Die Vorzeichen Erster vs. Letzter ließen nach den eher dürftigen Auswärtspartien für die Eispiraten nichts Gutes erwarten. Zudem brannten die Hausherren unbedingt auf Revanche für ihr vorsaisonales Viertelfinalaus in Spiel 7 in Crimmitschau, die damit erstmals in ein DEL-2 Playoff Halbfinale einziehen konnten.

Coach Jussi Tuores konnte endlich auf den als Königstransfer gehandelten Mirko Sacher zurückgreifen und prompt blieben die Eispiraten in der Fremde im ersten Drittel ohne Gegentor. Entscheidenden Anteil daran hatte auch Keeper Christian Schneider, der bereits in der 4. Minute sein ganzen Können aufbieten musste und auch im eins gegen eins gegen Hops Sieger blieb. In der Offensive tauchten die Westsachsen in der 9. Minute erstmals richtig gefährlich vorm gegnerischen Tor auf, und hätte Thomas Reichel  den klugen Querpass von Vini Saponari in der 19. Minute verwerten können,  wäre das Drittel nicht torlos geblieben.

Im Mitteldrittel unterliefen den Eispiraten anfangs zu viele Puckverluste, die zu direkten Chancen für Krefeld resultierten, doch Schneider erwies sich als Toprückhalt für Rot-Weiß. In Minute 24 sahen die mitgereisten Eispiratenfans eine schön herausgespielte Chance ihres Teams und kurz darauf rettete das Gestänge für den geschlagenen Keeper Bick. Kreutzer hatte abgezogen. Crimmitschau gelang es immer mehr, Spielanteile zu gewinnen und vor allem die Rückkehr von Collin Smith wirkte als belebendes Element vor allem im Zusammenspiel mit Tobias Lindberg. Dieser kassierte kurz vor Drittelende eine Strafe, weil er sich zu Recht wegen eines ungeahndeten Fouls an Louis Spitzner erkundigte. Fingerspitzengefühl eines Referees sieht anders aus! Crimmitschau überstand das penalty killing schadlos, was dem emotionalen Schweden ein breites Grinsen in Richtung Hauptschiedsrichter wert war.

Die Anfangsminuten des Schlussdrittels gehörten den Gästen frei nach dem Motto, Offensive ist die beste Defensive. Doch erst vergab Marcinew nach einem Scheibenverlust freistehend und  traf kurz darauf aus Nahdistanz durch die Beine von Schneider zum 1:0 in der 46. Minute dank der tollen Vorarbeit von Raabe. Ließen die Eispiraten ihr zweites Powerplay noch torlos verstreichen, gelang mit einer tollen Kombination über Zikmund nach uneigennützigem Querpass von Sacher der verdiente Ausgleich durch Saponari . Stehst du unten, hast du Pech, Lindberg traf in der 57.Minute erneut nur die Querlatte. Somit bekamen beide Teams nach 60 Minuten einen Punkt zugeteilt.

Die ersten Chance in der Verlängerung vergaben Kreutzer und Shevyerin sowie Marcinew. Weil Smith energisch hinterm Tor nachsetzte und den Puck vors Tor bringen konnte, nutze unser Topscorer Lindberg seine Chance eiskalt und sicherte seinem team den immens wichtigen Zusatzpunkt.

Ist das der erhoffte Ketchup Effekt für die Eispiraten, die nach 6 Niederlagen den zweiten Saisonsieg und die ersten Punkte in der Fremde erkämpfen konnten. Die Antwort darauf geben sie selbst am Sonntag, wenn der amtierende DEL-2 Meister aus Regensburg zu Besuch im Sahnpark weilt.