Zwei Teams mit durchschnittlich gleicher Anzahl an Toren, aber getrennt durch 18 Punkte und 8 Tabellenplätze. Das spricht nicht unbedingt gegen Crimmitschau, vielmehr jedoch für den sächsischen Rivalen aus Dresden, der sich ein wenig durchmogelt.



Im wahrsten Sinne auf Samtpfoten haben sich die Mietzekätzchen aus dem Elbtal nämlich aktuell auf den 3. Tabellenplatz geschlichen, wo sie mit 64 Punkten und 106:90 Toren verharren. Zwar hat das Team von Andi Brockmann schon 39 Spiele absolviert, aber Punkte, die man hat, nimmt einem auch keiner mehr weg und die Konkurrenz muss auch erstmal wieder vorbei an den Eislöwen. Dabei haben sich die Mittelsachsen vollkommen unspektakulär nach oben gearbeitet, denn im Grunde beruht das Ganze auf einer nahezu perfekten Defensive, die mit Kassel und Kaufbeuren locker mithalten kann.

Somit kommen die Dresdner auch mit wenigen selbst erzielten Toren aus. Am zurückliegenden Wochenende etwa reichten 4 Treffer, um 5 Punkte zu erzielen, weil man selbst nur 2 Tore kassierte. Der große Rückhalt dabei ist zweifelsfrei Janick Schwendener (30 Sp, 1.86 GT/Sp, 92.23%, 4 SO) als einer der Besten Goalies der Liga. Backup ist Jonas Neffin (12 Sp, 2.96 GT/Sp, 89.97%, 0 SO).

Schwendener, so gut er auch ist, kann natürlich nur glänzen, wenn die Abwehr vor ihm funktiuoniert – und das tut sie zu 110%! Die wenigsten Schüsse der Liga lassen die Eislöwen zu. Wichtige Säulen dabei sind die beiden Schweden David Suvanto (39 Sp, 11+11) und Simon Karlsson (36 Sp, 7+13), die zugleich auch nach vorne wichtige Beiträge leisten und zudem mit jeweils 4 Toren auch im Powerplay echte Waffen sind. Maximilian Kolb (39 Sp, 0+11), Arne Uplegger (37 Sp, 1+8), Mike Schmitz (36 Sp, 2+6), Nicklas Mannes (34 Sp, 1+5) und Bruno Riedl (27 Sp, 0+2) agieren weitaus unspektakulärer als das furiose Schweden-Duo, halten die defensiven Fäden aber gleichermaßen fest zusammen.

Im Sturm kann man getrost Strg+C drücken, denn – na klar – hier ist Jordan Knackstedt (38 Sp, 12+24) abermals Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels. Ob er seinen obligatorischen Geniestreich in Crimmitschau präsentieren wird, ist aber angesichts einer kleineren Verletzung derzeit noch fraglich. Sollte er nicht dabei, kann Coach Brockmann aber dennoch auf einen breit gefächerten Angriff zurückgreifen, der aus allen Reihen Gefahr erzeugen kann. Als Hauptakteure sind hierbei Johan Porsberger (SWE, 38 Sp, 13+18), Tomas Andres (37 Sp, 4+21), Vladislav Filin (37 Sp, 12+10), David Rundqvist (29 Sp, 6+14), Niklas Postel (36 Sp, 4+9), Tom Knobloch (37 Sp, 11+2), Timo Walther (19 Sp, 4+6), Philipp Kuhnekath (31 Sp, 4+6) und Yannick Drews (39 Sp, 3+5) zu nennen. Keiner als Solist überragend, aber im Kollektiv eine echt harte Nuss und schwer auszurechnen. Hinzu kommt, dass in Dresden die jungen Aktuere wie Jussi Petersen, Matej Mrazek, Ricardo Hendreschke und Adam Kiedewicz eine steile Entwicklung hinlegen und sich das Vertrauen des Coaches verdienen.

Nicht nur eine, sondern gleich zwei Scharten haben die Eispiraten auszuwetzen, denn nach der 1:3-Heimniederlage im ersten Derby setzte es für die Crimmitschauer zuletzt Mitte November eine empfindliche 1:7-Klatsche an der Elbe. So sang- und klanglos wie damals werden sich die Westsachsen garantiert nicht wieder präsentieren, doch auch mit einer Top-Leistung wird es gegen die Eislöwen noch schwer genug. Viele Chancen wird man nicht bekommen, die gilt es dann aber zu nutzen, zumindest besser als gegen Kassel und Krefeld.