Nach der Niederlage beim bereits seit Langem feststehenden Hauptrunden-Sieger Kassel war der Druck der Eispiraten beim Heimspiel noch größer als ohnehin. 3 Spiele vor dem Ende der Hauptrunde musste ein Sieg gegen den DEL-Absteiger aus Krefeld her. Dass das möglich ist, bewiesen die Eispiraten bereits im ersten Heimspiel im Dezember. Krefeld war zuletzt alles andere als formstark und zittert aktuell sogar noch ein wenig um die direkte Play-off-Teilnahme. Ein Last-Minute Sieg am Freitag zu Hause gegen Schlusslicht Bayreuth brachte da zwar ein wenig Luft. Überzeugend war der Auftritt des Favoriten dabei aber keineswegs.
Überall müllert es im Spiel der Gäste
Die Motivation und die Brisanz des Spiels merkte man von Beginn an. Beide Teams fuhren ein extrem hohes Tempo, wobei die Gäste von Anfang an die etwas besseren Chancen hatten. Grund dafür war vor allem Marcel Müller, der extrem viel Eiszeit (stöndig in Doppelschicht aktiv) hatte und die Eispiraten immer wieder in Schwierigkeiten brachte. In der 11. Minute gelang Zeressen die Führung für die Gäste, was Crimmitschau einiges an Verunsicherung brachte. Liga-Topscorer Müller wanderte in der 17. Minute auf die Strafbank und diese Gelegenheit ließen sich die Eispiraten nicht entgehen. Dominik Walsh fälschte einen Schuss von Doherty unhaltbar zum 1:1 ab. Das dritte Tor im Powerplay an diesem Wochenende beim dritten Versuch. Eine 100% Quote also, was angesichts des bisherigen Saisonverlaufs doch sehr bemerkenswert ist. Die Freude über den Ausgleich währte aber nur kurz, denn keine Minute später war es erneut Müller, der Magwood freispielte und der traf unhaltbar in den Winkel. Mit der Krefelder Führung ging es in die erste Pause.
Hinten mit Glück, und vorne ins Glück
Wer gehofft hatte, dass die Eispiraten im Mitteldrittel die Entermesser gewetzt hatten, sah sich getäuscht. Krefeld übernahm von Beginn das Zepter und ließ Puck und Gegner laufen. Sharipov stand permanent im Brennpunkt und konnte in der 21. Minute nur mit viel Glück und der Zuhilfenahme des Pfostens das 1:3 verhindern. Den Puck nicht im Tor unterzubringen, war da die schwierigere Option für den Stürmer der Gäste. Das Spiel auf ein Tor hielt bis zum Powerbreak an, doch ein Tor gelang nicht und so gelang Lindsten nach Traumpass von Lemay fast der Ausgleich. Belov im Tor der Gäste brachte aber gerade noch so die Schulter dazwischen. In der nun offenen Partie gab es Chancen auf beiden Seiten und 12 Sekunden vor Drittelende erzielte Lemay im Nachsetzen den viel umjubelten Ausgleich. Lindsten hatte den Treffer durch einen platzierten Schuss überhaupt erst ermöglicht.
Müller macht den Unterschied
Auch das Schlussdrittel begann mit einer riesigen Chance für Krefeld. Weiß ließ nach Pass von Müller Sharipov aussteigen und verzog dann aus spitzem Winkel. Müller war es auch, der eine Strafe gegen die Eispiraten durch sein gutes Puckhandling rausholte. Und der Goldhelm war es auch, der mit all seiner Routine vor dem Slot lauerte und den Puck im Powerplay über die Linie drückte. Das genügte den Gästen an Offensivspiel, denn von da an versuchte man nur noch die Eispiraten vom eigenen Tor fernzuhalten, was auch größtenteils gelang. Schietzold hatte in der 55. Minute noch die beste Chance. Knapp 4 Minuten vor Schluss gab es für die Eispiraten noch einmal eine Überzahlmöglichkeit. Scott Feser hatte die Chance zum Ausgleich, doch Belov hielt die Führung fest. Als Sharipov das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ, war es – na logisch – Müller, der nach nur wenigen Sekunden mit dem Empty-Net den Deckel auf die Partie machte. Erst recht als Doherty in der Schlussminute nur den Pfosten traf.
Mit 0 Punkte am Wochenende bei gleichzeitigem Sieg der Füchse gegen Kassel beträgt der Rückstand auf die Pre-Play-Offs fast uneinholbare vier Punkte.