren und wollten sich aus der kleinen Minikrise schießen. Das Spiel sollte aber auch zu einem Duell der besten Goalies der Liga werden, an das sie sich sicher noch lange erinnern werden und Jan Tramm feierte mit seinem 200. Spiel in rot-weiß ein persönliches Jubiläum.

Die Anfangsminuten gehörten den Gästen aus Nauheim, doch mit den ersten gelungenen Angriffsbemühungen durch Jason Pinizzotto und Martin Bartek kamen auch die Gastgeber besser ins Spiel. Erster Aufreger im Spiel waren zwei fragwürdige Strafen kurz hintereinander, da es aber beide Teams betraf, war es nicht spielentscheidend. Aab hatte dann die Führung für Nauheim auf dem Schläger, doch nach einem unsinnigen Schubser von Dominic Walsh, bei dem der Nauheimer gekonnt abhob, zappelte der Puck im folgenden Überzahlspiel nach einem blue liner doch im Kreuzeck hinter Ryan Nie. Chancen zum Ausgleich waren vorhanden durch Martin Bartek (2) und Ivan Ciernik, doch mit einer leistungsgerechten Führung der Gäste ging es in die erste Pause.

Die Gäste kamen unkonzentriert aus der Kabine und leisteten sich leichte Fehler, die erst zu einer Unterzahl und daraus folgend zum Ausgleich führten. Einen blue liner vom Kapitän konnte Jason Pinizzotto gekonnt unter die Latte lenken. Kurz darauf fing Dominic Walsh einen Pass ab und lief frei auf Miko Rämö zu und schoss übers Tor anstatt den völlig freistehenden Erik Gollenbeck am langen Pfosten die Führung aufzulegen. Diese gelang folgerichtig dann eben den Gästen, die einen Aufbaufehler vom Kapitän ausnutzten und durch Frosch Keeper Ryan Nie im kurzen Eck überraschen konnten. Zur Halbzeit plätscherte das Spiel so dahin, beide Teams neutralisierten sich gegenseitig. In der 35. Minute gelang Ryan Nie ein big save gegen Dineen, im Gegenzug schoss Martin Bartek einen Konter am Tor vorbei. Nach einer erneuten quasi Doppelstrafe gegen beide Teams schoss Danny Pyka von der Blauen und Martin Bartek tunnelte mit seinem Abfälscher  Nämö zum umjubelten erneuten Ausgleich. Erneut gab es kurz darauf die Chance zum Doppelschlag, auf Pass vom starken Patrick Pohl zielte Andre Schietzold aber freistehend zu ungenau. Als Mark Lee und Jason Pinizzotto zu behäbig zurück liefen, kamen die Gäste in eine 4-2 Überzahlsituation, die sie glücklich zur dritten Führung nutzen konnten, weil Ryan Nie den Schuss durchsickern lassen mußte. Mike Hoeffel hatte den erneuten Ausgleich im Gegenzug auf dem Schläger, drehte sich vor dem Tor und lupfte den Puck aber drüber.

Im turbolenten Schlussdrittel kontrollierten zunächst die Gäste das Spiel und hatten durch ihren auffälligsten Spieler Pauly die Chance zum nächsten Treffer. Doch urplötzlich begann der Sahnpark wie ein Vulkan zu brodeln und drohte auseinander zu brechen – innerhalb kurzer Zeit (84 Sekunden) drehten die Eispiraten das Ergebnis mit einem Dreierpack: Ivan Ciernik wurde von Patrick Pohl mit einem Traumpass auf die Reise geschickt und verlud Rämö gekonnt, dann traf Mike Hoeffel nach tollem Pass von Mark Lee allein vor Nämo über dessen Stockhand und zu guter letzt hielt Valerij Guts in einen Fernschuss seinen Schläger und lenkte den Puck zu seinem ersten Profitor ins Gehäuse, den seinem Mannschaftskameraden sogleich für ihn als Erinnerung sicherten. In einem folgenden Powerplay drängten die Eispiraten nicht aufs nächste Tor, sondern spielten lieber die Zeit runter. Mike Hoeffel traf dabei im Nachschuss nur den Pfosten und musste kurze Zeit später auf die Sünderbank. Nauheim spielte ein starkes Powerplay mit vielen Chancen, doch den Anschlusstreffer markierten sie bei 5-5 durch Dineen, der mit einem trockenen Schuss ins Kreuzeck Nie überwand. Und es kam nun ganz dick, Frosch zirkelte den Puck durch Jan Tramm an Ryan Nie vorbei ins lange Eck zum Ausgleich. Aufgrund zahlreicher Strafen zum Spielende kam es zu noch einigen brenzligen Situationen vor Ryan Nie, bevor beide Teams sich den ersten Punkt sichern konnten.

In der Verlängerung kam der erneut beste Eispirat Patrick Pohl mit viel Wut im Bauch von der Strafbank und zu zwei Gelegenheiten, musste aber dann den schwindenden Kräften Tribut zollen. Nach einem geahndeten Stockschlag konnte Mark Lee von der Strafbank  nicht mehr ins Spiel eingreifen und hatte dann aber beste Sicht auf den neuen Goldhelm, der mit einem sehenswerten Treffer im shootout den Zusatzpunkt sicherte und seine Führung in der Scorerwertung ausbauen konnte…