Die wievielte Kopie eines Heimspiels gegen Weißwasser war das eigentlich? Auf gewohnte Art und Weise und zum sechsten Mal in Folge entführten die Lausitzer die Punkte aus dem Sahnpark. Vor knapp über 3.200 Fans stand es am Ende 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) und die Eispiraten buchen mit dieser weiteren Niederlage damit aller Voraussicht nach das Ticket für die Playdowns.

Die Eispiraten hatten sich spürbar etwas vorgenommen, denn von Beginn an brachten sie viel Energie ins Spiel und zeigten auch deutlichen Zug zum Tor. Beiden Teams gelang es aber selten, mit Übergewicht ins gegnerische Drittel zu kommen, weil die Defensivreihen aufmerksam agierten. Dennoch entwickelte sich ein rasantes, zweikampfintensives und schnelles Derby, in dem die Eispiraten ein optisches Übergewicht entwickelten. Das Tor machten aber die Gäste, als sie einen klassischen 2-1 Konter nach einem offensiven Eispiraten-Fehlpass abschließen konnten und durch Scheidl in Führung gingen (16.).

Der Mittelabschnitt hätte beinahe mit einem Paukenschlag begonnen, doch im Breakaway traf Lindberg nur die Latte. Trotz des verpassten Ausgleichs war damit der Ton gesetzt und die Eispiraten blieben am Drücker, kämpften stark und ließen nicht locker. Weißwasser gelang es zwar, durch enges und vielbeiniges Verteidigen die große Gefahr vom eigenen Kasten wegzuhalten, doch als Felix Thomas in der 33. Minute alle Füchse-Blicke auf sich zog, sorgte dessen Pass zum freistehenden Wagner für das verdiente 1:1. Erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels gaben die Eispiraten das Heft noch einmal aus der Hand, so dass die Gäste zu drei Hochkarätern in kurzer Zeit kamen, die aber von Oleg Shilin gekonnt vereitelt wurden.

In der 42. Minute ging ein befreiender Jubelschrei durch den Sahnpark, als Vinny Saponari das vermeintliche 2:1 erzielte, doch im Videobeweis wurde ersichtlich, dass dem Puck wohl noch ein halber Zentimeter bis zum vollständigen Überqueren der Linie fehlte. Wenn man unten steht, läuft es so. Und wenn man unten steht, macht man zumeist auch den einen entscheidenden Fehler zu viel und der passierte den Crimmitschauern in der 45. Minute, als sie sich wie schon beim 0:1 auskontern ließen und diesmal Zerter-Gossage der Nutznießer war. Das Spiel in der Folge ist schnell erzählt: Weißwasser hatte Null Interesse, noch irgendetwas zum Spiel beizutragen und die Crimmitschauer rannten ein ums andere Mal gegen eine Gelb-Blaue Abwehrwand und wurden mit jeder Minute, die von der Uhr ging hektischer und ohne kreativen Moment in der Offensive.

Da Weiden parallel in Landshut gewann, beträgt der Rückstand Crimmitschaus auf das rettende Ufer nun 14 Punkte. Weil nur noch 14 Spiele verbleiben, hilft nun nur noch das Prinzip Hoffnung.