Halbzeit in der DEL 2, die Eispiraten weiter tief im Keller, während die außergewöhnliche Klatsche im Sahnpark am 2. Spieltag den Kurstädtern aus Bad Nauheim offenbar die richtige Watsche zur richtigen Zeit verpasst hat, denn die Hessen mischen in der Liga einmal mehr vorn mit, also kein guter Ausgangspunkt für die Eispiraten, die zu allem Überfluss verletzungs- und krankheitsbedingt nur noch mit 14 Feldspielern im Colonel-Knight-Stadion antreten konnten…
Sharipov vs. ECN
Bereits nach 27 Sekunden stand Ilya Sharipov das erste Mal im Mittelpunkte und wehrte mit einer starken Parade den Angriff der Nauheimer Stürmer ab. Nach dem kurzen Wachrüttler fanden die Mannen von Marian Bazany jedoch besser ins Spiel und versuchten mit kontrolliertem Aufbau die Teufel vom eigenen Tor fern zu halten. Pohl, D’Aoust und Gams scheiterten jedoch an Bick, oder am Außenpfosten. Als Pohl nach einer Verteidigungsaktion im eigenen Drittel für zwei Minuten auf die Bank musste, schwante den Crimmitschauern bereits Böses, doch mit viel Not und noch mehr Ilya konnte die Unterzahl überstanden werden.
Von da an übernahmen die Roten Teufel mehr das Heft des Handelns und Crimmitschau konnte mit viel Laufarbeit viele starke Angriffe unterbinden. Als Erk frei im Slot zum Abschluss kam, war Lemay die Rettung in höchster Not. Die Teufel erhöhten den Druck auf den scheibenführenden Spieler und Crimmitschau gelangen nur noch wenige Entlastungsangriffe. Sekunden vor Schluss zielte Nick Walters zu lang und so ging es mit einem hart erarbeiteten Unentschieden in die erste Drittelpause.
Hacke, Spitze – 1,2,3
Nahezu identisch zum ersten Drittel verzeichnete Bad Nauheim nach 30 Sekunden wieder die erste Torchance. Coffman und Herrmann tankten sich schön durch, doch wiederum fanden sie in Sharipov ihren Meister. Die Eispiraten hielten dagegen und erarbeiteten sich ihrerseits durch clevere Puckübergaben im Angriffsdrittel Chancen. In aussichtsreicher Position verzog Lindsten jedoch.
Die Crimmitschauer setzten den Teufeln mit aggressivem Forechecking zu und so befreiten sich die Teufel mehrmals in höchster Not durch Icings. David Cerny wanderte in Folge des Dauerdrucks der Eispiraten auf die Bank. Im anschließenden Powerplay bewies Bick mehrfach warum er zur Riege der Toptorhüter gehört und verhinderte den aussichtsreichen Schuss von Lemay in höchster Not.
Die Nauheimer erhöhten ihrerseits den Druck und erarbeiten sich ein Powerplay, welches den Namen nicht verdiente. Ungenaue Pässe, verspringende Scheiben und wenig Druck hinter dem Puck ließen die Crimmitschauer in Unterzahl gut aussehen. Als die Strafzeit gerade abgelaufen war, schlug es dennoch im Kasten hinter Sharipov ein. Cofmann zog technisch stark in den Winkel und erzielte das 1:0.
Die Eispiraten zeigten sich davon unbeeindruckt und glichen 3 Minuten vor der Drittelpause in Person von Jasper Lindsten aus. Pohl hatte nach Bullygewinn den Puck im Liegen hinter dem Nauheimer Tor zum Finnen durch gesteckt und dieser führte ein sehenswertes Tänzchen auf, welches er mit dem verdienten Ausgleich für die Crimmitschauer belohnte. Als Patrick Pohl 38 Sekunden vor Schluss die halbe Nauheimer Mannschaft auseinander nahm, konnte nur Bick in höchster Not den Führungstreffer für die Westsachsen verhindern.
Eiskalt ausgekontert
Im letzten Drittel zeigten die Eispiraten, dass ein dünnes Lineup nicht unbedingt zum Nachteil gereichen muss und erzielten 4 Tore. Nach Traumpass von Lindsten in die Schnittstelle der Nauheimer Abwehr vollendete der Kapitän der Eispiraten zum verdienten Führungstreffer. Nur zwei Minuten später, sollte Lucas Böttcher das Vertrauen seines Trainers bestätigen, als er den Schuss von halblinks von Doherty unhaltbar ins Tor der Kurstädter abfälschte. Doch die Teufel gaben sich keineswegs geschlagen und verkürzten den Abstand abermals. Nach einem Stellungsfehler erzielte Taylor Vause zentral den Anschlusstreffer. Crimmitschau verlagerte sich mit fortweilender Spieldauer immer mehr auf die Defensivarbeit und konnte Bad Nauheim mit Cleverness und Einsatz weit weg vom Tor halten.
Der Spieler des Abends Jasper Lindsten riss wiederum das Heft das Handelns an sich und vollendete nach genialem Pass von Gams zum 2:4. Als Patrick Pohl nur zwei Minuten später das 2:5 erzielte, war die endgültige Entscheidung gefallen und die Crimmitschauer belohnten sich für eine starke Auswärtspartie mit verdienten drei Punkten.