Puh, da muss man erstmal durchschnaufen. Die Eispiraten Crimmitschau lieferten bei den Kassel Huskies eine Leistung ab, die so gar nicht zu den zuletzt gezeigten Darbietungen passt. Mit 2:14 – es handelt sich nicht um einen Tippfehler! – ließen sich die Westsachsen von den Huskies nach allen Regeln der Kunst auseinandernehmen und zeigten eine desaströse Einstellung bei der mit Abstand höchsten Saisonniederlage. Die Rot-Weißen haben sich wohl etwas zu viel auf den erst letzten Sonntag errungenen 10. Platz eingebildet und dafür prompt die schmerzhafte Quittung bekommen.

Bereits vor der Partie wurde die Hiobsbotschaft verkündet, dass es einmal mehr zu Ausfällen im Team kommt. Schlenker und Guts konnten nicht auflaufen. Darüber hinaus erhielt Ryan Nie eine schöpferische Pause, Backup Niklas Deske sprang ein.

Nach nicht einmal 7 Minuten war die Partie im Grund entschieden, denn da führten die Huskies schon 2:0, bauten diesen Spielstand bis zur Drittelsirene gar auf 4:0 aus, wobei Ex-Eispirat Jamie MacQueen mit 3 Vorlagen maßgeblicher Wegbereiter für die schon zu diesem Zeitpunkt klare Angelegenheit war. Die Crimmitschauer ließen einfach den nötigen Biss vermissen, waren nicht konsequent genug im Abschluss und leisteten sich im gesamten Defensivverhalten viel zu viele unnötige Fehler.

So bzw. noch schlimmer ging es im zweiten Abschnitt weiter. Selbst mit inzwischen halber Kraft kontrollierten die Hausherren das Spiel nach Belieben und schraubten das Ergebnis durch 4 weitere Tore zwischen der 31. und 38. Minute in Richtung zweistellig.

Man hält es im Profi-Eishockey und einer engen Liga wie der DEL 2 eigentlich kaum für möglich, doch im Schlussdrittel dauerte es gerade einmal etwas mehr als 3 Minuten und das Ergebnis war tatsächlich zweistellig – 10:0. Es war Ex-Eispirat Austin Wycisk vorbehalten, der sein erstes Saisontor feiern durfte, wie passend. Wer glaubte, dass es damit genug war, irrte. Denn die Eirpiraten waren in diesem Spiel schlecht genug, um den Gegner zu weiteren Toren einzuladen. Nach kurzer Verschnaufpause erzielten die Huskies zwischen der 50. und 57. Minute ihre Tore 11 bis 14. Unterbrochen wurde das Scheibenschießen nur durch die Randnotizen der Eispiraten. Ein Kasseler Eigentor sowie Eric Lampe sorgten für die Ehrentreffer der Sachsen.

Was mit den Crimmitschauern an diesem Abend los war, ist in Worte kaum zu fassen. Es bleibt zu hoffen, dass bis zum so wichtigen Spiel gegen Kaufbeuren am Sonntag dieses dunkle Kapitel Crimmitschauer Eishockey-Geschichte schnell geschlossen werden kann. Apropos Geschichte: 14 Gegentore haben die Crimmitschauer zuletzt am 25.11.1990 kassiert. Dies war das bislang einzige Mal und mehr Gegentore gab es bislang auch nicht in einem Spiel. Damals verloren die Crimmitschauer mit 14:3 beim ERC Ingolstadt. Was bedeutet das? Wir erlebten heute die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte…