6 Punkte zum Auftakt – mehr Grinsepotential hätten die Eispiraten ihren Fans nicht bescheren können. Das zweite Wochenende der Saison soll nun so erfolgreich starten, wie das erste aufgehört hat. Dabei stehen aber die Selber Wölfe im Weg, die sich in den vergangenen beiden Saisons aber auch schon mal als Crimmitschauer Stolperstein erwiesen haben.



Lassen die Crimmitschauer angesichts des starken Saisonauftakts Demut statt Hochmut walten, könnten die Cracks aus der Stadt bei Wunsiedel ihre Rolle als Suppenspucker in diesem immer wieder brisanten Derby vielleicht weniger gut ausfüllen. Dennoch muss man heuer klar hervorheben, dass die Selber im dritten Jahr ihrer Ligazugehörigkeit nun endlich den Schritt aus den Playdowns heraus machen wollen und dafür im Sommer nicht nur getönt haben, sondern auf dem Transfermarkt auch entsprechend handelten.

Coach Sergej Waßmiller hat mit den Verantwortlichen dabei vor allem die Leistungsträger der vergangenen Saison weiter gebunden und zugleich bei den Neuzugängen auf Erfahrung gesetzt. Als erste Belohnung gab es 3 Punkte und 4:7 Tore zum Auftakt.

Im Tor blieb indes alles beim Alten: Michael Bitzer (1 Sp, 3.00 GT/Sp, 89.66%, 0 SO) und Michel Weidekamp (1 Sp, 4.00 GT/Sp, 90.91%, 0 SO) hüten die Pfosten und bilden ein im Ligavergleich nicht überragendes, aber solides Gespann.

Damit die Goalies auch mal ein paar ruhigere Momente auf dem Eis erleben können, wurde der offensiv wie defensiv starke Slowake Petr Triska (2 Sp, 0+2) in Selb gehalten und bekam mit dem inzwischen auch schon 32jährigen Steve Hanusch (2 Sp, 0+1) sowie dem 38jährigen Frank Hördler (2 Sp, 0+0) reichlich Erfahrung an seine Seite gestellt. Gerade Hördler soll mit unzähligen DEL-Einsätzen, einigen Meisterschaften sowie Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen dem Team ein wertvoller Ratgeber sein. Vieles setzt man auch auf Neuzugang Maximilian Gläßl (2 Sp, 0+0), während die jungen Spieler Moritz Raab, Jeroen Plauschin und Luis Marusch noch in der Aufbauphase sind.

Im Angriff findet man ebenfalls die Kontingentspieler der vergangenen Saison wieder, die sich die Vertragsverlängerung aber auch redlich verdient haben. Nick Miglio (USA, 2 Sp, 0+1) sowie Mark McNeill (CAN, 2 Sp, 0+1) gehörten über die ganze Saison hinweg zu den auffälligsten Akteuren, während der spät nachverpflichtete Egils Kalns (LAT, 2 Sp, 0+0) vor allem die Playdowns aufmischte. Was die Wölfe an Richard Gelke (2 Sp, 2+0), Lukas Vantuch (2 Sp, 1+1) und Arturs Kruminsch (2 Sp, 0+1) haben, ist inzwischen auch landauf und landab bekannt. Apropos: Bekanntheitsgrad hat seit Jahren auch schon Jordan Knackstedt, wenngleich manchmal auch einen zweifelhaften. Der Deutsch-Kanadier hat sich nach Jahren in Dresden nun in Selb noch einmal einen letzten, gut dortierten Profivertrag gesichert und soll den in Elbflorenz festgewachsenen Goldhelm gleich mit in die Porzellanstadt bringen. Für das Spiel gegen die Eispiraten hatte „Knacki“ aber die Hosen wohl schon voll und hat am vergangenen Spieltag den Krefelder Kretschmann in einer derart unnötigen wie auch gefährlichen Art und Weise mit Anlauf gegen das Tor gecheckt, dass er sich gleich mal eine vollkommen verdiente Sperre einhandelte. Nun poliert Knacki seinen Goldhelm eben auf der Tribüne. Zu sehen bekommt er dabei seine Kollegen Daniel Schwamberger, Leon Dallausch, Nikita Naumann, Fedor Kolupaylo, Donat Peter und Konstantin Melnikow, die den Rest des Selber Angriffs bilden.