Die Eispiraten Crimmitschau haben auch das zweite Sachsenderby binnen drei Tagen verloren. Die Westsachsen mussten sich den Dresdner Eislöwen mit 1:4 geschlagen geben. Zwar lieferten die Crimmitschauer dem Rivalen aus der Landeshauptstadt einen großen Kampf, trafen trotz guter Möglichkeiten jedoch nur einmal.
Cheftrainer Jussi Tuores musste auch im zweiten Sachsenderby innerhalb von drei Tagen auf Mirko Sacher (Aufbautraining nach Unterkörperverletzung), Dominic Walsh (Augenprobleme), Tim Lutz (Operation nach Unterkörperverletzung) und Colin Smith (angeschlagen) verzichten. Ebenfalls nicht im Kader standen Maxim Rausch und Justin Büsing, welche für Bremerhaven in Nürnberg auf Punktejagd gingen. Wieder mit dabei war unterdessen Christian Schneider, welcher hinter Oleg Shilin die Rolle des Backup-Goalies einnahm.
Die Eispiraten bekamen früh im Spiel eine Powerplaysituation zugesprochen, wussten diese aber noch nicht zu ihren Gunsten zu nutzen. Ganz anders die Eislöwen, die in numerischer Überzahl zeitig treffen konnten. Verteidiger Simon Karlsson, ausgestattet mit einem guten Schuss, schloss mit seinem Blueliner ab und überwand Oleg Shilin, welcher ohne Sicht blieb – 0:1 (4.). Die Eispiraten antworteten aber postwendend – Thomas Reichel, der eben noch auf der Strafbank Platz nahm, sorgte mit einer sehenswerten Einzelaktion für den schnellen Ausgleich. Der Offensivmann zog einfach mal ab, überraschte den olympischen Silbermedaillen-Helden von 2018 und traf zum 1:1 (5.).
Die Crimmitschauer nahmen den Schwung mit und hatten das Momentum nun auf ihrer Seite. Defensiv ließ die Tuores-Mannschaft wenig zu, offensiv erspielte man sich immer wieder gute Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Die Dresdner kamen schließlich durch eine erneute Powerplaysituation wieder besser ins Spiel. Kurz nach Ablauf der Strafzeit war es schließlich Sebastian Gorcik, der den Puck in einer unübersichtlichen Situation zum 1:2 aus der Luft ins Tor bugsierte (17.).
Nach dem ersten Seitenwechsel waren es dann aber wieder die Hausherren, die den Ton angaben. Die Crimmitschauer betrieben dabei einen hohen Aufwand, spielten intensiv, konnten aber aus ihren Chancen kein Kapital schlagen. Denis Shevyrin traf nach gut 28 Minuten nur das Gestänge. Auf der Gegenseite zeigten sich die Eislöwen unglaublich effizient. Einen Schuss von der blauen Linie fälschte Matej Mrazek im Slot unhaltbar ab – 1:3 (33.).
Danach wurde es im Sahnpark, der zu Beginn des Spiels, anlässlich seines 60. Geburtstages, mit einer riesigen Choreo geschmückt wurde, hitzig und vor allem emotional. Es gab so auf beiden Seiten vermehrt Strafzeiten, Rihards Marenis musste schließlich mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig duschen gehen. Zu allem Überfluss verletzte sich auch Oleg Shilin bei einer Glanztat scheinbar schwer – die Partie war für ihn beendet, Christian Schneider rutschte zwischen die Pfosten des Eispiraten-Tores.
Schneider konnte im Schlussabschnitt schließlich mit einer starken Vorstellung glänzen, wenngleich seine Vorderleute alles daransetzten, den schnellen Anschluss zu erzielen. So waren es hauptsächlich die Westsachsen, die offensiv viel investierten, während die Eislöwen defensiv kompakt standen. Das Anrennen der Eispiraten brachte einmal mehr keinen Ertrag – auch weil Thomas Reichels vermeintliches Tor zum 2:3, ähnlich wie in der Vorwoche gegen Kaufbeuren, keine Anerkennung fand. Den Schlusspunkt setzte schließlich Travis Turnbull. Der Kapitän der Dresdner traf in den verwaisten Kasten der Gastgeber und sorgte mit dem 1:4 auch für den Endstand in dieser Partie.
(Text: Eispiraten GmbH)