Es war eine lange, lange Zeit, in der die Eispiraten keinen Auswärtsdreier verbuchen konnten. Am 2. Weihnachtsfeiertag ist es nun soweit: mit einem überraschenden 4:1-Erfolg bei den Starbulls Rosenheim können die Rot-Weißen nun einen Haken an diese Negativserie machen.

Der Start ins Weihnachtsmatch verlief für die Westsachsen dabei ziemlich stockend, in den ersten zwanzig Minuten verdienten sich die Hausherren ihr frühes 1:0 redlich, hatten alles im Griff, und hielten die Eispiraten nahezu völlig vom eigenen Gehäuse fern. Mit dem Führungstreffer von Sarault, der einen Pfostenabpraller ins Netz drückte, war auch die zu erwartende längere Spielunterbrechung erledigt, in Rosenheim war heute Teddy-Bear-Toss angesagt. Mit 10 zu 4 Torschüssen für die Gastgeber ging es in die Pause.

Aus dieser kamen dann aber zur Überraschung der 4247 Zuschauer die Gäste besser heraus. Mit zunehmender Spielzeit legten die Rot-Weißen mehr und mehr den Respekt ab, erarbeiteten sich die besseren Chancen und konnten letztlich in eigener Unterzahl ausgleichen. Einen abgefangenen Puck behauptete Ladislav Zikmund stark, bis Mirko Sacher mit der zweiten Welle in Position gelaufen war, und dieser überwand den zur Zeit wohl stärksten Goalie der Liga, Oskar Autio, zum 1:1. Defensiv ließen die Westsachsen nur noch sehr wenig zu, und wenn doch was durchkam, dann stand da ein bärenstarker Christian Schneider zwischen den Eisen, der mit seinem Auftritt heute durchaus Ansprüche auf die Nummer-1-Stelle geltend machen kann. Im Vergleich mit seinen Kollegen Shilin und Mnich hat Snaydz zur Zeit die Nase vorn.

Auch im Schlussdurchgang zogen die Gäste die Zügel wieder eng an, verteidigten aufopferungsvoll, und warteten auf Fehler der Oberbayern. Stretch tat ihnen den Gefallen und spielte in Minute 48 einen Katastrophenpass in die Kelle von Mirko Sacher, und der Abwehrchef der Eispiraten zockte Autio aus und erzielte seinen zweiten Treffer des Abends. Das erwartete Anrennen der Hausherren in der Schlussphase blockten die Rot-Weißen ganz stark weg, kurz vor Ultimo vollendete Denis Shevyrin, der im Sturm auflief und dort auch irgendwie besser aufgehoben scheint, nach klugem Querpass von Mastermind Colin Smith sogar einen schnellen Konter zur Vorentscheidung. Tim Lutz machte mit seinem Empty-Netter dann den Deckel auf eine Partie, in der die Eispiraten sich mit viel, viel Anlauf endlich einmal für einen engagierten Auftritt in der Fremde vollumfänglich belohnen konnten.