Im prestigeträchtigen Duell der beiden sächsischen Traditionsvereine besiegten die rot-weißen Westsachsen die blau-gelben Ostsachsen in einem spektakulären, am Ende dramatischen Torfestival mit 8:5 und kamen zu ihrem dritten Saisonsieg. Dieser war aufgrund einer enormen Leistungssteigerung nach 20 Minuten sowie einem deutlichen Übergewicht bei den special teams ( je zwei Powerplaytore und short hander) absolut verdient. Am Ende waren die kämpferisch und spielerisch überzeugenden Eispiraten stehend k.o. und wurden von ihren Fans mit „wir sind stolz auf unser Team“ gebührend gefeiert. Mit dem Sieg klettern die Eispiraten vorbei am nächsten Gegner Freiburg einen Platz nach oben und haben auf den anvisierten Platz 10 nur noch vier Punkte Rückstand.
Nach der Hiobsbotschaft unter Woche mit dem frühzeitigen Saisonende für Gollenbeck aufgrund seiner schweren Knieverletzung konnte Coach Lee zumindest wieder auf Körner zurückgreifen, allerdings stand auch Guts nicht im Kader. Mit den etatmäßigen 6 Stürmern und 8 Verteidigern brachte Lee neben seinen beiden etatmäßigen Sturmreihen diesmal wieder die Youngster-Reihe mit den beiden jungen Verteidigern Lejdborg und Halbauer als Flügelflitzer und einem rotierenden Center, die auch diesmal ihre Sache mehr als gut machten. Zum Ende des ersten Viertels der Hauptrunde stehen bei den Eispiraten drei richtungsweisende Spiele auf dem Spielplan, da man nunmehr auf direkte Tabellennachbarn treffen würde. Somit galt es nach den beiden Punktgewinnen am vergangen Wochenende auch mal die volle Punktzahl einzusammeln.
Die Eispiraten erwischten den besseren Start und erzielten eine schnelle Führung, als Bucheli einfach mal von der blauen Linie den Puck in den Slot schlenzte, wo Höller geschickt den Puck abfälschen konnte. Doch die Führung gab den Gastgebern keine Sicherheit oder mehr Selbstvertrauen, denn Herr im Sahnpark waren im ersten Drittel die Gäste. Bei Zahlreichen Torschüssen musste einmal mehr Nie sein ganzen Können zeigen und hatte Glück bei einem Pfostentreffer der Füchse. Nachdem Götz seinen Alleingang nicht verwerten konnte, kamen die Gäste etwas glücklich zum Ausgleich, als Hüfner seinen Mitspieler Dolan in der Vorwärtsbewegung anschoss und vo ihm der Puck ins Tor sprang. Verdient ob der Spielanteile war der Ausgleich aber alle mal, auch wenn er aus einem der zahlreichen leichtfertigen Puckverluste der Westsachsen entsprang.
Im Mitteldrittel gelang diesmal den Gästen das schnelle Tor zum Führungswechel, wobei Heyer mustergültig frei gespielt wurde und den Puck im verwaisten Tor einschieben konnte. Doch die Eispiraten waren kaum geschockt und besannen sich von nun an auf ihre spielerischen Komponenten und beherrschten nun ihren Gegner. Im ersten eigenen Powerplay ging es nach Bullygewinn ganz schnell und nach einem tic tac toe traf Keil aus zentraler Position mit einem harten Schuss zum Ausgleich. Danach vergaben die Gäste erst die erneute Führung in einem vertendelten 2-1 Konter, bekamen dann aber ein leichtes Tor „geschenkt“, als Nie ein harmlos wirkenden Schuss durch die Ausrüstung ins Tor glitt. Doch wieder fanden die Eispiraten eine schnelle Antwort, als Foy seinen Sturmpartner Keil klug anspielte und dieser eiskalt vollstrecken konnte. Und kurz darauf hatte Goldhelm Lampe die Führung auf dem Schläger, versuchte aber statt einen Schusses ein zu kompliziertes Anspiel. Die Eispiraten waren nun Herr im eigenen Haus, wirkten deutlich spritziger und spielerisch stärker. Im zweiten Powerplay der Rot-Weissen leistete sich Walsh unnötig einen kapitalen Fehler, den Ostwald zu einem Durchbruch nutzen konnte, wurde beim Schuss noch vom heranstürmenden Schietzold bedrängt und zur Überraschung aller Nicht-Füchse-Fans gab der HSR penalty – das war ein Witz, zumal er bei weiteren ähnlichen Situationen nicht ebenso entschied. Doch Nie konnte den Strafschuss parieren und noch im selbem Überzahlspiel brachte Schlenker seine Farben mit einem trockenen, platzierten Schuss auf die Stockhandseite in Führung . Und erneut war HSR Melia im Blickpunkt, als er ein Stockende im Halsbereich von Lejdborg direkt vor seinen Augen übersah und nicht ahndete. Als dann auch noch Schlenker eine fragwürdige Strafe bekam, begann man so langsam am Unparteiichen zu zweifeln. Doch die Eispiraten fanden auch darauf die passende Antwort in Form des Hattrick-Treffers von Keil, der in Unterzahl mustergültig von Lampe angespielt wurde und erneut eiskalt vollstreckte und 1 Sekunde vor der Pausensirene eine wichtige 2-Tore-Führung für sein Team erzielen konnte.
Das letzte Drittel begann mit einem ablaufenden und einem weiteren Unterzahlspiel der Eispiraten, doch an diesem Abend konnten die Füchse aus dem numerischen Vorteil kein Kapital schlagen und hatten zudem Glück, dass die Eispiraten bein zahlreichen hochkarätigen Kontern (Lampe, Foy) nicht frühzeitig weitere short hander erzielen konnten. Als das dritte lange druckvoll gespielte Powerplay der Gastgeber gerade ablief, schnappte sich Höller den Abpraller und schoß den Füchse-Keeper Fallon an den Rücken, von wo der Puck ins Tor sprang. Nach dem 6:3 nahm Gästecoach Rohrbach eine Auszeit und versuchte sein team auf die neue Situation einzustellen. Hätte der HSR beim eindeutigen 7:3 nicht frühzeitig abgepfiffen, hätte es ein Debakel für die Füchse geben können. Doch als Eispiratenfan weiß man bedauerlicherweise sehr genau, wie schnell es im Eishockey manchmal gehen kann und nach einem unnötigen Doppelschlag ohne ernsthafte Gegenwehr der Gastgeber kamen die Lausitzer mit dem 6:5 nochmal gefährlich auf. Doch zur Beruhigung aller Fans des rot-weißen Lagers vollendete Foy einen seiner zahlreichen breaks gekonnt zum erlösenden 7:5, dem Lampe noch einen weiteren short hander ins leere Tor zum Endstand von 8:5 folgen lies.