Nach der Niederlage in Spiel 3 im Heimspiel war der Druck in der Serie nun endgültig auf die Eispiraten übergegangen. Damit waren die Gastgeber mit einem möglichen Sieg nur noch einen Schritt vom Klassenerhalt entfernt. Also hieß es an der Donau den Serienausgleich zu erzwingen…
Ein Gegentor, was völlig in die Serie passt
Beide Teams gingen das Spiel ähnlich an wie die vorangegangenen Partien. Vorwiegend defensiv agierend und auf die Fehler des Gegners warten. Die ersten 20 Minuten waren die Eispiraten wie schon am Freitag zuvor in mehr Scheibenbesitz, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Die größte Chance in diesem chancenarmen ersten Drittel hatte Tobias Lindberg, der von Colin Smith hinter dem Tor den Puck in den Slot serviert bekam, Neffin störte den Pass und der anschließende Schuss landete beim erneut sicheren Keeper der Eisbären. Ansonsten präsentierten beide Teams den Fans in der Donauarena Eishockeymagerkost, Crimmitschau zwar etwas mehr spielbestimmend, doch die die Eisbären fingen die Gäste in der neutralen Zone oft ab und konnten sich so leicht den Angriffen erwehren, die erneut keine zündenden Ideen hatten und den Puck im Bazany-Gedächtnis-Style tief spielten und hinterher rannten, um dann zu hoffen, irgendwie an die Scheibe zu kommen. Das Publikum hatte sich schon mit dem torlosen Unentschieden abgefunden, da gab Preto aus spitzem Winkel einen schnellen Schuss ab, Oleg Shilin machte das kurze Eck zu und vom Schoner rutschte die Scheibe ins Tor, Shilin hob das Tor an und der Puck rutschte wieder heraus. Nach langem Videobeweis gaben die Schiedsrichter das kuriose Tor, was auch den knappen Pausenstand bedeutete.
Regensburgs zweites Tor war der Weckruf für die Eispiraten
Das zweite Drittel begann gleich mit einem Knall: Corey Mackin marschierte durch schepperte denPuck gegen den Pfosten, im Gegenzug kam Regensburg zu einem 3 auf 1 Konter, den Oleg Shilin entschärfte. Doch die Eisbären hatten offenbar das Glück gepachtet: Demetz schlenzte aufs Tor, Oleg Shilin war die Sicht verdeckt und der Puck schlug ein zum frühen 2:0. Die Crimmitschauer Fans peitschten trotz des Rückstands die Mannschaft nach vorn und Colin Smith erlöste die rot-weissen Fans und nutzte den Raum in der Regensburger Abwehr und verkürzte auf 2:1. Jetzt waren die Crimmitschauer im Spiel, die Eispiraten gingen mit deutlich mehr Tempo, was sich auch in Chancen widerspiegelte. Die Westsachsen erarbeiten sich immer mehr Spielanteile und der auffälligste Spieler in Reihen der Eispiraten, Corey Mackin, vergoldete sein Spiel nach perfektem Zuspiel von Tobias Lindberg, der den Puck nach rechts auf Mackin legte und der den Puck unter die Latte knallte. Plötzlich war der Speed da und auch die Lust aufs Toreschießen. Einzig der wieder einmal beste Regensburger Neffin hielt in dieser Phase sein Team im Spiel. Kurz vor Drittelende legte Jerkko Rämö den Puck knapp neben das Tor, Tobias Lindberg nahm diesen am kurzen Eck auf, doch Neffin kam im letzten Moment noch mit der Fanghand ran. Regensburg wirkte beeindruckt und schleppte sich wie ein angeschlagener Boxer sich in die Drittelpause.
Nochmalige Eisbären-Führung der finale Wake-Up-Call
Das letzte Drittel begann gleich mit einem Nackenschlag für die Eispiraten, Preto ließ ins Drittel, schoß am Tor vorbei, Morley nahm die Scheibe hinter dem Tor auf, wurde leider nicht ausreichend gestört und schob um das Tor herum auf den bereits am Boden liegenden Oleg Shilin zur erneuten Führung ein. Damit mussten die Eispiraten erneut um den Ausgleich kämpfen, doch der Kampf währte nicht lang, nur wenige Augenblicke später zog Tim Lutz vom Bullykreis ab und traf durch Freund und Feind zum Ausgleich. Beide Teams agierten jetzt wesentlich zielstrebiger und mit hohem Tempo, wobei die Eispiraten wie schon im zweiten Drittel deutlich Oberwasser im Bezug auf die Spielanteile hatte. Lohn der Mühe war der seitens der Eispiratenfans sehnlichst erwartete Führungstreffer, Mirko Sacher schoß erst einen Gegner an, nahm den Puck nochmal auf und knallte Neffin den Puck unter die Latte, damit lag Regensburg nun erstmals in der regulären Spielzeit der Serie zurück und war gefordert. Die Eispiraten konnten jedoch sämtliche Angriffsversuche der Hausherren abfangen, selbst eine Strafe gegen Dominic Walsh blieb ohne wirklichen Druck der Gastgeber folgenlos. Erst gegen Ende des Drittels nahm Regensburgs Trainer Flache seinen Keeper vom Eis und hier musste Oleg Shilin mehrfach eingreifen. Die größte Chance hatte das Regensburger Urgestein Gajovsky, der am Abend sein 500. Spiel für Regensburg und seinen 38. Geburtstag feiern drufte, aber Oleg Shilin war nicht zum Geschenke verteilen da. Im Gegenteil, der Goalie der Eispiraten legte für Corey Mackin auf und der schoss den Puck aus der eigenen Zone ins verwaiste Regensburger Tor. Damit waren die Messen gelesen und Die Eispiraten glichen mit viel Herz, Leidenschaft und Einsatz die Serie aus, um am Dienstag in Spiel 5 die Chance zu haben, sich den ersten Matchpuck zu erspielen.