„Spitzenreiter! Spitzenreiter! Hey! Hey!“ Die Saison 2023/2024 hätte nicht besser starten können. Wir schauen mit euch auf das vergangene Wochenende mit Shaky Jonas und Servusbeinand Dahlem! Viel Spaß!
Endlich geht es wieder los! Die eishockeyfreie Zeit ist vorbei und während manche Hobbyweißwurst versucht hat Bräunung durch Rötung herzustellen, geisterte bei den Eispiratenanhängern nur ein Gedanke im Kopf: „Wann können wir endlich wieder plündern gehen?“ Alle Strandbars sind des Rums entledigt, die Bäuche geschwollen und der Skorbut wurde durch Cocktails bekämpft, aber kann das wirklich alles sein?
Den Saisonauftakt sollte es beim schönen Marco mit der gepflegten Rotzbremse und seinen Lakaien geben. In der Sommerpause kam zu dem schönen Marco noch der wankelmütige Jonas, der ungefähr so stabil ist in seinen Entscheidungen bezüglich eines Vereins wie die Torpfosten, die leider immer dann verrutschen, wenn auf des wankelmütigen Jonas‘ Tor geschossen wird. So kann man seine Fangquote auch künstlich hoch halten. Von Ravensburg, nach Bayreuth, nach Landshut ein worst of hockey clubs sozusagen. Übertrumpfen kannst du das auch nur, wenn du von Essen, nach S*lb, nach Abwasser und dann noch zu den Sprengigeln wechselst. (Wer mir solch einen Spieler mit dieser Karriere benennen kann, möge sich melden)
Am Gutenbergweg zu Landshut erfolgte das erste Spiel und dem schönen Marco standen bereits das erste Mal die Haare zu Berge als die lautstarken Eispiratenfans ihr marcoerschütterndes Brüllen los ließen! Panische Blicke, Schweiß auf der Stirn – solch eine Euphorie ist man in der Fanatecarena nicht gewohnt. Da sind die lautesten Schreihälse die Nörgelsäcke des 1. EC Unterrang mit dem „Heiko Vogler muss weg“ Wechselgesang.
Im ersten Drittel durfte der schöne Marco seinen Pudel nochmal Gassi führen und Oleg Shilin musste zu diesem Zeitpunkt höllisch aufpassen, dass der kleine schwarze Teufel nicht die verbotene Linie überquerte. Die ehemaligen Kannibalen drückten stark auf das Tor der russischen Rakete, doch Shilin hielt und hielt und hielt. Besser als jedes Drei – Wetter – Taft. Als Julian Kornelli dann ein Kunstwerk vollendete, was diese Saison nicht vielen Spielern gelingen dürfte – Tobias Lindberg aussteigen lassen – und das Ding in den Winkel hob, musste Shilin sich doch das erste Mal geschlagen geben. Auch weil der Real – Life – Ned – Flanders vorm Tor mit seinem Bart rumzappelte. Mayenschein irritierte hier mit seinem Milchbart. Lediglich 44 Sekunden später legte David Stieler den Puck abermals an Shilin vorbei, der gerade noch seine Aufwärmübungen machte.
Im zweiten Drittel sollten sich jedoch auch die Eispiraten am Spiel beteiligen und nachdem Landshut nach 30 Minuten alles rausgehauen hatte, begannen die Eispiraten hervorragendes Hockey zu spielen. Nach einem Ping – Pong – Puck, der vor den Füßen von Justin Büsing landete, vollendete er zum Anschlusstreffer und der Wackelmann im Tor der Landshuter durfte das erste Mal hinter sich greifen. Just-in time sozusagen.
Im letzten Drittel drehten die Piraten dann endgültig auf – Scotty too Hotty egalisierte in der 45. Minute zum 2:2 und Shaky O’Neil im Tor weinte sich bei den Schiedsrichtern aus. Die Eispiraten setzten nach und übernahmen die Spielkontrolle und so war es Vincent Saponari vorbestimmt nach einem Leckerbissen, der jede Sachertorte übertrifft, zum 2:3 einzunetzen. Tobias Lindberg spielte mit einem Rückhandpass auf die linke Seite genau auf den Schläger von Mr. Sap – zarapp. Die Verteidigung von Landshut war zu diesem Zeitpunkt ungefähr so stabil wie die merzsche Brandmauer zur AfD. (Buh Politik! Böser Schreiberling! SpoArd SOlL SpOARd blejbÄN!).
