Warum Alexis D’Aoust schon jetzt der Inbegriff eines Spartiaten ist und wie Marian Bazany seine Tierliebe zeigt, all das in unserem neuen Backcheck. Viel Spaß!

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben

Im Film „300“ kämpfen 300 Spartaner Elitesoldaten gegen eine schier unzählbare Übermacht an persischen Soldaten und versuchen ihre Grenzen und ihr Königreich zu verteidigen vor der feindlichen Übernahme. 1148 Zuschauer stellten sich dem haushohen Favoriten aus Krefeld und sollten für ihr Kommen mit dem besten Spiel der Eispiraten seit Wochen belohnt werden.

Der Kampfschrei der Spartiaten im obig genannten Film ist „AHU“ und oft auf Männertagsausflügen als Zurschaustellung der eigenen Männlichkeit herausgebrüllt, dient es für blasse Mittvierziger mit Halbglatze und Bierbauch als Bestätigung der eigenen Männlichkeit und Jugend. Die selbsternannten Spartiaten müssen allerdings noch ein wenig an den selbst gezogenen Parallelen feilen, denn während der Männertagssonnenbrand die meisten dieser Krieger bereits in die Knie zwingt, stellen sich die echten Spartiaten auf dem Eis einem wahren Kampf.

Gut gesehen, Herr Apel!

Die Krefelder kamen mit viel Schwung auf das Eis und versuchten schnell die strauchelnden Eispiraten in Schieflage zu bringen, doch die rot – weißen Kämpfer eroberten verloren geglaubte Gebiete zurück und entdeckten ihre alten Stärken wieder neu. Schnelle Abschlüsse, druckvolles Agieren an der Bande und Spielwitz und Variabilität in der Offensive verwiesen die Krefelder schnell in ihre Grenzen. Als Filip Reisnecker dann sogar das 1:0 erzielte, wurde dem Kevin des Niederrheins das erste Mal eine kalte Dusche verpasst. Im Liegen reingekämpft kenne ich sonst nur bei der Suche nach den Kontaktlinsen von meiner Oma.

Die Krefelder Trillerpfeifenbrigade versuchte ihr Team wieder nach vorn zu pfeifen und so fiel kurz auf den Führungstreffer der vermeintliche Ausgleichstreffer. Mit geschultem Auge konnte jedoch Micha Apel und Martin Holzer erkennen, dass der Schläger, welcher den Rost von der Decke des Sahnparks kratzen konnte ein paar Millimeter zu hoch war. Michologisch richtig erkannt Herr Apel.

Bittner und die ersten Zähnchen

Im zweiten Drittel sollte es Zach Magwood dank numerischer Überzahl dann allerdings doch gelingen den regulären Ausgleich zu erzielen und so neue Hoffnung beim gebeutelten DEL – Absteiger aufkeimen. Taylor Doherty konnte sich jedoch nicht so richtig damit anfreunden jetzt wieder bei 0 anfangen zu müssen und so erzielte er postum den erneuten Führungstreffer für die Kämpfer von der Pleiße. Zu betonen ist, dass dies der 6000. Treffer der Eispiraten war seit der Neugründung 1990.

Mit einem kräftigen „D’Aoust“ sollte den Nordrhein – Westfalen dann endgültig das Fürchten beigebracht werden und so erzielte Alexis D’Aoust nach hervorragender Vorarbeit von Lemay das 3:1. Gut, zugegeben schöner Treffer, aber gegen den gerade mal 18- jährigen Bittner im Tor, ist es ja als würde man gegen ein Baby ein Tor schießen. (Spaß beiseite – starke Leistung des jungen Torhüters).

Weil Mathieu Lemay das so gut gefiel wie die Trillerpfeifen der Krefelder Anhänger nach Treffern der Eispiraten verstummten, legte er sogar noch das 4:1 nach. Draisaitl entschied – mit 5 Mann kommen wir gegen diese Elitekrieger nicht an und zog seinen Torhüter. Die Krefelder konnten das Spiel noch kurz spannend machen, als Davis Koch zum 4:2 verkürzte, doch Mathieu Lemay wollte seine Anhänger noch einmal jubeln sehen und erzielte in letzter Sekunde das 5:2 und vollendete damit seinen Sahnetag.

Nach 8 Niederlagen in Folge konnten weder Trillerpfeifen, noch Micha Apel den Sieg der Eispiraten gefährden und so endete eine lange Leidenszeit für die Eispiratenfans. Wie in jeder guten Geschichte gibt es auch eine neue Liebesbeziehung, denn wie Alexis D’Aoust und Mathieu Lemay auf dem Eis ackern und harmonieren lässt an alte Reed/ Campbell – Zeiten denken. Bitte mehr davon!

Gekämpft und doch verloren

Marian Bazany ist ein gutherziger Mensch. Mit dieser Aussage habt ihr nicht gerechnet liebe Backcheckleser, was? Die kritische Stimme des Backchecks mit lobenden Worten für den kritisch gesehenen Trainer? Ich möchte es erläutern. Wie? Lest weiter.

Die Eispiraten lieferten auch beim Spitzenreiter ein ordentliches Spiel ab und zeigten sich vielbeinig in der Abwehr. Die Hündchen aus Hessen mussten sich ganz schön die Zähne ausbeißen an den tapfer kämpfenden Mannen von Marian Bazany, umso mehr, da Malexis Led’Aoust (Ich hab euch gesagt, ich habe mich in dieses Dreamteam verliebt, nun müsst ihr diese Wortspiele ertragen) bereits in der 3. Minute des ersten Drittels den Führungstreffer für Crimmitschau erzielten. Die Huskies zeigten sich davon recht unbeeindruckt und spielten weiter ihren Stiefel herunter, ohne jedoch Ertrag dabei zu erzielen und als Ilya Sharipov Chance um Chance vereitelte, merkte man den Huskies den steigenden Tollwutfaktor an.

Cool und gelassen fuhr man im zweiten Drittel mit den Huskies Schlitten und ließ Welle um Welle der Schlittenhunde brechen und so brauchte es am Ende ein „drecksches Tor“ wie man in Sachsen sagen würde. James Arniel stocherte in der 37. Minute das Spielgerät zum Ausgleich über die Linie. Euphorisiert und mit neuem Schwung ausgestattet hängte Max Faber dann ein Ding in den Winkel, bei dem selbst der Ilyanator chancenlos war. Böser Hund! Aus!

Leider sollte auch im letzten Drittel nicht mehr der wichtige Ausgleichstreffer fallen und so bewieß Marian Bazany sein gutes Herz und schenkte den Huskies zwei Empty – Net – Situationen, damit die Jungs, die sich das ganze Spiel über schwer mit dem Tore schießen taten, dann wenigstens aufs leere Tor üben durften. Lars Reuß erzielte das 3:1 und Thomas Sykora machte den Deckel drauf. Ein Herz für Tiere, unser Marian.

Kritisch muss man anmerken – offensiv wurden sich am Ende zu wenig Chancen erarbeitet, welches vor allen Dingen auch an der hervorragenden Spielanlage der Huskies liegen dürfte. Gerade bei zwei Mal 6 gegen 5 dürfte auch mal wieder ein Tor auf Eispiratenseite fallen. Bereits am 09.12.2022 geht es gegen die Eisbären aus Regensburg weiter.