So viel Freude, so viel Leid. Das Fest der Liebe wurde aufgebaut und sorgte für besinnliche Weihnachtsfeiertage. Am Ende blieb einem der Gänsebraten jedoch im Hals stecken – wir blicken auf die Spiele gegen Landshut und Kaufbeuren zurück.

It was the night before Christmas …

Allen Fans, die bei Sprade.tv das Spiel der Eispiraten Crimmitschau gegen den EV Landshut schauten, wurde eine ganz besondere Ehre zuteil. Torsten Pretzsch, der sympathische Webmaster mit dem Smiliegesicht beehrte die Zuschauer mit seiner Expertise und stellte zusammen mit Anika Zimny die Arbeitsweise hinter etconline.de dar. Ein harmonisches Paar, dem die Herzen nur so zuflogen und ich bin mir sicher – für die höchsten Einschaltzahlen aller Zeiten bei sprade.tv sorgten und Glück sollten die Beiden den Eispiraten auch noch bringen!

Ungewohnte Sichtweise

Heiko Vogler ist der Abstiegsjiri des EVL und hat nach jedem Spiel auch immer ein „Gutes Spiel“ gesehen und so gern ich Ehrenberger damals widersprochen habe – bei Heiko Vogler stimme ich doch gern zu – gut gespielt, am Ende eben doch verloren.

Die Koggenfahrer der Eismeere wollten endlich mal wieder einen Back – to – Back – win einfahren nach dem Erfolg gegen die unbeliebte Stadt bei Wunsiedel und starteten stark ins Spiel gegen Landshut. Schnelle Spielzüge, genaue Pässe, intensive Zweikämpfe – fast kehrt die Euphorie zurück und meine Hände bewegten sich während des Spieles schnell aufeinander zu und erzeugten ein klatschendes Geräusch und sogar meiner Kehle wurden so etwas Ähnliches wie Gesänge entlockt (my Musiklehrer would approve), so begeistert war ich.

Der Gam(s)changer

Der teuerste Pfleger der DEL 2 sollte allerdings die Euphorie etwas bremsen, als er mit seiner Rotzbremse um Sharipov herumfuhrwerkte und den geschockten Goalie der Eispiraten damit überraschte, dass sich die Lakritzschnecke auf seiner Lippe bewegte. Scheinbar sind die Eispiratenverteidiger kollektiv davon ausgegangen, dass der schöne Marco mal wieder nur seine Haare spazieren fährt und so ließen sie ihn ohne „Feindkontakt“ gewähren. Der viertbeste Scorer der DEL 2 scheint nicht ganz so wichtig zu verteidigen zu sein.

Timo Gams fand das allerdings ganz und gar nicht lustig und fuhr völlig unbeirrt ins Landshuter Drittel und weil er einfach weiß, wohin man bei Graco schießen muss, schlenzte er den Puck vorbei an Gracnar und glich zum 1:1 aus. Kleiner Pro – Tipp Luka – einfach beim geilsten Verein der Welt bleiben und du kassierst diese Tore vom tiny Timo nicht. Auch das fand der Ehrenjiri von Landshut immer noch ganz gut.

Und unsere Kommentatorentäubchen Torsten und Anika? Die begeisterten sich auch ob der Laufbereitschaft und den großen Spielanteilen der Eispiraten. Wenn Torsten und Anika glücklich sind, sind wir es auch.

Ein finnisches Mixtape

Im zweiten Drittel machte der Landshuter Schwabe hinter der Bande eine erstaunliche Entdeckung – die Eispiraten spielen so weiter und gingen sogar durch Henri Kanninen mit 2:1 in Führung. Kanninen, Lemay und D’Aoust kreiselten und arbeiteten und am Ende stocherte der finnische Quirl Henri Quirlinen das Ding über die Linie. Die Stimmung beim Eislaufverein aus Bayern kühlte daraufhin merklich runter. Torsten und Anicka strahlten aber umso mehr.

Falsch verdrahtete Forstarbeiter

Das letzte Drittel sollte wenig mit schönem Eislaufen zu tun haben, sondern eher mit Holz hacken. Erst erhöhte Filip Reisnecker nach schöner Vorarbeit von Gams auf 3:1 doch nur wenige Minuten später zeigte Samir Khaboutli, dass er die Glühbirnen in seinem Kopf auch mit dem dicken Ende zuerst rein dreht. Nachdem er den am Boden liegenden Kanninen mit dem Schlittschuh trat, durfte er vorzeitig duschen gehen. Taktisch klug – über Weihnachten hätte das Dusselchen sowieso frei gehabt. Die Eispiraten bestraften das Foul mit dem 4:1 in Form von Timberwood Taylor.

