Das ist gerade richtig bitter! Die Eispiraten haben sich dank ansteigender Form zuletzt wieder in Position um die Pre-Playoffs gebracht, fahren aber aufgrund einer ellenlangen Ausfallliste ausgerechnet in den englischen Wochen um den Jahreswechsel quaso mit zwei Kleinbussen zu den Spielen durchs Land. Die personellen Vorzeichen könnten besser stehen vor der wichtigen Partie in Heilbronn


Lamentieren  hilft aber am Ende eben doch nichts, denn sobald der Puck rutscht, gilt es so viele Punkte wie möglich einzufahren. Egal ob da ein ganzer Block an Stammspielern fehlt oder nicht. Denn das Licht am Ende des Eispiraten-Tunnels soll weiter leuchten und nicht schon wieder ins Flackern geraten. Punkte beim Tabellennachbarn Heilbronn einzufahren, das mit 35 Zählern und 99:116 Toren nur knapp vor den Crimmitschauern rangiert, wärem also von enormer Bedeutung.

Bei den Cracks von Jason Morgan ist angesichts von 3 Niederlagen am Stück wieder ein bisschen Sand ins Getriebe gerutscht, nachdem die Falken ein eklatantes Verletzungsloch in der ersten Saisonhälfte bereits hinter sich lassen und sich im Kampf um die Pre-Playoffs ebenfalls wieder ins Gespräch bringen konnten.

Achillesferse bei den Unterländern ist und bleibt die Defensive. Hier konnte sich auf der Goalie-Position zwar Florian Mnich (17 Sp, 2.76 GT/Sp, 92.52%, 0 SO) als Nummer 1 etablieren und mit einer klasse Fangquote auf sich aufmerksam machen, doch um die 38 Schüsse sind ihm durchschnittlich bislang in seinen Einsätzen um die Ohren geflogen, was die Leistungen von Mnich aufgrund des ein oder anderen Gegentores zu viel dann doch eher schmälert. Von Backup Ilya Andryukhov (12 Sp, 4.64 GT/Sp, 86.65%, 0 SO) redet am Neckar aufgrund seiner ziemlich unterdischen Statistik derzeit niemand.

Dass es hinten drin immer wieder unnötige Lücken gibt, liegt zum einen an einer durchaus offensiv ausgerichteten Spielweise, andererseits aber auch an der sehr dünnen Spielerdecke, so dass die Quantität hier und da schon einen Strich durch die Rechnung machte. Qualitativ kann sich das bei den Falken angesichts der beiden ausländischen Cracks Kenney Morrison (CAN, 29 Sp, 4+22) und dem nachverpflichteten River Rymsah (USA, 13 Sp, 0+6) sowie den deutschen Leistungsträgern Christopher Fischer (30 Sp, 2+12) und Corey Mapes (23 Sp, 2+3) durchaus sehen lassen. Die übrigen Plätze machen die Förderlizenzspieler Maximilian Leitner (31 Sp, 0+5), Malte Krenzlin (15 Sp, 0+2) und Philipp Preto (12 Sp, 0+1) unter sich aus.

Im Angriff hat sich die Reihe um Ideengeber Alex Tonge (CAN, 31 Sp, 12+27), Torjäger Jeremy Williams (CAN, 19 Sp, 15+11) und Allrounder Stefan Della Rovere (31 Sp, 10+19) enorm in den Vordergrund gespielt und maßgeblich die Erfolge der Falken beeinflusst. Dahinter lassen sich Justin Kirsch (26 Sp, 10+9), Julian Lautenschlager (24 Sp, 7+11), Frédérik Cabana (15 Sp, 8+6) und August von Ungern-Sternberg (30 Sp, 5+6) aber auch immer wieder etwas einfallen, um Gefahr vorm gegnerischen Gehäuse zu erzeugen. Somit sind die Falken noch 1 Tor von der 100 entfernt und wollen diese Marke gegen Crimmitschau als viertes Team der Liga in dieser Saison durchbrechen. Aus dem „Schatz“ an Förderlizenzspielern kann Jason Morgan zwischen Noah Dunham (31 Sp, 4+5), Moritz Elias (25 Sp, 5+2), Julius Ramoser (26 Sp, 2+3), Luke Volkmann (28 Sp, 3+2), Simon Thiel (5 Sp, 1+3), Philip Hecht (10 Sp, 0+3), Luca Tosto (3 Sp, 1+1), Marco Haas (14 Sp, 0+0) und Ralf Rollinger (2 Sp, 0+0) wählen, soweit Stammverein Heilbronner EC und die Adler Mannheim als Kooperationspartner dies ermöglichen.

Sowohl für die Falken als auch für die Eispiraten geht es im 96.Aufeinandertreffen beider Clubs um einiges! Denn nur der Gewinner bleibt erstmal unmittelbar an den Pre-Playoffs dran, während der Verlierer sich erst wieder für einen neuen, längeren Anlauf in Position bringen muss. Damit letzteres Schicksal nicht die Crimmitschauer ereilt, wird vor allem wichtig sein, den Heilbronner Sturm um dessen Top-Reihe sowie das ligaweit beste Powerplay in den Griff zu bekommen. Dass die Eispiraten anders als zuletzt in Kaufbeuren wieder mehr eigene Chancen bekommen, liegt angesichts der Defensivschwäche der Unterländer auf der Hand. Hierbei eiskalt zuzuschlagen, ist der zweite Schlüssel für eine erfolgreiche Auswärtsfahrt der Westsachsen.