Die Eispiraten sind zurück im Geschäft! Nach dem Heimerfolg gegen Riessersee konnten die Crimmitschauer auch auswärts nachlegen und überrumpelten das bisher so stark aufspielende Bad Nauheim im eigenen Stadion mit 1:4 (0:1, 0:0, 1:3). Aus den letzten 4 Auswärtsspielen holten die Sachsen damit 9 Punkte. Der verdiente Lohn: Crimmitschau hat Kaufbeuren den 10. Tabellenplatz abgenommen und ist ab sofort der Gejagte.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag, denn das erste Unterzahlspiel der Crimmitschauer nach knapp 2 1/2 Minuten bedeutete keineswegs die Führung der Roten Teufel. Im Gegenteil! Eric Lampe fing einen schwachen Aufbaupass von Keussen ab und legte auf Tripp, der direkt abzog und zum 0:1 in Unterzahl (4.) traf. Tripp bestätigt seine bestechende Form der letzten Spiele. In der Folgezeit ließen sich die Eispiraten von den Hausherren nicht beeindrucken und spulten ein wirklich gutes Auswärtsspiel herunter. Man war dem Tabellensechsten über weite Strecken sogar überlegen, was 11:4 Torschüsse nach dem 1.Drittel zugunsten der Pleißestädter untermauern. Einziges Manko: Es stand denkbar knapp nur 0:1. Die Lee-Schützlinge vergaben trotz guter Chancen dabei sogar ein fünfminütiges Überzahlspiel ohne Torerfolg, nachdem der Bad Nauheimer Daniel Ketter dem Eispiraten Matthew Foy mit dem Stock eine blutige Lippe verpasst hatte.

Im Mittelabschnitt entwickelte sich die Partie immer mehr zum Duell Crimmitschau gegen Mikko Rämö. Denn der Schlussmann der Gastgeber hielt sein Team mit tollen Paraden im Spiel und vereitelte mit tollem Stellungsspiel und seiner starken Fanghand zum Teil beste Gelegenheiten der Rot-Weißen. Es hätte zum Ende des Drittels 0:3 oder gar 0:4 stehen können! Dass die Eispiraten vorne nicht trafen, sollte aber bis dahin wenig ausrichten, denn das Defensivspiel der Westsachsen funktionierte prima. Das Top-Duo Dineen/Cameron blieb farblos gegen die energisch und clever verteidigenden Eispiraten.

Im letzten Drittel aber zunächst doch die Strafe für die bisherige Fahrlässigkeit, denn aus dem Nichts gelang Kyle Helms der schnelle 1:1-Ausgleich (42.). Noch im November wären die Eispiraten fortan auseinander gebrochen, aber wie die Cracks um Schietzold & Co. auf den Gegentreffer reagierten, ist ein Musterbeispiel an Selbstvertrauen. Sie marschierten weiter nach vorne, nahmen den Kopf hoch und zeigten breite Brüste. Statt sich vom 1:1 beeindrucken zu lassen und hinten einzuigeln waren sich die Crimmitschauer ihrer Überlegenheit bewusst und setzten dies dann folgerichtig auch in Tore um. Eric Lampe reagierte im Powerplay am schnellsten und erzielte das 1:2 (49.), André Schietzold legte mit einem fulminanten Hammer von der Blauen Linie knapp 2 Minuten später den Grundstein für den Erfolg. Martin Heinisch per Tip-in nach einer Fußabwehr des inzwischen entnervten Rämö stellte zum Endstand auf 1:4 (55.).

Mit dem dritten 6-Punkte-Wochenende der Saison schafften die Crimmitschauer die lang ersehnte Rückkehr auf einen Pre-Playoff-Platz und belohnen sich damit vorübergehend für ihre zuletzt so starken Leistungen. Nun gilt es aber, diesen Platz gegen die Konkurrenz auch zu behaupten.