Erneuter Absatz von 4000 Karten im Vorverkauf versprachen einmal mehr eine atemberaubende Athmosphäre im Sahnpark. Für beide Teams war das Spiel richtungsweisend, denn einerseits bei einem Sieg der Eispiraten war das sehnlichst erhoffte Halbfinale Wirklichkeit, gewinnt Krefeld, kann die ganze Serie zum Leidwesen der Eispiraten noch kippen…
Viel Defensive
Im Gegensatz zu den bisherigen Partien der Runde ließen es die beiden Teams diesmal zu Beginn etwas ruhiger angehen. Beide Coaches hatten ihren Mannschaften wohl viel defensives Denken mitgegeben, so daß wirkliche Großchancen das ganze Drittel über Mangelware blieben. Krefeld agierte dabei prinzipiell etwas galliger als die Eispiraten, aber war beileibe nicht so „drüber“ wie in den ersten Begegnungen. Größere Auseinandersetzungen nach jedem Goaliesave gab es heute nicht. Jussi Tuores ließ auch seine vierte Reihe zu Beginn einige Shifts fahren, schränkte das aber im Verlauf der weiteren Partie immer weiter ein. Die Eispiraten überstanden dabei ein frühes Powerplay der Pinguine schadlos, auch im weiteren Spielverlauf sollten die Unterzahlformationen beider Mannschaften sich schadlos halten. Im Großen und Ganzen war das 0:0 nach zwanzig Minuten leistungsgerecht.
Niederberger mit Stochertor zur Krefelder Führung
Zu Beginn des Mittelabschnitts riß dann Krefeld die Initiative an sich und gab eine ganze Menge an Schüssen auf Oleg Shilin ab. Der blieb aber komplett unbeeindruckt und nahm der Angriffswut der Gäste die Schärfe. Gerade als sich seine Vorderleute dann etwas freigeschwommen hatten und ihrerseits mehr Offensivoutput kreierten, fiel dann aber das 0:1. Niederberger hatte, nachdem ein nicht gut geklärter Puck der Rot-Weißen durch die Pinguine im Drittel gehalten worden war, eine Idee, und schob die Scheibe von der Grundlinie Richtung Eispiratengoalie, von dessen Kufe sie dann ins Netz hoppelte. Das spielte den Rheinländern natürlich in die Karten, ihre Defensivtaktik mussten sie so jedenfalls nicht aufgeben. Auf der anderen Seite hatte Krefeld Glück, dass ein Treffer der Eispiraten keine Anerkennung fand. Nach Review der Bilder versagten die Referees dem Tor wegen eines hohen Stocks die Gültigkeit. Schade, da hätte es kippen können. So verwalteten die Gäste, die ab Drittel 2 recht oft ungeahndet mit Crosschecks und Schlägern im Gesicht des Gegners agierten, ihren Vorsprung.
Krefeld übersteht den Abnutzungskampf
Eins sollte sich imSchlussabschnitt ändern: das Team Stripes schickte ahndete nun Krefelds Gangart konsequenter und schickte in regelmäßigen Abständen einen Schwarz-Gelben auf die Strafbank. Leider funktionierte aber an diesem Abend das Powerplay der Hausherren nur so semiprächtig, zu oft versprangen Pucks, zu selten wurde der direkte Weg zum Tor gesucht, so daß die Gäste alles wegverteidigen konnten, zudem war auf Bick im Pinguin-Tor Verlaß. Gerade in diesen Situationen merkte man den Eispiraten das Fehlen von Topverteidiger Max Balinson doch deutlich an. Aber auch ohne den verletzten Deutsch-Kanadier rannten die Rot-Weißen mit zunehmender Spieldauer immer wieder an,warfen alles rein, hatten aber gegen eine starke Krefelder Defense einen schweren Stand. Auch der Kräfteverschleiß nach mittlerweile fünf Partien in zehn Tagen war sichtbar. Die Gäste machten kurz vor Schluss durch Marcinew den Deckel auf die Partie, da hatte Oleg Shilin sein Gehäuse schon verlassen.
Nun geht es also am Sonntag in Krefeld in die nächste Runde, für die Rot-Weißen, die immer noch 3:2 führen und den Heimvorteil auf ihrer Seite wissen, sollte es zu Spiel 7 kommen, ist es ein Kann-, für Krefeld ein Muss-Spiel. Vielleicht überraschen uns die Eispiraten wie schon so oft in dieser Saison…