Drei Spiele in Folge nicht gepunktet bedeutet in der engen Tabellenwelt der DEL2 gleich mal den Abrutsch in die unteren Ränge. Es müssen wieder Punkte her, die Aufgaben am Wochenende sind erneut nicht einfach, so dass man am besten sofort im Derby mit dem Sammeln anfängt

Füchse-Tor bringt Eispiraten in Führung

Ohne großes Abtasten, aber etwas hektisch gingen beide Teams ins Spiel. Die erste Chance hatte Bohac mit einem Schlenzer vors Tor, wo der Järvelainen lauerte, die Scheibe aber mehrfach abgefälscht am Tor vorbei ging. Auf der Gegenseite war es Felix Thomas, der den Puck zum Tor brachte, wo Quapp diesen prallen ließ, aber kein Nachschuss möglich war. Viele Chancen waren nicht zu verzeichen, die wohl größte Chance hatte Hayden Verbeek allein vor Quapp, der Pfosten rettete hier die Füchse und auch der Nachschuss war brandgefährlich. Hinten standen die Eispiraten sicher und wurden zum Ende des Drittels stärker, Tobias Lindberg mit verdecktem Handgelenkschuss durch die Beine von Zauner brachte Quapp vor Probleme, doch der bekam die Schoner gerade noch auf die Scheibe. Dass es nicht torlos in die Pause ging, dafür sollte ein Fuchs sorgen, Gregory Kreutzer schoss einfach mal aufs Tor, Ritter lenkte den Schuss unglücklich über die Schulter von Quapp ins Gehäuse. Durch die starke Schlussphase war es letztlich eine verdiente Führung der Eispiraten zur Pause, die mit schnellerem Passspiel und klareren Torchancen sowie hinten mit wenig Fehlern arbeiteten.

Eispiraten dominieren, Füchse treffen aus dem Nichts und bleiben im Spiel

Die Eispiraten zeigten im Drittel Zwei klar, wer im Fuchsbau aufräumen will. Ladislav Zikmund ging geradlinig durch und zog ab, ehe Järvelainen und Mäkitalo auf der Gegenseite noch etwas Gegenwehr zeigten und Chencen zum Ausgleich erarbeiteten. Danach folgte eine Druckphase der Gäste, die Füchse konnten sich mehrfach nur durch Icings retten, konnten aber nicht wechseln. War es erst Max Balinson mit viel Zeit, der den Puck am Gehäuse von Quapp knapp vorbei schoss, so sorgte der Kapitän Mario Scalzo höchstpersönlich für das zweite Tor, zielte aufs lange Kreuzeck und traf, Quapp wurde die Sicht genommen. Danach hatte Henri Kanninen hat das dritte Tor auf der Kelle, ebenso wie Ole Olleff, der sich durch die Abwehr der schwimmenden Lausitzer durchtankte und per Alleingang an Quapp scheiterte. Eine gegen die Eispiraten ausgesprochene Strafe sorgte Entlastung für die Füchse, die in dieser Phase gut und gern hoffnungslos hätten hinten können, ja müssen. Und wie aus heiterem Himmel nutzten die Gastgeber die Strafe, nur 20 Sekunden benötigte Mäkitalo – unter Mithilfe von Sören Sturm, der den Schuss ins eigene Tor ablenkte – für den Anschlusstreffer. Die Eispiratenschüttelten sich nur kurz und wieder ging es mit viel Druck in Richtung Quapp. Und das sollte sich auszahlen, mit schnellem Passspiel herrlich rausgespielt sah am Ende Hayden Verbeek den Kapitän, der halbhoch ins lange Eck traf. Dominic Walsh hatte danach fast die selbe Chance, verzog aber knapp. Doch irgendwie schafften es die Füchse abermals wie aus heiterem Himmel, sich nochmal aufs Scoreboard zu bringen, Zauner schlenzte von der blauen Linie in Richtung Tor, Christian Schneider hatte kaum Sicht und die Bogenlampe landete zum Anschlusstreffer im Kasten. Mit sehr schmeichelhaftem Rückstand gingen die Füchse in die zweite Pause.

Eispiraten zeigen, wie man Totgeglaubte zum Leben erweckt

Was im letzten Drittel passierte, kann man getrost in die Kategorie „Man lernt nie aus“ stecken und sorgte bei den mitgereisten Eispiratenfans für Gefühle des Erschreckens und Entsetzens und am Ende nur noch für Kopfschütteln. Die ersten Minuten gehörten noch den Eispiraten, Justin Büsing setzte sich an der Bande durch, drehte sich weg und bekam die Beine weggezogen. Das darauf folgende Powerplay ließen die Eispiraten einmal mehr liegen und bekamen prompt die Quittung, mit einem schnellen Spielzug überlistete Bohac Christian Schneider mit einem Schuss aufs kurze hohe Eck über dessen Schulter. Und damit nicht genug, die Eispiraten bekamen erneut ein Powerplay zugesprochen, aber hier sorgte Zauner für einen Befreiungsschlag, den Mäkitalo aufnahm und einen Konter fuhr, Christian Schneider ließ die kurze Ecke offen, Mäkitalos sah dies und setzte den Schlenzer halbhoch an und versenkte den Puck. Die eigentlich tot geglaubten Füchse waren jetzt hellwach, drängten die Westsachsen und zwangen diese zu Fehlern. So fing Bartuli eine Scheibe ab und schickte diese kurz danach ins kurze hohe Eck zum 5:3. Die Eispiraten bäumten sich nochmal auf, Jussi Tuores nahm Christian Schneider aus dem Tor, beim Spiel 6 gegen 5 hatten die Gäste mehrere Riesenchancen, dann befreiten sich die Lausitzer und deren Kapitän Breitkreutz sorgte für die Entscheidung mit dem Treffer ins leere Tor. Wer dachte, damit ist es vorbei, den belehrten die Eispiraten, denn in der Schlussminute verkürzte Lukas Böttcher nach Schlagschuss von Thomas Reichel und mit dem Schlusspfiff machte Colin Smith sein erstes Tor für die Eispiraten. Ein bitteres, enttäuschendes Ende, denn bis zum 1:3 hatten die Eispiraten alles im Griff, den gastgebenden Füchsen wurde der Sieg in einer sehr selten erlebten Art und Weise geschenkt.