Für Phil Connors ist der Murmeltiertag in der Provinz Pennsylvanias das wahre Grauen, erst recht als sich der traditionelle Murmeltiertag ein ums andere Mal wiederholt und er in dem Nest Punxsutawney gefangen zu sein scheint.



Die Kassel Huskies dürften sich genau wie Phil Connors fühlen, denn auch für Sie wiederholt es sich Spieltag für Spieltag – sie stehen auf und sind Tabellenführer.

Wettermann Phil Connors entwickelt während seiner Odyssee ein großes Ziel, nämlich das Herz seiner Kollegin Rita zu erobern. Und fällt dabei mehrfach böse auf die Nase.

Parallelen zu den Huskies? Nun ja, der Dauertabellenführer der DEL2 ist für sein großes Ziel – der Meisterschaft incl. Rückkehr in die DEL – inzwischen auch schon ein paar Mal auf die Nase gefallen. Heuer soll es aber nun endlich klappen.

Dafür haben die Murmeltiere, pardon Huskies im Sommer so ziemlich jeden Stein umgedreht, vor allem in der Führungsetage. Auf der sportlichen Ebene übergab man dem Kanadier Todd Woodcroft das Zepter als Headcoach und dass der langjährige Oberfuchs Petteri Väkiparta die zweite Reihe als Co-Trainer füllt, macht die hochgesteckten Ambitionen Kassels überdeutlich.

Zwischen den Pfosten agieren weiterhin Brandon Maxwell (D-CAN, 11 Sp, 1.74 GT/Sp, 93.52%, 2 SO) und Philipp Maurer (3 Sp, 2.35 GT/Sp, 91.95%, 0 SO) als starkes Duo.

Deren Vorderleute haben sich im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls kaum verändert und so stehen Maximilian Faber (14 Sp, 0+9), Joel Keussen (9 Sp, 2+2), Marco Müller (14 Sp, 0+1) und Andrew Bodnarchuk (CAN, 0 Sp) als felsenfeste Säulen hinten drin. Im Falle Bodnarchuks erlauben es sich die Huskies sogar die Ankunft des deutschen Passes abzuwarten, anstatt eine Ausländerlizenz zu „opfern“. Wer hat, der kann. Derweil überzeugt Neuzugang Marc-Olivier Duquette (CAN, 14 Sp, 1+2) an Bodnarchuks Stelle und auch DEL-Neuzugang Tim Bender (14 Sp, 1+4) hebt die Qualität in der Kasseler Defensive. Markus Freis und Ben Stadler sind die fleißigen Nachwuchskräfte.

Die Offensive der Nordhessen hat nach den bisherigen Eindrücken der Saison die wohl gefährlichste Angriffsreihe der DEL2 zu bieten. In Person von Hunter Garlent (CAN, 14 Sp, 4+13), Tristan Keck (D-CAN, 14 Sp, 10+6) und Ryan Olsen (D-CAN, 14 Sp, 9+8) fallen die Tore für die Cracks von der Fulda wie reife Früchte. Die potentiellen Nachfolger von Yogan-Trivino-Girduckis aus der Vorsaison scheinen gefunden. Hinter der Topreihe tummeln sich aber noch viele weitere starke Angreifer, etwa die Kontingentspieler Dominic Turgeon (USA, 14 Sp, 2+4) und Brandon Cutler (CAN, 14 Sp, 2+4) oder Alec Alroth (14 Sp, 0+1), Darren Mieszkowski (6 Sp, 0+7), Yannik Valenti (14 sp, 5+2) und Jake Weidner (D-CAN, 14 Sp, 2+3). Hans Detsch (14 Sp, 1+1) als Mann für´s Grobe und Louis Brune (9 Sp, 1+0), Connor Korte (9 Sp, 0+0), Simon Thiel (9 Sp, 1+1) sowie Oleg Leon Tschwanow (4 Sp, 0+0) sorgen zusammen mit den U21-Spielern Clemens Sager und Christian Schilling für die Tiefe in der Offensive.

Wir stellen es uns lieber nicht bildlich vor, aber wünschen uns insgeheim, dass die Eispiraten in Kassel als Waldmurmeltiere „Punxsutawney Phil“ verkleidet auftreten. Denn die Pelztiere haben den menschlichen Phil im Hollywood-Streifen förmlich zur Weißglut getrieben und es wäre doch zu schön, auch zur Weißglut getriebene Kassel Huskies zu sehen. Wie das auf dem Eis in die Tat umgesetzt werden kann, haben die Eispiraten im ersten Aufeinandertreffen, vor allem aber an den letzten beiden Wochenenden gezeigt: Stabilität in der Defensive, Zug in der Offensive und auch mal ein Tor der Marke „Hauptsache drin“. Ohne Zweifel gehen die Huskies als turmhoher Favorit ins Rennen, aber Eispiraten, die sich auf dem richtigen Weg befinden, können auch einen Turm zum Wackeln bringen.