Gäste einfach zu clever
Das 3:10 von Bad Tölz aus den Köpfen zu verdrängen war wohl die wichtigste Aufgabe vor der Partie gegen Weiden. Doch dies gelang nicht. Bereits nach drei Minuten lag der ETC im Rückstand, Tero Laukala traf als Steffen Görlitz auf der Strafbank saß.
Doch davon ließen sich die Crimmitschauer nicht schocken. Postwendend fiel der Ausgleich, Darcy Cahill erzielte sein fünftes Tor. Nur zwei Minuten später eröffnete Wikulovs Traumpaß in den Lauf von Guy Phillips die Siegesträume der 4900 Fans, bevor es eine Premiere im Sahnpark gab. Erstmals fielen zwei Hühner aufs Eis. Dennis Holland, einer der Besten bei den Gästen, traf nach zwölf Minuten nur den Pfosten, Henkel, Stastny und Phillips hätten eigentlich anschließend auf 3:1 erhöhen können.
Optisch war der ETC leicht überlegen, auch wenn es ein verkrampftes und für die Fans unschönes Match von beiden Seiten war. Im zweiten Drittel traf Karsten Schulz nach drei Minuten zum Ausgleich, nur wenig später Holland sogar zur Führung für die Oberpfäözer. Gerade beim dritten Tor war unverständlich, wie frei sich die erste Reihe der Weidener auf dem Eis bewegen konnte, ohne angegriffen zu werden. Nach Wikulows 3:3 hatte Crimmitschau Chancen en massé, um das Spiel zu entscheiden. Erst war es Stefan Steinbock, der Torhüter Oliver Häusler kurzzeitig k.o. schoß, dann vergaben Losch, Henkel und Bjelke hochkarätige Möglichkeiten. Der Gästekeeper war mittlerweile zur Hochform aufgelaufen.
Dominik Amodeo war es schließlich vorbehalten, völlig überraschend in diese Druckphase hinein das 3:4 zu schießen. Die Pleißestädter hatten wieder einmal durch mangelnde Chancenverwertung eine sichere Führung verschenkt, Weiden nutzte dagegen die wenigen sich bietenden Möglichkeiten konsequent.
Auch im Schlußabschnitt hielten die Gäste die Auswärtstaktik, die da kontrollierte Defensive hieß, zielgerichtet durch. Wie ein Bollwerk standen sie in der Abwehr, bei den Gastgebern lief nichts mehr zusammen. Ein schwaches Paßspiel kam noch hinzu, irgendwie fehlten der letzte Biß und ein Reißer, der die Jungs auf dem Eis nochmal mitzieht. So hatte Crimmitschau in 20 Minuten, in denen eine Wende vom Ergebnis her möglich gewesen wäre, nur vier Chancen. Der EV nutzte eine von Dreien, wobei die letzte durch Martin die dickste war, als er am leeren Tor vorbeischoß. Kösling war zuvor vom Eis gegangen, aber das half nichts mehr.
(Text: Freie Presse, KA)