Jedes Team hat so seinen Angstgegner – für den EC Bad Nauheim dürften das die Eispiraten Crimmitschau in dieser Saison sein. Sage und schreibe 13:3 Tore stehen für die Westsachsen in 2 Spielen zu Buche, gegen die Hessen überzeugten die Eispiraten in beiden Spielen, obwohl Bad Nauheim keine Laufkundschaft in der DEL 2 ist. Spiel 3 der Saison stand gegen die Kurstädter an…

Nach vorn zu wenig Druck

Das erste Drittel ähnelte dem Spiel von vor 5 Tagen, erneut war Bad Nauheim das klar bessere Team und Crimmitschau konnte sich bei Ilya Sharipov bedanken, dass es nach 20 Minuten nur 0:1 stand. Bad Nauheim machte die Räume eng, spielte schnell und schnörkellos nach vorn und ließ die Eispiraten kaum zur Entfaltung kommen. So war die Führung nach knapp fünf Minuten bereits der verdiente Lohn, wenngleich auch glücklich in der Entstehung, denn der Puck kam von der blauen Linie bei verdeckter Sicht für Ilya Sharipov vor das Tor und aus dem Gewühl heraus drückte Coffman die Scheibe über die Linie. Crimmitschau bemühte sich zwar, das Spiel und deren Anteile an sich zu reißen, doch Torchancen wurden kaum erspielt. Dabei wäre es durchaus wichtig gewesen, Schüsse auf das Tor zu bringen, denn dort stand der Nauheimer Förderlizenzspieler Lunemann, der sonst in der Oberliga das Tor für die Füchse Duisburg hütet, im Kasten und gab sein DEL-2-Debut. Doch der Schlussmann der Hessen verbrachte insgesamt 20 ruhige erste Minuten.

Vermeidbare Fehler führen zu weiteren Gegentoren

Wer dachte, dass die Eispiraten den Rückstand schnell zu egalisieren versuchen wollen, sah sich getäusht, denn weiter ließen die Westsachsen den Kurstädtern viel zu viel Raum und setzten nach vorn zu wenig Druck. Und wenn dann noch wirklich dämlcihe Strafen dazu kommen, wie „zu viele Spieler auf dem Eis“, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Gäste das nächste Tor schießen, in Überzahl bediente Coffman den völlig am langen Pfosten allein gelassenen Köhler und der bedankte sich artig bei der nicht vorhandenen Abwehr der Eispiraten. Die wiederum hatten kurz darauf die Möglichkeit, in eigener Überzahl wieder heran zu kommen, aber hier vertändelten sie den Puck im Aufbau und Nauheim setzte einen schnellen Konter, den Pollastrone sich nicht entgehen ließ und die Anzeigetafel auf 0:3 stellte. Und so war der Spielstand nach 40 Minuten ernüchternd für die Eispiraten und völlig verdient für Bad Nauheim.

Einmal mehr keine Heimtore im Sahnpark

Die Eispiraten blieben harmlos und zweikampfschwach, ein Aufbäumen war auch in den letzten 20 Minuten nicht zu erkennen. Bad Nauheim spielte den Stiefel herunter, Gefahr für den jungen Lunemann im Tor der Gäste sollte nicht wirklich aufkommen. Die Hessen, die sich wahrlich kein Bein ausrissen, nutzten die nächste Gelegenheit in Überzahl zum berühmten Deckel auf dem Topf und sicherten ihrem jungen Backup-Goalie im weiteren Verlauf den Shut-Out in seinem ersten DEL-2-Spiel. Am Ende ein absolut verdienter Sieg der Gäste, die hier ein starkes Spiel gegen erschreckend schwache Eispiraten geboten haben.