Unser heutiger Rückblick widmet sich unseren Lieblingen von der „Achse des Bösen“…

Kommen die Wölfe aus der Stadt deren Name nicht genannt werden darf in den heiligen Sahnpark ähnelt das oft einem Besuch der ungeliebten Verwandtschaft, welche mit kratzigen Pullovern und Geschichten was für ein knuffiges Kind man doch gewesen sei aufwartet. Am 20.01.2023 stand nun einmal mehr ein Besuch an und was soll man sagen? Es fühlte sich sogar noch unschöner an als erwartet.

Das erste Drittel der Eispiraten darf man getrost als Katastrophendrittel bezeichnen. Eine Slapstickshow, die selbst Laurel und Hardy („Dick und Doof“) nicht besser initiieren könnten. Abspielfehler, Schwimmfeste, Wechselfehler und eine düstere Verteidigungsarbeit sorgten dafür, dass die Porzellanstädter bereits früh das Teeservice zum genüsslichen Anstoßen auf den ersten Treffer herausholen konnten. Hammerbauer hatte nach Vorlage von Miglio den Puck rein gehauen und wer dachte die Eispiraten würden sich nur kurz Schütteln und dann würde es Schweineragout geben, sah sich getäuscht.

Deutsch – Tscheche Lukas Vantuch erinnerte sich in der 19. Minute daran wie es ist im Sahnpark Tore zu erzielen und erhöhte sogar noch auf 0:2. Das Quieken der Anhänger im Gästeblock wurde lauter und nach einem enttäuschenden ersten Drittel fühlte es sich an, als hätte man mit Tante Erna die Kinderfotos anschauen müssen – ihr wisst schon, die wo man mit verschmierter Schnute in die Kamera grinst. Bereits das dritte Mal diese Saison starteten die Eispiraten nun also mit einem  0:2 Rückstand gegen das Team aus dem Fichtelgebirge. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Ob sich die Eispiraten einen Schlachtplan für das zweite Drittel erarbeitet hatten, war anfangs nicht ersichtlich und so träumte man zu Drittelbeginn vor sich hin. Auch wenn die Wunsiedelabkömmlinge vorige Saison genauso den Häkelclub hätten hinstellen können und ihnen diese hässlichen Leibchen mit dem Rehaulogo hätten überstreifen können, dieses Jahr steht da doch ein anderes Team auf dem Eis. Nachdem man vier Minuten im Schweinsgalopp auf das Crimmitschauer gespielt hatte, erlöste Alexis D’Aoust die Eispiratenanhänger mit seinem ersten Treffer von ihren Qualen und ab da schien das Eispiratenteam endgültig im Spiel angekommen zu sein. Außer wenigen Entlastungsangriffen kam nicht mehr viel von den Gästen.

Im dritten Drittel rissen die Eispiraten das Heft des Handelns endgültig an sich und so war es nicht verwunderlich, dass die Kringelschwänzchen in der 44. Minute von Henri the Canon zum zweiten Mal überwunden wurden. Da trinken wir doch sogar noch einen Obstler drauf mit dir Tante Erna. Nach der Pflicht stand also die Kür in der Verlängerung an, aber wenn ein Tier, welches die Intellgienz eines Kindes im Vorschulalter hat dich überwinden kann dann läuft etwas gewaltig schief und so erzielte Peter Trska den entscheidenden Treffer in der Overtime und versetzte die Bauerntrampel in quietschvergnügte Ekstase und einmal mehr mussten die Anhänger der Eispiraten eine bittere Derbyniederlage einstecken und man darf sich fragen – können die Eispiraten überhaupt noch Derby?!

Das war schon ein bittersüßer Ausflug in die Donaustadt. Am Ende standen zwei verdiente Punkte, aber Hoffnung wecken – das können die Eispiraten derzeit nicht.

Scheinbar muss in den Köpfen der Spieler wieder die Bereitschaft ankommen 60 Minuten durchzuspielen und auch wenn die Auswärtspartie bei Regensburg eine ordentlich geführte Partie war, so tat man sich gegen einen angeschlagenen Gegner schwer.

Die Partie der Eisbären gegen die Eispiraten war dementsprechend auch keine Partie für Eishockeygourmets, sondern eher Fast Food. Fettig, träge machend und setzt irgendwie an den Hüften an. Die Eispiraten schienen dabei besonders auf den Tierschutz bedacht und so wollte man den armen, kleinen Bärchen doch nicht zu sehr das Fell zerzausen.

Die einzigen Beiden, die sich an diesem Abend die Haare rauften, waren sicherlich die Trainer, denn zwischen Wechselfehlern und Angriffsbemühungen tänzelten die Spieler eher an den Banden und in der neutralen Zone umher und erarbeiteten sich die Stürmer doch mal gute Chancen wussten die Goalies mit denen ganz gut umzugehen. Nachdem die Freibeuter es aber endlich mal geschafft hatten nicht einem Rückstand hinterher zu laufen wie das dicke Kind dem Eiswagen, erzielte Dominic Walsh den Führungstreffer in der 27. Minute.

Nun ist es die letzten Spiele so, dass die Eispiraten sich konsequent um ihren Lohn bringen und so entschied sich die Aktion PfeA „Pirates for endangered animals“ dafür die Eisbären in der 50. Minute wieder ins Spiel zu bringen, als man nach dem zum Glück letzten Wechselfehler des Wochenendes Kyle Osterberg die Chance zum Ausgleich servierte und dieser bei 5 gegen 3 auch sauber vollendete.

Wieder einmal fragte man sich als Fan was da wohl passiert sei, aber viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht, denn die Eisbären versuchten noch einmal das Spiel an sich zu reißen und wäre nicht Ilya Sharipov der Torhüter, der er ist, wären innerhalb der letzten vier Sekunden der regulären Spielzeit wahrscheinlich sogar noch die letzten Punkte flöten gegangen.

In Overtime sollte dann Mathieu Lemay das Fell der Bären verteilen und einen schönen Konter zum Sieg vollenden. Schön war’s nicht, aber selten …