Zum Auftakt der ersten Englischen Woche in dieser Saison geht es für die Eispiraten zu den Eisbären Regensburg, die mit einem satten 6-Punkte-Wochenende für Aufsehen sorgten und sich ein wenig den Frust von der Seele geschossen haben.


Es war eine Art „Torfrust“, der sich bei den Oberpfälzern breit gemacht hatte, denn nach dem Auftaktsieg in Freiburg setzte es 3 Niederlagen am Stück, in denen nur 2 Tore gelangen. Die Cracks von Coach Max Kaltenhauser haben am vergangenen Wochenende allerdings eindrucksvoll Wege gefunden, um die Hargummischeibe wieder im gegnerischen Kasten zu versenken und so holten die Eisbären gegen Bietigheim und Ravensburg alle 6 Zähler, schossen dabei 11 Treffer. Vor allem das wilde 7:5 gegen den Meister aus Ravensburg hat an der Donau für Entzücken gesorgt, nachdem im letzten Drittel ein 2:4-Rückstand gedreht wurde. In der Tabellenachterbahn hat sich der EVR damit auf Rang 6 geschoben bei 9 Zählern und 17:15 Toren.

Ein wenig verhagelt hat es angesichts von 11 Gegentoren in den letzten 3 Spielen auch die Statistik von Thomas McCollum (USA, 5 Sp, 2.69 GT/Sp, 90.62%, 0 SO), der gegen Ravensburg gar ausgewechselt wurde, aber zum Saisonstart doch auch schon deutlich machen konnte, dass er ein großer Rückhalt für die Regensburger sein kann. Andererseits steht mit Jonas Neffin (2 Sp, 1.97 GT/Sp, 92.31%, 0 SO) auch ein Backup parat, den Kaltenhauser bedenkenlos bringen kann.

Herausragende Goalie-Leistungen werden für die Eisbären-Defensive auch weiterhin entscheidend sein, denn in der Abwehr sticht auf den ersten Blick eldiglich der Alleinunterhalter Jakob Weber (6 Sp, 0+2) heraus, der hinten wie vorne die Glanzlichter zündet. Ansonsten agiert die nicht sonderlich tief besetzte Abwehr um Xaver Tippmann (5 Sp, 1+1), Petr Heider (5 Sp, 0+1), Lucas Flade (6 Sp, 0+1), Sandro Mayr (2 Sp, 0+0), Patrick Demetz (3 Sp, 0+0) und Korbinian Schütz (5 Sp, 0+0) eher unauffällig.

Umso präsenter wirkt da der Angriff der Donaustädter. Die Neuzugänge Abbott Girduckis (6 Sp, 3+4) und Tariq Hammond (6 Sp, 0+3), die noch vor dem Kofferauspacken ihren deutschen Pass vom Amt abholten, haben ordentlich eingeschlagen und auch Andrew Yogan (USA, 4 Sp, 3+3) erfüllt die Rolle als Leistungsträger von Beginn an. In ihrem Leistungsvermögen weiterhin ungebremst scheinen auch die Oldies Corey Trivino (CAN, 6 Sp, 4+2), Richard Divis (CZE, 5 Sp, 2+2), Andrew Schembri (6 Sp, 1+2), Nikola Gajovski (6 Sp, 1+2) und Petr Pohl (4 Sp, 1+0). Das Quintett bringt stattliche 184 Jahre Lebenserfahrung aufs Bankett, durchschnittlich also 36,8 Jahre. Wie Milchbubies kommen Lukas Heger (4 Sp, 0+2), Tomas Schwamberger (5 Sp, 1+1), Marvin Schmid (5 Sp, 0+2), Constantin Ontl (3 Sp, 0+0), Kevin Slezak (5 Sp, 0+0), Christoph Schmidt (6 Sp, 0+0) und Yuma Grimm (6 Sp, 0+0) daher. Es macht durchaus den Eindruck, dass nicht nur das Altersgefälle im Angriff der Oberpfälzer recht krass ausfällt, sondern auch das Leistungsgefälle. Wehe, wenn die Wehwechen zunehmen…

Nach ihrer sehr beeindruckenden Premierensaison in der DEL2 stehen die Regensburger nun also vor dem schweren 2. Jahr. Um dieses ebenfalls zu meistern, fährt man wie schon im Vorjahr die Schiene mit einem starken Goalie und erfahrenenen Stürmern, die in den Schlüsselszenen den Unterschied ausmachen können bzw. in der vergangenen Saison auch taten. Offensiv sind die Eisbären dabei nun auch breiter aufgestellt, weshalb der ernuete direkte Klassenerhalt keineswegs abwegig erscheint. Die Eispiraten jedenfalls werden sich wieder auf einen heißen Ritt in der Donau-Arena einstellen dürfen. Erst recht, nachdem Regensburg das Toreschießen wieder für sich entdeckt hat.