Bei den Eispiraten kehrten mit Mirko Sacher und Colin Smith zwei ganz wichtige Stützen ins Lineup zurück, für den Verteidiger-Neuzugang aus Augsburg war es gar das erste Pflichtspiel im Eispiratentrikot. Dafür konnte Jussi Tuores nicht auf Unterstützung aus Bremerhaven zurückgreifen, die Jungs waren unter der Woche in der Hockey Champions League beim Auswärtsmatch in Prag mit ordentlich Eiszeit bedacht worden. Vier volle Reihen konnten die Rot-Weißen trotzdem aufbieten. Nur Dominic Walsh und Oleg Shilin pausierten weiterhin, der Stammgoalie wurde aber, so viel sei schon verraten, von Christian Schneider herausragend vertreten. Bei den Hausherren ist die Verletztenliste auch kurz, nur Lessio musste passen.
Defensive Stabilität
Das Mitwirken von Mirko Sacher machte sich sofort bemerkbar. Krefelds Pinguine suchten frühzeitig nach Wegen, klarzumachen, daß sie Herr im eigenen Haus sind, aber die geänderten Abwehrreihen (Sacher-Kreutzer, Olleff-Scalzo, Shevyrin-Vladelchtchikov, Schmidt) zeigten sich im Verbund mit einem von Beginn an hellwachen Christian Schneider sehr aufmerksam. Trotzdem ergab sich in den ersten zwanzig Minuten ein deutliches Krefelder Übergewicht auf dem Eis, 13 zu 7 Torschüsse belegen das. Crimmitschau konnte dafür mit einer deutlichen Überlegenheit am Bullypunkt glänzen, da machte sich das Mitwirken von Colin Smith auch bemerkbar.
Eispiraten schwimmen sich frei
Wesentlich ausgeglichener gestaltete sich dann der Mittelabschnitt. Die Eispiraten kamen langsam auch offensiv im Spiel an, die beste Gelegenheit des bisherigen Matches setzte Greg Kreutzer ans Eisen des Bickgehäuses. Krefeld zog zwar nach wie vor immer mal wieder das Tempo an, vor allem an den Banden zeigten sich die Pinguine bockstark und kamen oft mit der Scheibe aus Zweikämpfen heraus. Die Westsachsen hielten den Gegner aber stark aus den ganz gefährlichen Zonen weg, Schüsse aus Nahdistanz gab es kaum, und wenn, dann war Schneider zur Stelle. So endete auch das zweite Drittel torlos, denn auch Bick auf der Gegenseite gab sich keine Blöße.
Da sind sie wieder, die Comebackqualitäten
Der Trend setzte sich fort: Crimmitschau wurde immer stärker, beschäftigte zu Beginn des Schlussdrittels die Hausherren wesentlich mehr in der eigenen Verteidigung, als diesen lieb war. Den Dämpfer kassierten die Rot-Weißen dann nach fünf Minuten: nach einer kleinen Krefelder Druckphase kam Raabe nochmals an den Puck, lief bis links hinters Tor der Eispiraten und bediente von dort aus Marcinew, der Schneider keine Chance ließ. Im Gegensatz zu vorherigen Auswärtspartien knackste das die Westsachsen aber keineswegs an, sie stürmten weder blind nach vorne noch wurden sie in der Abwehr kopflos. Nach und nach erarbeiteten sich die Rot-Weißen das Momentum zurück, und nachdem Tobias Lindberg mit dem zweiten Lattentreffer im Spiel noch Pech hatte, machte es Vinny Saponari nach einer starken Kombination über Zikmund und Sacher besser und erzielte vier Minuten vor Ultimo den hochverdienten Ausgleich.
In der Overtime waren die Eispiraten dann das wesentlich aktivere Team, Krefeld fuhr nur einen einzigen Angriff, den Marcinew aber vergab. Auf der Gegenseite setzte wenig später Colin Smith gut nach, ercleverte sich die Scheibe hinterm Tor und bediente Buddy Lindberg, der zum umjubelten Siegtreffer einnetzte.
Gerade defensiv sollte das Match in der Yayla-Arena zur Benchmark für künftige Piratenauftritte werden. Die bis dato beste Offensive der Liga bei einem Tor zu halten, war der Grundstein für den Erfolg. Und nach vorn sah das auch schon wieder viel mehr nach 2023/24 aus, was die Rot-Weißen anboten. Nicht jeden Spieltag steht ein Bick im gegnerischen Tor, und nicht immer werden die Schüsse an die Latte knallen statt ins Netz. Am Sonntag kommt mit Regensburg das Team, mit dem wir noch eine Rechnung offen haben, das wäre ein schöner Anlaß, die nächsten Punkte für eine kleine Aufholjagd einzufahren.