Mittlerweile muss man sich als Eispiratenfan nicht mehr verstecken und kann mit Stolz auf die letzten 10 Spiele zurück blicken. Satte 21 Punkte aus den letzten 10 Partien sprechen eine deutliche Sprache und so finden auch wir unsere deutliche Arroganz und Überheblichkeit wieder und reiten auf der Welle des Erfolges mit.

Haben wir einen neuen Capo?

Spiele in Bayreuth hat man seitens der Eispiraten eigentlich bisher meist in souveräner Konsequenz verloren und der einzige Vorteil war, dass man nicht zu den Tschechen nach S*lb musste und das die Bayreuther Fans viel netter und ja eigentlich auch schöner sind. Klüger sowieso, als die Wurzelpeter aus dem Fichtelgebirge. Mittlerweile fährt man allerdings nicht mehr nur nach Bayreuth um die Fans der Daigers sympathisch zu finden, sondern auch um Punkte mitzunehmen. Und was sollte schon schief gehen, wenn Bernhard Keil den Anheizer macht?!

Nur 76 Tore in 35 Spielen und satte 136 Gegentore stehen auf der Bayreuther Habenseite und da sind die beiden Spiele des Wochenendes bereits mit eingerechnet. Das Gruselkabinett der DEL 2 präsentierte sich zum Spielbeginn gegen die Eispiraten jedoch recht angriffsfreudig und bereits nach wenigen Sekunden fuhr das erste Kätzchen die Krallen aus, aber Mr. Insurmountable Ilya Sharipov hatte keine Lust bereits nach wenigen Sekunden den ersten Treffer zu kassieren und so packte er sicher zu, als Branden Gracel versuchte den frühzeitigen Treffer für seine Farben zu erzielen.

Oh shit Herr Schmidt

Nur wenige Zeigerumdrehungen später zeigte Olafr Schmidt warum die Wagnerstädter am Tabellenende stehen. Ein recht lustlos geschossener Schlenzer von Doherty fand den Weg ins Tor und machte es sich gemütlich. Wie ein Kater der mit einem Laserstrahl spielt, sprang Schmidt direkt gegen die Wand und ließ den ersten Katzenjammer erklingen. Wenn Olafr Schmidt zugreift, dann hat man als Zuschauer oft das Gefühl er versucht ein Stück Seife festzuhalten – zugreifen und trotzdem nicht fest halten, gehört in Bayreuth zum Torhütertraining.

Henri und der Mini – me

Im zweiten Drittel nutzte König Leonidas D’Aoust das Powerplay für die Eispiraten aus und setzte einen platzierten Schuss ins obere Eck. D’Aoust ist mittlerweile eine wichtige Offensivstütze und weil Coach Bazany nun mittlerweile auch noch bei den Kontis rotieren kann, ist es keine Frage ob einer der Kontingentler trifft, sondern wann und wenn alles nicht klappt – dann gebt doch einfach dem Kanninen den Puck!

Die Finnen können ja Eishockey spielen, aber das der Järvelainen jetzt noch belohnt wird, dafür wild mit seinem Schläger rumzufuchteln, geht auf keine Kuhhaut. Wahrscheinlich war Ilya Sharipov vom gelben Minion so irritiert, dass er deswegen den Puck passieren ließ. Den Eispiraten sollte es egal sein, denn es ging ja nur gegen den Tabellenletzten und was sollte da schon passieren?

Punkte eingeheimst, Publikum eingeheizt

Bernhard Keil heizte die Kurve der Eispiratenfans an, alle machten mit und auf einmal glich Christian Kretschmann zum 2:2 auf dem Eis aus und die Tigers gelangten zurück ins Spiel. Hatte man Bayreuth unterschätzt? Sollte nun der obligatorische Knockoutpunch erfolgen? Noch nicht. Nach 60 Minuten stand es immer noch 2:2 und weil Sami Blomqvist eben mit 127 Schüssen trotzdem nur 6 Tore erzielt hat, ließ er natürlich auch die Riesenchance zum Siegtreffer gegen Ilya liegen. Nun gut, wir haben eben auch einen Torwart und Bayreuth? Einen dritten Torpfosten.

