Die Sonne prasselte auf den Marktplatz in Crimmitschau auf dem sich rund 200 Fans für ein leckeres Eis versammelt hatten. Was als süffisante Umschreibung der Anhänger der Eispiraten formuliert wurde, hatte einen ernsten Hintergrund – zur Stadtratssitzung um 17:00 Uhr sollte über den neuen Nutzungsvertrag zwischen Stadt und Eispiraten entschieden werden. Zahlreiche Unterschriften aus ganz Eishockeydeutschland wurden gesammelt. Über 10.500 Unterzeichnende bekannten sich zum Eishockeystandort Crimmitschau.
Als Jörg Buschmann kurz vor 17 Uhr vor dem Rathaus wartete, merkte man dem Eispiratengeschäftsführer deutlich die Anspannung an. Kurz darauf stieß Ronny Bauer hinzu. Seine Miene verriet ebenfalls Anspannung. Pünktlich begann die Stadtratssitzung und lange Zeit blieb die mächtige Front des Rathauses bewegungslos. Gegen 18;45 Uhr zogen sich die Stadträte in verschiedene Räumlichkeiten zurück und berieten untereinander. Ein deutliches Zeichen – jetzt geht es um die Eispiraten. Lange und intensiv wurde diskutiert und mit versteinerten Mienen konnte man die Stadträte immer mal am Fensterrand auftauchen sehen. Nach einer guten, halben Stunde erfolgte die Rückkehr in den großen Ratssaal. Resultat – Entsetzen. Gegen 19;45 Uhr verließ Stadtrat Andreas Osse wutentbrannt das Gebäude. 19:50 Uhr erklärte Ronny Bauer: „Es sieht nicht gut aus.“
In Anbetracht der Situation fällt es schwer an eine Einigung zwischen Stadt und Eispiraten zu glauben. Morgen werden die Eispiraten Crimmitschau ein offizielles Statement veröffentlichen und sich mit den Sponsoren zusammen setzen. Der Alptraum geht weiter.