Weiterhin stark ersatzgeschwächt mussten die Eispiraten heute am frühen Abend versuchen, in Freiburg den Bock umzustoßen. Den überaus bescheidenen Saisonstart in den Knochen und vor allem in den Köpfen, traten die längste Auswärtsreise der Saison nicht mit an: Mirko Sacher, Dominic Walsh, Oleg Shilin, Colin Smith. Das ist schon ein Pfund, das den Rot-Weißen da derzeit fehlt. Jussi Tuores hatte erneut eine Reihenumstellung vorgenommen und dem unermüdlichen Tobias Lindberg diesmal Scott Feser und Rihards Marenis an die Seite gestellt.

Traumstart für die Eispiraten

In einer mäßig aufregenden Anfangsphase der Partie merkte man beiden Teams an, das sie erst einmal sicher stehen wollten, bevor sie sich auf die Reise Richtung gegnerisches Tor aufmachten. Einige wenige Schüsse kamen zustande, die aber die Herren Hegmann und Schneider vor keine unlösbaren Probleme stellten. Erst gegen Mitte des Durchgangs zog das Tempo etwas an, und das machte sich auch schnell auf dem Scoreboard bemerkbar. Ladislav Zikmund war es dann, der als erster die rote Lampe zum Leuchten brachte: nach einem Schuss von Thomas Reichel schaltete der Tscheche am schnellsten und versenkte die Scheibe flach im langen Eck. Fünf Minuten später erhöhte Scott Feser gar auf 0:2, ebenfalls nach einem Blueliner. Greg Kreutzer hatte abgezogen, den von der Bande zurückprallenden Puck bugsierte Feser ins Netz. Und damit war der beste Start in ein Auswärtsspiel in dieser noch jungen Saison in den Büchern. Leider brauchte Freiburg danach nur wenige Sekunden, bis sie einen schnellen Konter liefen, den Burghart zum 1:2 vollendete.  Trotzdem in Anbetracht der sportlichen Situation ein orentliches Anfangsdrittel.

Freiburg gelingt der Ausgleich

Als dann nach nur 48 Sekunden im Mittelabschnitt Scott Feser einen schnellen Angriff über Tobias Lindberg mit dem 1:3 krönte, keimte richtig Hoffnung auf, die Negativserie heute beenden zu können. Das Problem: Freiburg drehte danach auf, verstärkte das Forechecking, und das ist etwas, worauf die 2024er Eispiraten absolut keine Antwort haben. Plötzlich verspringen reihenweise die Pucks bei der Annahme, Pässe kommen ungenau, Zweikämpfe werden verloren. Ein wenig Druck des Gegners reicht aus, um in die Köpfe der Rot-Weißen zu kommen. Vor allem in die der Abwehrspieler. Und dann kommt halt auch noch Pech hinzu. Konnten im Vorjahr solche Situationen meist geklärt werden, passiert in dieser Saison Folgendes: ein Gegner schmeißt die Scheibe Richtung Tor der Eispiraten, und wie magnetisch angezogen, prallt der Puck vom Körper des Stürmers ins Tor, in diesem Fall von Schwambergers Körper. Das 3:3 nicht viel anders, glücksseitig betrachtet: Scheibe Richtung Slot gespielt von Ventelä, und wie am Faden hängend prallt die Scheibe von Schlittschuh zu Schlittschuh zu Reisnecker, der dann aber stark auf Schwamberger rüberlegt, und der gleicht aus. Der Hockeygott ist zur Zeit echt kein Crimmitschauer. Die Eispiraten blieben diesmal aber halbwegs stabil und brachen nicht, wie in Nauheim, Landshut oder gegen Weißwasser, in sich zusammen. Das 3:3 nach vierzig Minuten war leistungsgerecht.

Irgendwann muss doch das Glück zurückkommen

Der Schlussabschnitt hielt dann noch genau einen Treffer parat: Streu vollendete eine gute Kombination der Hausherren nach reichlich zwei Minuten, und die Eispiraten brachten nicht mehr genug Druck auf Hegmann zusammen, um das Spiel nochmals zurückzudrehen. Man wünscht sich einfach, daß mal das Glück zurückkommen würde, irgend so ein blöder Bouncer mal die richtige Richtung nimmt, daß der gegnerische Goalie einfach auch mal vorbeigreift,           i r g e n d  e t w a s. Aber nein, der Hockeygott läßt uns weiter bluten. Ja, es liegt vieles im Argen bei den Auftritten der Eispiraten in dieser Saison, aber den Kampfgeist, das Wollen kann man keinem in Rot-Weiß absprechen. Und nur darauf muss die Truppe aufbauen.