Danny aus den Birken, Travis Turnbull, Mitch Wahl, Justin Florek und dazu als neuer Trainer Niklas Sundblad – allesamt Verpflichtungen der Landeshauptstädter, die durchaus vom Namen her Respekt einflößen und nicht zu sen Schnäppchen der Liga gehören dürften. Die pure Angst geht um im landschaftlich schönen Elbtal, denn nach jetzigem Stand besteht die Möglichkeit, dass am Ende der Saison aus dem Tal der Ahnungslosen ein Tal der Tränen wird. Crimmitschau konnte am Sonntag den Pulsschlag weiter erhöhen oder einmal mehr Aufbaugegner sein…
Walsh you’re gonna do?
In einem disziplinierten ersten Drittel gelang es den Eispiraten die Eislöwen gut aus der Zone zu halten und den Spielaufbau der Landeshauptstädter immer wieder zu unterbinden. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend. Gelang es offensive Akzente zu setzen, wurden diese oft von der gegnerischen Verteidigung zunichte gemacht. Das Spiel wurde mit zunehmendem Verlauf körperbetonter, ohne unfair zu werden und in der 10. Minute konnte Dani Bindels allein vor Shilin die erste größere Torchance verzeichnen. Shilin rückte jedoch aggressiv auf den Angreifer und verkürzte stark den Winkel. Die Crimmitschauer Hintermannschaft suchte noch ihre Struktur nach dieser Großchance und so konnte Maxim Rausch halbrechts aufrücken. Sein Schlenzer landete jedoch am Pfosten (13. Minute). Crimmitschau arbeitete sich wieder ins Spiel und in der 17. Minute war es Dominic Walsh vorbehalten den Führungstreffer für die Westsachsen zum 0:1 zu erzielen. Max Balinson tankte sich auf der rechten Seite nach schöner Vorarbeit von Mario Scalzo durch und legte klug in den Slot aus dem Walsh per Direktschuss Danny aus den Birken überwand. Die Führung sollte bis zum Pausentee Bestand haben und nach einem Foul von Niklas Postel nahm man ein Powerplay mit in die Drittelpause.
„Högschde Disziplin!“
Schadlos überstanden die Eislöwen das Powerplay der Eispiraten, welche im Spielaufbau behäbig und ideenlos agierten. Aus den Birken wurde hier vor wenig zwingende Chancen gestellt und so lief die Strafzeit ohne Torerfolg herunter. Auch im zweiten Drittel agierten beide Teams vorsichtig und versuchten aus einer sicheren Defensive heraus das Spiel nach vorn zu treiben. Wesentlich druckvoller präsentierten sich dabei die Löwen und erspielten sich deutlichere Spielanteile in der Defensivzone der Crimmitschauer. Nach einem Puckverlust von Verbeek in der Vorwärtsbewegung tauchte Hendreschke frei vor dem Crimmitschauer Schlussmann auf, der den gut platzierten Schuss zur Seite ablenken konnte (25. Minute). Im weiteren Spielverlauf erarbeiteten sich die Eislöwen ein optisches Übergewicht, doch die vielbeinige Abwehr der Eispiraten wusste die Schusswege gekonnt zuzustellen. Abermals sollte der Sieger Oleg Shilin in der 31. Minute heißen, als er einen 2 auf 1 Konter über Hendreschke vereitelte und Dresden drückte weiter – in höchster Not musste Sören Sturm in der 34. Minute den Ausgleichstreffer der Eislöwen verhindern. Ein abgefälschter Schuss tänzelte vor der Torlinie herum und nur ein beherzter Hechtsprung von Sturm konnte die hauchdünne Führung der Eispiraten retten. Wachgerüttelt durch diesen Weckruf, stabilisierte sich die Crimmitschauer Hintermannschaft. Nach einem Zweikampf in der Crimmitschauer Defensive sollte Thomas Reichel als Sieger hervor gehen und klug auf Mario Scalzo weiter leiten, dieser eröffnete einen Konter über Zikmund und Balinson und die anschließende 3 auf 2 Situation konnte der Deutschkanadier zum umjubelten 0:2 Treffer vollenden (35.Minute). Dresden drückte weiter und abermals war es Dani Bindels, der im Slot vor Shilin auftauchte und das verwaiste Tor knapp verfehlte. Crimmitschau hätte sich in dieser Phase sicherlich nicht über den Anschlusstreffer beschweren dürfen, doch man arbeitete konzentriert weiter und belohnte sich mit dem Glück des Tüchtigen.
Unnötig spannend gemacht
Crimmitschau und 2 – Tore – Führungen sind in dieser Saison eine Lovestory wie beim Film Titanic – man investiert viel, ohne sich am Ende ans rettende Ufer zu retten. Zum großen Glück für die Segler der Eismeere gelang der Treffer zum 0:3. Doch eins nach dem anderen – Das erste Mal am Eisberg entlang geschrammt waren die Eispiraten nach einem vermeintlichen Treffer von Florek. Dieser fuhrwerkte mit seinem Stock jedoch knapp unterhalb des Stadiondachs herum, so dass der Treffer zurecht die Anerkennung verwehrt bekam. Auch der anschließende Videobeweis sollte daran nichts mehr ändern. Mit 17:1 Torschüssen im letzten Drittel war klar erkennbar, welches Team das Spiel noch zurück holen wollte, doch in der 52. Minute sollte der erstarkte Verbeek den einzigen Torschuss der Eispiraten in diesem Drittel zum Game – winning – goal werden lassen. Nach Vorarbeit von Feser und Büsing war es der Crimmitschauer Rakete mit einem satten Schlagschuss gegönnt den ehemaligen, deutschen Nationaltorhüter Danny aus den Birken zu überwinden. Dresden warf nun alles nach vorn und unter gütiger Mithilfe der Schwerkraft und einem unglücklichen Zweikampf von Thomas bekamen die Eislöwen ein Powerplay zugesprochen. (57. Minute). Sundblad setzte alles auf eine Karte und zog aus den Birken zugunsten eines sechsten Feldspielers. Das anschließende Powerplay nutzte Travis Turnbull zur vermeintlichen Ergebniskorrektur. Was sollte 2 Minuten vor Schluss noch anbrennen? Die Antwort lieferten die Eislöwen in der 60. Minute als sie abermals Shilin überwanden. Porsberger rückte im 6 gegen 5 halblinks auf und bezwang Shilin sehenswert zum 3:2. Mit Müh und Not schleppte sich die angeschlagene Kogge zum zweiten Sieg an diesem Wochenende und kann zum ersten Mal seit dem 19.11.2023 wieder ein Sechs – Punkte – Wochenende verzeichnen. Mit 34:14 Torschüssen für Dresden war man nicht das stärkere, aber das effizientere Team. Bereits am 26.01.2024 20:00 Uhr befindet sich die Crew um Mannschaftskapitän Mario Scalzo bereits auf neuerlicher Kaperfahrt bei den Ravensburg Towerstars gegen die in dieser Saison bereits 2 Siege gelangen. Aller guten Dinge sind drei …