Kurzurlaub, Wellness, Familienbesuche oder einfach mal nur Abschalten oder auch Regeneration und Auskurieren von Verletzungen, genau dafür ist die Länderspielpause sehr gut geeignet. Und so sollte nach einer solchen Pause eigentlich eine vollere Mannschaft auf dem Eis stehen, aber nicht so bei den Eispiraten, die weiter auf Colin Smith, Tim Lutz und Thomas Reichel verzichten mussten und mit Scott Feser und Lukas Wagner noch Zuwachs auf der Verletztenbank bekamen. Lediglich Dominic Walsh kam endlich zu seinem ersten Einsatz…
Zielstrebige Gastgeber legen vor
Schon zu Beginn der Partie wurde deutlich, daß sich die Hausherren nicht darauf verlassen wollten, mit ihrem trotz einiger Ausfälle gut gefüllten Lineup die verletzungsgebeutelten Eispiraten herspielen zu können. Dresden verließ sich auf einfaches Hockey, brachte viele Scheiben sofort zum Tor und sollte damit erfolgreich sein. Nach siebeneinhalb Minuten nutzte Porsberger einen Rebound zum 1:0. Diese frühe Führung konnten die Rot-Weißen aber noch kontern: Tobias Lindberg setzte sich ganz stark zwischen zwei Verteidigern durch und ließ aus den Birken mit einem Rückhandschuss ins Kreuzeck keine Chance. Als in einer ansonsten sehr fairen Partie mit Böttcher, der per Beinstellen einen Konter verhindert hatte, und Sacher, der bei seiner Handballeinlage mal kurz die Sportart verwechselte, gleich zwei Eispiraten auf der Strafbank saßen, nutzten das die Gastgeber zum 2:1 durch Gorcik. Die Gäste hielten in der Folge gut mit, die gefährlicheren Aktionen hatten aber weiter die Eislöwen. Als fast alle schon mit den Gedanken in der Pause waren, schlug Dresden dann nochmals zu: Granz feuerte einen Blueliner ab, den Shilin erst im Netz sah.
Eispiraten optisch gut dabei, aber ohne viel Torgefahr
Dresden schien im Mitteldrittel etwas in den Verwaltungsmodus zu schalten, so daß die Eispiraten durchaus einiges an Spielanteilen für sich verbuchen konnten. Die Hausherren verteidigten aber konzentriert, so dass nicht all zu viel Gefahr für aus den Birkens Gehäuse dabei herumkam. Oft sah das bei den Westsachsen einfach nicht zielstrebig genug aus, zu oft wurde, statt direkt zu schießen, noch mal eine Runde gefahren, und die Eislöwen konnten sich sortieren, den Rest erledigte der Goalie. Oleg Shilin hatte kaum etwas zu tun, nur sechs Torschüsse brachten die Landeshauptstädter auf sein Tor im Mittelabschnitt. Einer davon sollte aber noch ins Ziel finden: ein Abpraller nach Schuss von Sykora fiel auf die Kelle von Mitch Wahl – 4:1 kurz vor Drittelende.
Dresden bringt es nach Hause
Durch eine frühe Strafe gegen Sykora konnten die Eispiraten zwar das Momentum wieder auf ihre Seite ziehen, aber auch das Powerplay leidet halt sichtlich am Fehlen von fünf Angreifern in der Aufstellung. Schön, dass es wenig später nach Ablauf der Überzahl doch noch klappte: Lois Spitzner legte schön zurück in den Slot, wo Bettahar Maß nahm und der Puck über den Umweg Ladislav Zikmund, der entscheidend abfälschte, den Weg in die Maschen fand. Da hätte es noch einmal kippen können, aber gleich mehrere Unkonzentriertheiten in der Crimmitschauer Hintermannschaft am Stück ermöglichten Dresden eine kleine Druckphase, die Porsberger mit seinem zweiten Treffer des Tages letztlich zur endgültigen Entscheidung nutzte. Auch eine Herausnahme Oleg Shilins kurz vor Ultimo brachte nicht die erhoffte Gefahr vor dem Dresdner Tor, so daß die Gastgeber das Ganze in der Summe verdient nach Hause schaukelten, ohne all zu viel Streßhormone freizusetzen.
Für die Eispiraten heißt es wie schon an den Spieltagswochenenden zuvor: nach der Auswärtsniederlage ist der Heimerfolg dringend nötig, um halbwegs Anschluss halten zu können. Ein paar kleinere medizinische Wunder wären dazu hochwillkommen.