Eine bittere Pille musste man beim Geschenke verteilen der Landshuter doch noch schlucken – Captain Blacky musste nach einer unglücklichen Aktion von Doremus verletzt vom Eis und dürfte mit ziemlicher Sicherheit die Glocken läuten gehört haben, als der Schläger des Landshuters ihn am Hinterkopf traf und er aufs Eis aufschlug.

Am Ende erfüllten die Eispiraten ihre Mission „Back to back wins“ und konnten mit den Fans gemeinsam feiern. Zudem haben wir ein neues Moderatorentraumpaar und Pflegers Mundwinkel zeigen noch weiter nach unten. Wäre da nicht die Verletzung Blacky’s gewesen, hätte man von einem schönen Weihnachtsgeschenk sprechen können.


Why so serious?

Nach dem überzeugenden Sieg gegen Landshut sollte am zweiten Weihnachtsfeiertag nachgelegt werden, doch gegen die Allgäuer Faxenmacher sollte den Eispiraten gegen Mitte des Spiels das Lachen vergehen.

Mit Weißgerber, Kanya, Gron, Pohl, Feser, Walters und Oleff fehlten Coach Bazany 5 Stürmer und 2 Verteidiger und so war mehr als Genug Platz für Oliver Eckl, der zur Unterstützung gegen die Joker mit ins Allgäu gereist war.

Wir brauchen einen neuen Wochentag – den Gamstag!

Vor einer beeindruckenden Kulisse war für die Allgäuspaßmacher in Rot – Gelb alles für ein Fest angerichtet und bereits nach fünf Minuten brachte Jacob Lagacé den Puck im Tor von Ilya Sharipov unter. Timo Gams gefiel das wiederum nicht und abermals glich der junge Angreifer der Eispiraten das Spiel zum 1:1 aus. Diesmal hat Fießinger das Nachsehen. Gamsi scheint seine Ansage aus dem Podcast in den restlichen Spielen jeweils ein Tor machen zu wollen ernst zu nehmen. Ziehst du das durch Timo bekommst du deinen eigenen Wochentag!

Hohoho – Oh … 

Lange kämpften die Wikinger des Eismeeres gegen das Kasperletheater an und erst eine strittige Szene in der 30. Minute brachte die Puppenkiste in Führung. Nach einem Zweikampf zwischen Hops und Reisnecker vor dem Tor lag Ilya Sharipov bewegungsunfähig im Torraum und der Goofy in Menschengestalt Alexander Thiel vollendete zum 2:1. Zwar begutachteten die Schiedsrichter das Geschehen noch einmal im Videobeweis, aber den Stock zwischen den Beinen von Sharipov entdeckte man dabei nicht. Bloß weil der zweite Weihnachtsfeiertag ist, muss man keine Geschenke verteilen liebe Schiris!

Die Kräfte der Eispiraten schwanden zusehends und die kleine finnische Rumkugel Jere Laaksonen vollendete nur zwei Minuten nach dem Nicht – Tor zum 3:1. Diesmal ganz regulär. Markus Lillich erhöhte in der 37. Minute nach einem Abpraller von Sharipov auf 4:1 und Daniel Fießinger zitterte in seinem Tor vor sich hin, weil die Eispiraten keine Mittel fanden sich dem Dauerdruck der Almdudler zu erwehren.

Mehr war nicht drin …

Im letzten Drittel hoffte man nur noch halbwegs unbeschadet aus der Partie zu gehen und Mikka Lehtonen bewies, dass er nicht für umsonst in der NHL gedraftet wurde, wenn auch nur für ein Spiel. Das war schon eine feine Klinge. Als Jacob Lagacé nochmal angeben wollte, erzielte er das 6:1 und damit ließ man es dann schlußendlich gut sein.

Die wenigen übrig gebliebenen Kämpfer verkauften sich teuer, konnten aber dem Dauerdruck der Kaufbeurer nicht standhalten, welche von ihrem frenetischen Publikum wohl sowas wie einen 3. Akku aufgeladen bekommen haben und dies mit Leistung zurück zahlten. Bereits im nächsten Spiel gegen Heilbronn müssen die Cracks von Marian Bazany jedoch wieder bestehen und so gilt – Messer zwischen die Zähne und die Falken rupfen!