„Wir brauchen für ein Tor nun mal sehr viele Chancen, aber es ist noch nichts verloren“, meinte Eispiraten-Trainer Gunnar Leidborg nach der Heimniederlage seiner Mannschaft zum Auftakt der Playdowns gegen den ESV Kaufbeuren. Nach dem entscheidenden Treffer der Allgäuer in der sechsten Minute der Verlängerung — Marcel Juhasz traf in Überzahl — waren allerdings viele ETC-Fans sichtlich enttäuscht. Vor dem Anfangsbully hatten die organisierten Fanclubs auf einem riesigen Plakat mit der Aufschrift „Wir für euch, ihr für uns — gemeinsam ein Ziel: Klassenerhalt!“ noch ihre Unterstützung zugesichert.

In der Anfangsphase gaben die Eispiraten auch den Ton an. Vitali Stähle erzielte schon nach 44 Sekunden die Führung. Allerdings kam vorerst nichts nach, obwohl eine Reihe von Chancen herausgespielt wurde. Zudem untersagte Hauptschiedsrichter Stephan Kadow (Berlin) nach  einer Rücksprache mit seinem Assistenten einem Unterzahltreffer von Vadim Slivchenko die Anerkennung (11.). Erst jetzt kam Kaufbeuren auf Touren und erzielte recht unspektakulär den Ausgleich. Die Eispiraten bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Marcel Juhasz stand völlig frei und fackelte nicht lange (13.).

Zwischen der 27. und 32. Minute hatte Alexander Heinrich allein eine Hand voll Chancen, die Eispiraten wieder in Führung zu schießen. Auch ein Nachschuss von Florian Vollmer (27.) und eine Aktion von Milan Mikulik (32.) hatten kein  Glück. Mit einem Gewaltschuss von Thorsten Rau meldeten sich die Allgäuer zurück (33.). Kurz darauf markierte Martin Hamann in Überzahl deren Führung (37.). Mikhail Nemirovsky hatte noch vor der zweiten  Pausensirene das 2:2 auf dem Schläger (38.), Kaufbeurens Shawn Mather aber auch das 3:1 (39.).

Der dritte Abschnitt gehörte über weite Strecken den Gastgebern. Mikhail Nemirovsky glich in Überzahl aus (42.). Anschließend hätten Vadim Slivchenko (49.) und  Roman Veber (5o., 53.) die Eispiraten sogar wieder in Front schießen können. Das gelang — erneut in Überzahl — Mirko Reinke nach 53 Minuten. Sekunden später hätte Vadim Slivchenko den Sack zubinden können. Doch der Schuss des Ukrainers landete nur am Pfosten. Kaufbeuren nutzte dann ein 5:3 Überzahlspiel zum 3:3-Ausgleich, Matt Bannan die freien Räume (56.). Und weil Milan Mikulik (58.) und Mikhail Nemirovsky (59.) die letzten  beiden Eispiraten-Chancen in der regulären Spielzeit ausließen, ging es in die Verlängerung.

Hier hatte Vadim Slivchenko mit einem Penalty die große Möglichkeit, alles klarzumachen (66.). Christian Baader hielt den Schuss. Nur 27 Sekunden später schlug es zum vierten Mal hinter Patrick DesRochers ein.

(Text: Freie Presse, TMP)