Eben jener dritte Torpfosten kassierte im direkten Gegenzug dann auch den Siegtreffer und Alexis D’Aoust versetzte die rot-weiße Anhängerschar in Ekstase. Eispiratenfan zu sein ist sogar noch besser als auf diversen Seiten für sexuelle Inspiration nach Unterhaltung zu suchen! Am Ende des Spiels holte sich die Mannschaft ihren verdienten Applaus und Keili Minogue hatte sein Bewerbungsschreiben als Capo abgegeben!

1,2, oder 3 – letzte Chance vorbei

Maxim Rausch hat einmal mehr unter Beweis gestellt, welches wichtige Rädchen er in der Eispiratendefensive ist. Nicht nur, dass Rausch der zweitbeste U – 21 – Defender ist mit 7 Punkten, er hat sich auch aufgrund seines Kampfgeists mittlerweile in die Herzen des Crimmitschauer Publikums gespielt und was war das für eine Vorarbeit zu Kanninens erstem Treffer des Spiels?!

Der junge Deutsch – Russe beweist Spiel für Spiel seine Spielintelligenz und seinen Ehrgeiz und so bekam Rausch viel Applaus, als er einen gefährlichen Konter der Freiburger noch verhindern konnte und auch mit seinen 19 Jahren stand er für seine Teamkameraden im Fight gegen Shawn O’Donnell ein. Einen fast 100 Kilo schweren Riesen muss man auch erstmal zu Fall bringen, auch wenn es dem Griechisch – römischen Ringstil ähnelte.

Dominant ein Feuerwerk abgebrannt

Bereits im ersten Drittel klärten die Eispiraten alles im heimischen Sahnpark. Es scheint, als hätten die Männer von Marian Bazany wieder viel Gefallen daran gefunden zusammen mit den Fans zu feiern. Wir hoffen, dass dies zu einer Sucht für die Spieler wird, denn was die Mannschaft derzeit spielerisch abliefert, ist erfolgreich.

Patrick Cerveny wird Alpträume haben nach dem Besuch in der Heimspielstätte der Eispiraten, denn jedes Mal, wenn Kanninen im ersten Drittel das Eis betrat, klingelte es. Unter Tränen irrte der Freiburger Fliegenfänger in seinem Torraum umher, nur um den Puck doch immer wieder hinter ihm zu entdecken. Das 1:0 erzielte Kanninen mit einem trockenen Schlagschuss und weil die Passstaffete davor auch in den Trophäenschrank gehört, kann man Maxim Rausch und Dominic Walsh nur für so viel Spielwitz und Kreativität als Assistgeber im Angriffsdrittel gratulieren. Grandios gespielt, Henri setzte lediglich das I – Tüpfelchen auf diesen Treffer.

Das 2:0 nutzte der eiskalte Finne nach Vorarbeit von Dominic Walsh im Powerplay clever aus, als er Patrick Cerveny sitzen ließ wie ein Kleinkind dem man die Spielklötzchen weg nimmt und weil Cerveny eh schon einmal am Ningeln war, legte der Eispiratenangreifer sogar noch das 3:0 nach. Wenig überraschend, dass die Eispiraten im Powerplay treffen – immerhin ist man mittlerweile besser als der DEL – Absteiger in der Powerplayquote.

Ilya crazy?

Freiburg versuchte noch ein wenig zu stänkern, aber da Ilya seine zwei Tore des Wochenendes schon in Bayreuth kassiert hat, hielt Sharipov seinen zweiten Shutout fest. Sharipov zählt dabei zu den 3 Torhütern die 30, oder mehr Spiele gemacht haben. Nur Bick (30) und Langmann (31) haben genau so viele Spiele bzw. ein Spiel mehr und von diesen drei Torhütern ist der Eispiratengoalie derjenige mit der besten Fangquote. Eine beeindruckende Statistik.

Die Eispiraten schließen nun also das Wochenende mit 5 Punkten ab und dürfen am Freitag, den 13. dem Tabellenführer die Stirn bieten. Diese reisen mit 11 Siegen in Folge an und man darf sich auf eine heiße Partie zwischen den Westsachsen und den einzig wahren Hessen freuen!