56 Sekunden später waren die Haare von Marco wieder gerichtet – Kamm in and find out – und Landshut schaffte es tatsächlich zum letzten Mal an diesem Abend Shilin zum 3:3 zu überwinden. Brett Cameron glich hier für seine Farben aus. Doch das die Eispiraten diese Saison ein ganz anderes Team auf dem Eis haben, sollte sich in der 53. Minute zeigen, als Thomas Reichel einen Konter mit Dominic Walsh zum 3:4 vollendete. Klugerweise nahm der Ornithologe der Landshuter eine Auszeit genau zum richtigen Zeitpunkt – als die Kogge nämlich ganz schön in Seenot war – und so konnten die Eispiraten nochmal Luft holen und die ersten drei Punkte mit nach Hause nehmen. Der schöne Marco weinte sich an diesem Abend sicherlich in den Schlaf aber mit ein wenig Conditioner wird auch er bald wieder strahlen.
Zum zweiten Spiel des Wochenendes stellten sich die Bietigheim Steelers als Rückkehrer aus der DEL vor. Mit an Bord „Servusbeinand“ Dahlem (Copyright Sascha Fischer), der seine alte Serie im Sahnpark nicht reißen lassen wollte und wieder einmal bewies, dass er es immer noch draufhat! Der Mann weiß einfach, wie es geht! In Crimmitschau verlieren kann er! Schauen wir uns mal an, wie es ihm diesmal gelang.
Im ersten Drittel präsentierten sich die bösen Porschen durchaus noch spielbestimmend und zeigten auf, dass man auch im Ellental Eishockey spielen kann. Die Eispiraten bekamen mehr in ihrer Defensive zu tun, als ihnen lieb war und Shilin musste mehrfach sein ganzes Können aufbieten, um die Null zu halten. Mit den fantastischen Crimmitschauer Fans im Rücken merkte man jedoch die stärker werdende Sicherheit der Eispiraten an und biss sich ins Spiel. Leon Doubrawa war nun mehr gefordert und konnte seinen Kasten noch sauber halten.
Wie ein Absteiger sich so präsentiert, zeigte sich ab dem zweiten Drittel. Die grün – weißen Sternchen liefen meist dem Puck hinterher und Leon Doubrawa bekam zur Strafe von Max Balinson das erste Tor eingeschenkt. Balinson ballerte befriedigenderweise ins Bietigheimer Gehäuse. (You see what I did there – nennt mich doch ruhig Davespeare). Dass das kurze Eck auch zum Tor gehört, hat dem 22 – jährigen Leon scheinbar noch keiner gezeigt und das wo man doch einen ehemaligen Torhüter als Co – Trainer hat. Bietigheim versuchte daraufhin den Ausgleich zu erzielen, aber zu clever spielten es die Piraten und so kamen die Steelers nur selten in die Aufstellung. Als Scott Feser dann seine Rückkehr als Laserfeser feierte und auf 2:0 im Powerplay erhöhte, hob das Dach des Sahnparks ab. Was für eine Explosion! Knapp dreitausend Kehlen schrien ihre Begeisterung raus. Aber was bitte war das für ein Pass?! Mit dem Rücken am Torraumrand stehend, spielte Kanninen den Puck durch die Beine aufs lange Eck und Feser konnte traumhaft vollenden. Da hat Henri tief in seinem Waffenschrank gekramt und mal richtig was aus der Zauberkiste geholt! Ich begeistere mich ja sowieso für den finnischen Finisher, aber das dürfte selbst den größten Kritikern für einen Moment ein Zucken im Unterleib verursacht haben.
Im letzten Drittel kämpften die Steelers ungefähr so wie ein Kleinkind gegen einen Erwachsenen. Die Eispiraten hielten den Arm lang ausgestreckt und die Sternschnuppen schlugen ins Leere. In der Schule würde man sagen „stets bemüht“ doch so richtig Gefahr strahlten die Steelers nicht mehr aus. 7 Minuten vor Schluss zeigte Oleg Shilin noch einmal, warum man ihn die Krake nennt – zumindest ab jetzt – als sein Bein ähnlich wie bei One Piece (Wer die Comics nicht kennt – es gibt dort einen Hauptcharakter – Luffy, der eine so genannte Teufelsfrucht isst, die ihn unendlich dehnbar macht) auf ungefähr 12 Meter anwuchs und so der Gegentreffer verhindert wurde. Als Leon Doubrawa kurz vor Spielende das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ, konnte Ryan Gropp sich auf Bietigheimer Seite doch noch einen Assist erspielen, als er den Puck auf die Kelle von Ladislav „Sieg“mund legte und dieser ins verwaiste Tor zum 3:0 einnetzen konnte. Partytime im Sahnpark! Oleg Shutoutlin konnte sich feiern lassen, auch wenn er das mit dem Tanzen noch üben muss. So lang er so hält wie dieses Wochenende kann er auch aufs Tanzen verzichten.
Im Anschluss erfolgte noch die kleinste Pressekonferenz der Welt und man darf sich fragen, ob Dean Feodorchuk und Jussi Tuores wenigstens ein Höckerchen bekommen haben um nicht ganz so klein neben Stefan Aurich auszusehen. Egal wie – für uns bist du der Größte Jussi!