Auf geht´s in die heißeste Zeit des Jahres, denn der Spielemarathon rund um Weihnachten und Neujahr steht wieder einmal vor der Tür. Zum Auftakt dieser durchaus richtungsweisenden Saisonphase bekommen es die Eispiraten mit dem EV Landshut und einem alten Bekannten zu tun.
Die Rede ist natürlich von Luka Gracnar, einem der großen Garanten für die hervorragende letzte Saison der Eispiraten. Die Wege Crimmitschaus und des slowenischen Nationalgoalies trennten sich im Sommer und man war gespannt, zu welchem Top-Club es den 29jährigen ziehen würde – allein es passierte: Nichts! Bis auf ein kurzes 4-Spiele-Intermezzo in Frankreich blieb Gracnar ohne Club. Gut für den EVL, dessen Defensive incl. Goalies in der laufenden Saison bislang einem schweizer Käse glich, was angesichts der Besetzung allerdings so nicht zu erwarten war. Dennoch konnte DEL-Rückkehrer Sebastian Vogl (22 Sp, 3.38 GT/Sp, 87.36%, 2 SO) die Erwartungen bislang überhaupt nicht erfüllen und auch die drei eingesetzten jungen Backups sind den Anforderungen der DEL2 (noch) nicht gewachsen. So schlugen die EVL-Macher um GF Hantschke und Coach Heiko Vogler zu und sicherten sich die Dienste von Luka Gracnar, der zum Einstand am letzten Sonntag gleich einen Shutout gegen Freiburg hinlegte.
Einziger Wehrmutstropfen der Nachverpflichtung ist allerdings, dass die Dreihelmenstädter in Sachen Kontingentspieler nunmehr handlungsunfähig sind für den Rest der Saison, denn alle 6 möglichen Lizenzen sind vergeben. Zwar sind aktuell 2 Spieler verletzt, aber bei voller Kapelle dürfte es dann auch auf der Tribüne enger werden. Einen Stammplatz relativ sicher dürfte aber Nick Pageau (CAN, 26 Sp, 4+9) als Leader in der Abwehr haben. Neben ihm tun sich Markus Eberhardt (24 Sp, 3+12), Andreas Schwarz (28 Sp, 0+9), Benedikt Brückner (26 Sp, 0+2) und Jan Pavlu (13 Sp, 0+1) als Leistungsträger hervor. Alexander Dersch, Adrian Klein und Simon Stowasser komplettieren die Abwehr, die dennoch einiges an Kritik aushalten muss, schließlich haben die Landshuter bisher die fünftmeisten Gegentore der Liga kassiert, 93 an der Zahl. Dies führt zusammen mit den 87 eigenen Toren und 38 Punkten zu einem 9. Tabellenplatz. Einen wahren Absturz musste der EVL zwischen dem 15. und 25. Spieltag hinnehmen, als es inclusive einem Nachholspiel in 11 Partien satte 10 Niederlagen setzte und nur 4 Punkten eingefahren werden konnten. So ging es vom 3. bis auf den 12. Platz runter.
Von der weiteren Erholung der Niederbayern hängt gewiss auch die Form der Offensive ab, die an den Ausfällen von Tyson McLellan (CAN, 23 Sp, 6+26) und Andrée Hult (SWE, 17 Sp, 5+6) zu knabbern hat. Umso mehr dreht sich das Spiel nun um den allgegenwärtigen Marco Pfleger (26 Sp, 15+17), der Mädchen für alles spielen muss. Allerdings springen auch die deutschen Cracks wie David Zucker (27 Sp, 5+12), Jakob Mayenschein (24 Sp, 9+7), Samir Kharboutli (28 Sp, 6+8), Maximilian Forster (27 Sp, 5+9), Julian Kornelli (25 Sp, 7+6) und Thomas Brandl (26 Sp, 2+10) immer wieder mit in die Bresche. Darüber hinaus suchen auch Brett Cameron (28 Sp, 9+12) und Jack Doremus (USA, 10 Sp, 1+4) immer wieder ihr Schussglück, Letzterer war dabei aber bis dato eher glücklos. Teilzeit-Föli Yannik Valenti (9 Sp, 7+2), Lukas Mühlbauer (11 Sp, 1+2) sowie die jungen Bastian Eckl, Daniel Bruch und Fabian Baßler sind die übrigen Angreifer.
Der EVL will definitiv die Kurve kriegen und die zuletzt wieder leicht ansteigende Form bestätigen. Vom Papier her gehören die Cracks von der Isar einmal mehr in höhere Tabellengefilde, können sich dort aber nicht nachhaltig einnisten. Es den Landshutern auf dem Weg nach oben so schwer wie möglich zu machen, wird das große Ziel der Eispiraten sein, die ihrerseits nach dem Spiel in Selb ebenfalls wieder Mut gefasst haben dürften. Allerdings sind die wankelmütigen Leistungen der Crimmitschauer Cracks in der laufenden Saison schon eher als berüchtigt einzuordnen, weshalb man im Spiel vor Heiligabend einmal mehr keinerlei Prognose wagen kann. Wünschen kann man sich aber dennoch etwas, nämlich dass Luka Gracnar nach dem Spiel mega miesepetrig und Marco Pfleger grummelnd grinchig dreinschauen.