„Im Gegensatz zu uns hat Kaufbeuren die sich bietenden Chancen konsequent ausgenutzt und so verdient gewonnen“, machte Eispiraten-Trainer Gunnar Leidborg am Freitag gute Miene zum schlechten Spiel. Denn die Joker aus dem Allgäu haben mit dem 3:0 einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt getan, was deren Fans  unter den kfiapp 3000 Zuschauern im Stadion am Berliner Platz gebührend feierten.

Die erste Schrecksekunde für die Eispiraten gab es bereits in der zweiten Minute. Shawn Mather traf in Unterzahl das vonmPatrick DesRochers gehütete Crimmitschauer Tor. Zum Glück entschied Schiedsrichter Stascha Ninkov (Reutlingen) auf Abseits. Allerdings blieb Kaufbeuren am Drücker und ging nach fünf Minuten in Überzahl in Führung. Matt Bannan  hämmerte die Scheibe in die Maschen.

Im nächsten Überzahlspiel der Gastgeber fälschte Jens Stramkowski einen Schlagschuss von Fraser Clair unhaltbar für Patrick DesRochers zum bereits vorentscheidenden 2:0 ab (10.). Die erste erwähnenswerte Crimmitschauer Chance hatte Milan Mikulik nach 16 Minuten. Ebenso wie Alexander Heinrich kurz vor der ersten Pausensirene scheiterte der Tscheche an Kaufbeurens Schlussmann Christian Baader.

Im Mitteldrittel ging es zunächst auf beiden Seiten recht ruhig zu. Auch deshalb forderten die um die 150 mitgereisten Eispiraten-Fans von ihrer Mannschaft mehr Kampf. Die Aktionen von Alexander Heinrich (25.), Tom  Fiedler und Peter Kathan (29.) sowie Tom Herman (34.) stellten für die Allgäuer keine echte Gefahr dar. Trotzdem nahm deren Trainer Mike Bullard eine Auszeit, in deren Folge der entscheidende dritte Treffer fiel. Erneut in Überzahl hatte Fraser Clair abgezogen (35.). Der Kanadier jubelte vier Minuten später noch einmal — dieses Mal allerdings zu früh. Für die Eispiraten vergaben Michel Maaßen (36.) sowie Vadim Slivchenko in Überzahl (39.) noch zwei dicke Tormöglichkeiten.

Auch im letzten Abschnitt bemühten sich die Crimmitschauer redlich um eine Resultatsverbesserung, die Kaufbeuren durch ein gutes Defensivspiel aber nicht zuließ. So war die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Vadim Finko (44.) – innerhalb von drei Spielen immerhin die zweite — für den ETC der einzige „Höhepunkt“. Und der ließ erneut einige Fans ausflippen, was für deren Ansehen in Kaufbeuren sicherlich nicht dienlich ist.

(Text: Freie Presse, Thomas Michel)