Rote Laterne, Auswärtsselbstbedienungsladen und wenig Hoffnung Gebendes – Die Vorzeichen für einen Sieg standen alles andere als gut für die Westsachsen, doch mit den Starbulls Rosenheim traf man auf einen heimschwachen Gegner – die Chance den Bock umzustoßen?
Grauenvoller Start
Zu inkonsequent, fahrlässig, körperlos. Das erste Drittel der Eispiraten hätte, wieder einmal, nicht schlimmer beginnen können. Lediglich vier Minuten hatte es gedauert bis die Starbulls die 1:0 Führung erzielt hatten. Rayan Bettahar kühlte sich gerade für Halten des Stocks auf der Strafbank ab und die Oberbayern zogen die Abwehr konsequent auseinander, Schuss, Tor. 4 Minuten später erzielte Fabjon Kuqi zunächst das vermeintliche 2:0, doch nach Videobeweis erkannte Schiedsrichter Brill den Treffer ab. Dies sollte die Rosenheimer jedoch nicht davon abhalten den zweiten Treffer regulär zu erzielen und so war es abermals Norman Hauner, der nach einem Aussetzer von Gregory Kreutzer vorm eigenen Tor artig Danke sagte und auf 2:0 erhöhte (8.Minute). Völlig konsterniert und ideenlos stolperten die Westsachsen über das Eis. Immer einen Schritt zu spät, immer einen Moment zu langsam und so überraschte es nicht, dass es wiederum nur 4 Minuten dauerte, bis Lukas Laub auf 3:0 stellen konnte – diesmal kein Torschütze, aber Vorlagengeber Norman Hauner. So schnell sammelt man drei Punkte. Jussi Tuores nahm die längst überfällige Auszeit und schien die richtigen Worte zu finden, denn die Westsachsen bissen sich langsam ins Spiel und begannen zu laufen. Kamen die Eispiraten mit Geschwindigkeit gelang es durchaus Rosenheim in Bedrängnis zu bringen und so wussten Vollmayer und Hanna sich in der 14. Minute nur mit Fouls zu behelfen. Nach endlos langem und inkonsequentem Puck hin und her schieben gelang es den Westsachsen auf 3:1 zu verkürzen. Scott Feser schloss in der 16. Minute seinen Rebound zum Torerfolg ab. Im weiteren Verlauf des Drittels rissen die Mannen von Jussi Tuores zwar das Heft des Handelns an sich, 3 Tore in 7 Minuten konnten man dennoch nicht ausgleichen.
Ausgeglichenes Mitteldrittel
Deutlich formverbessert zeigten sich die Sachsen nach der ersten Drittelpause. Mit konsequenter Laufarbeit rang man Rosenheim den Spielfluss ab und auch wenn bereits nach 3 Minuten eine Strafe gegen Crimmitschau ausgesprochen wurde, so verteidigte man konzentriert die Unterzahl und arbeitete sich zurück ins Spiel. Allein der Torerfolg sollte ausbleiben. In der 28. Minute zeichnete sich Oleg Shilin nach einem 3 auf 2 Konter aus und wehrte die Einschusschance ab. Crimmitschau kam nun deutlich besser ins Spiel und Scott Feser versuchte es in der 31. Minute ins kurze Eck von Autio. Der Deutschkanadier legte clever auf den Schlittschuh von Hanna und es fehlten nur wenige Zentimeter für den Anschluss. Quasi im Gegenzug startete Kevin Handschuh nach Bully aus der eigenen Zone und vollendete seinen Coast – to – Coast – Lauf mit einem Schuss knapp neben den Crimmitschauer Kasten (31. Minute). Mit konsequentem Körperspiel versuchten die Eispiraten nun den Rosenheimern den Spaß zu nehmen, doch der quirlige Lukas Laub legte clever von hinter dem Crimmitschauer Tor auf Pascal Zerressen. Zum Glück blieb hier Oleg Shilin einmal mehr Sieger (34. Minute). Rosenheim nahm das Heft des Handelns an sich und in der 36. Minute sprach Schiedsrichter Brill eine Strafe gegen Olleff aus. Mit viel Engagement unterband man hierbei jedoch den nächsten Gegentreffer. Ewanyk (36. Minute) und Kuqi (37. Minute) scheiterten kurz vor Drittelende noch mit hochkarätigen Chancen und Crimmitschau schleppte sich in die Pause.
Herzschlagfinale ohne Happy Ende
Crimmitschau musste kommen und Crimmitschau kam. Die Paradeformation um Tobias Lindberg brauchte lediglich 4 Minuten um zu verkürzen und so entwickelte sich ein wahrer Nervenkrimi. 3:2 (44. Minute). Als Norman Hauner für Beinstellen raus musste, witterten die Crimmitschauer Morgenluft (45. Minute). Zwei Mal stand Rihards Marenis nach einer schönen Passstaffette frei und zwei Mal hieß der Sieger Autio. Die Eispiraten drückten und die Rosenheimer lauerten auf Konter. Tief durchatmen mussten alle Fans der Eispiraten nachdem der Puck frei im Slot umhertrudelte nach einem Schuss von Reiter (50. Minute). Järvelainen (51. Minute) und Nirschl (52. Minute) setzten in der Folge ebenfalls nach, doch die Eispiraten konnten sich schadlos halten. Drei Minuten vor Schluss zog Jussi Tuores Oleg Shilin zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und ermöglichte so die numerische Überzahl und es sollte noch besser kommen. 2 Minuten vor Spielende sprach Brill eine Strafzeit gegen Stretch aus und, auch wenn die Eispiraten alles probierten, der Puck sollte nicht mehr die entscheidenden Zentimeter über die Linie rutschen.
Am Ende steht eine bittere, sowie unnötige Niederlage, denn was die Eispiraten können, haben sie über zwei Drittel bewiesen. Bereits am Mittwoch 19:30 Uhr geht es weiter mit dem Sachsenderby gegen die Lausitzer Füchse.