Dann klappt´s vielleicht auch mit Punkten! Viel mehr als eine überzeugende Arbeitsmoral erwarten die Fans vom Team wahrscheinlich aktuell ohnehin nicht, denn das Spiel gegen Bad Nauheim war eines zum abgewöhnen und offenbarte ganz üble Eigenschaften, die bis hin zum Vorwurf einer nicht vorhandenen Arbeitsmoral reichen könnten.



Dass genau diese Arbeitsmoral im Derby gegen Selb umso mehr gefragt sein wird, ist unstrittig. Die Oberfranken haben es in der laufenden Saison bereits zweimal gegen Crimmitschau vorgemacht, was es bedeutet heiß zu sein, den Sieg unbedingt zu wollen, Fehler des Mitspielers uneigenützig auszubügeln und bereitwillig einen Schritt mehr zu machen als der Gegner. Der verdiente Lohn: 2 Derby-Siege gegen die Eispiraten. Jene Derby-Siege, die auch ein Grund dafür sind, dass die Selber derzeit mit 32 Punkten und 76:99 Toren nach dem 27.Spieltag einen Platz über den Eispiraten rangieren.

Damit der Spieß nicht rumgedreht wird, baut Coach Sergej Waßmiller im Spiel gegen Crimmitschau sicherlich wieder auf harte Zweikämpfe und eine kompromisslose Defensive. Falls diese aber doch einmal einen Kompromiss eingehen muss, ist da immer noch Michael Bitzer (24 Sp, 3.05 GT/Sp, 91.89%, 1 SO), der als verlässliche Bügelmaschine auftritt. Einen Einsatz von Backup Michel Weidekamp (6 Sp, 5.31 GT/Sp, 84.56%, 0 SO) im brisanten Keller-Derby werden die Fans bestimmt nicht zu sehen bekommen.

Weil wir gerade bei den Kompromissen waren. Alles andere als bekannt dafür ist Petr Trska (SVK, 27 Sp, 9+14), der als absoluter Leader in der Defensive auftritt und großen Anteil daran hat, dass die Wölfe nicht mehr das Kanonenfutter der letzen Saison sind. Zuwachs hat die Abwehr vor kurzem durch den erfahrenen Bryce Reddick (CAN-USA, 6 Sp, 0+1), der die freigewordenen Kontingentstelle nach dem Abgang von Stürmer Brett Thompson eingenommen hat. Jakub Kania (19 Sp, 0+1), Steven Deeg (27 Sp, 2+4) und Kevin Lavallée (18 Sp, 1+3) sind drei weitere beinharte und erfahrene Abwehrspieler, die von Leon Fern (19 Sp, 1+3), Lucas Flade (11 Sp, 0+2), Mauriz Silbermann (20 Sp, 0+1) sowie Max Gimmel, Michael Schaaf und Jimmy Martinovic Untersützung erhalten.

Dass es bei den Selbern heuer wesentlich besser läuft als noch in der verkorksten Hauptrunde der letzten Saison, liegt neben der besser eingestellten Abwehr auch an einem stärkeren Angriff. Hier ist Nick Miglio (USA, 27 Sp, 14+13) weiterhin der mit gesunder Zweikampfhärte ausgestattete Anführer, hat aber mit Mark McNeill (CAN, 27 Sp, 10+14), Lukas Vantuch (17 Sp, 2+15), Arturs Kruminsch (27 Sp, 10+5), Daniel Schwamberger (27 Sp, 3+11), Nikita Naumann (22 Sp, 6+5) und Richard Gelke (18 Sp, 3+6) eine ganze Reihe Stürmer neben und hinter sich, die man nicht außer Acht lassen sollte. Philip Woltmann, Jan Hammerbauer, Martin Hlozek, Oliver Noack, Konstantin Melnikov und Lukas Klughardt sorgen für die nötige Tiefe, um Sergej Waßmiller ein intensiv arbeitendes 4-Reihen-System zu ermöglichen.

Vor dem Derby in Selb sind die Vorzeichen für die Eispiraten klar definiert. Geht auch das 3. Derby gegen die Oberfranken in dieser Saison in die Hose, ist der westsächsische Weihnachtsfriede im Eimer, ehe er überhaupt begonnen hat. Denn dann ist auf absehbare Zeit nicht nur der direkte Klassenerhalt außer Reichweite, sondern dann darf man allmählich auch Bammel hinsichtlich des Heimrechts in den Playdowns bekommen. Wir sind mittlwerweile in der 2. Saisonhälfte angekommen und mit „Naja das wird schon noch! Ist noch Zeit! Ein paar Spiele gewinnen und alles wird gut!“ wird man da unten nicht rauskommen. Taten sind gefordert und hier haben die Eispiraten in der ersten Saisonhälfte schon nicht geliefert. Dass sich das nun alles automatisch von alleine regeln wird, ist daher ausgeschlossen. Vielmehr ist „Arsch hoch“ von jedem einzelnen Spieler gefordert!