Derby gegen S*** – und es gibt nur eine Aufgabe: Gewinnen! Nach dem spielfreien Freitag erwartet ganz Crimmitschau den alten Rivalen aus der Porzellanstadt, der nach furiosem Saisonstart wieder in den Fahrstuhl nach unten eingestiegen ist.

Dieser Fahrstuhl in Zahlen ausgedrückt: Platz 13, 10 Punkte aus 12 Spielen, 32:45 Tore. Und zuletzt 8 Niederlagen in Folge mit nur 2 mageren Pünktchen. Nachdem im Sommer der große Aufbruch in Selb verkündet wurde mit neuem Trainer, neuem Markenauftritt und (fast) neuem Stadion verhieß der Saisonstart mit 8 Punkten aus den ersten 4 Spielen tatsächlich viel Gutes.

Inzwischen ist das Team von Coach Sergej Waßmiller aber schon wieder im Tabellenkeller angekommen, den man in der vergangenen Saison bereits ausgiebig erkundete. Und dennoch haben die Oberfranken allen Anlass zur Hoffnung, dass man am Hauptrundenende nicht erneut dort zu finden ist, denn der Kader ist qualitativ deutlich besser als in der Vorsaison.

Das bestätigt schon die Torhüterposition, auf der man mit Michael Bitzer (11 Sp, 3.09 GT/Sp, 90.78%, 0 SO) einen echten Rückhalt zur Verfügung hat, sodass unter normalen Umständen Backup Michael Weidekamp (2 Sp, 6.41 GT/Sp, 85.25%, 0 SO) nicht mehr so oft spielen dürfte wie noch in der letzten Spielzeit.

Im Abwehrverbund spielt der ehemalige slowakische Nationalspieler Peter Trska (12 Sp, 4+5) eine zentrale Rolle und sorgt neben seiner Rolle als beinharter Verteidiger auch in der Offensive immer wieder für Gefahr. Routinier Kevin Lavallée (5 Sp, 1+0) und der nachverpflichtete Deutsch-Tscheche Jakub Kania (4 Sp, 0+0) bringen ebenfalls ihre ganze Erfahrung in die Defensivarbeit ein. Darüber hinaus hat Sergej Waßmiller mit Max Gimmel, Steven Deeg, Michael Schaaf, Leon Fern, Mauriz Sibermann, Jimmy Martinovic und Lucas Flade die Qual der Wahl beim Auffüllen der Abwehrreihen.

Von Fluch und Segen kann man im Sturm der Wölfe sprechen. schließlich kann man hier mit Nick Miglio (USA, 12 Sp, 5+8), Brett Thompson (CAN, 12 Sp, 3+9) und Mark McNeill (CAN, 12 Sp, 5+6) ein verdammt starkes Kontingentspielertrio aufbieten. Allerdings: Danach gibt es schon ein gewisses Leistungsgefälle, das die Wölfe gewissermaßen ausrechenbar macht. Arturs Kruminsch (12 Sp, 5+1), Richard Gelke (11 Sp, 1+5) und Lukas Vantuch (7 Sp, 0+3) bringen zweifelsohne reichlich Erfahrung mit, allein die Scorerqualitäten sind da schon beschränkt. Hinzu gesellen sich Daniel Schwamberger (12 Sp, 1+5), Jan Hammerbauer (12 Sp, 0+4), Nikita Naumann (10 Sp, 3+0) und Oliver Noack (12 Sp, 2+0). Martin Hlozek, Philip Woltmann, Moritz Serikow, Lukas Klughardt und Fabjon Kuqi sind die übrigen Angreifer im Wolfsrudel.

Die Marschroute der Eispiraten in dieser Partie ist ganz klar umrissen, denn alles andere als ein Sieg ist keine Option – weder im Hinblick auf die Tabellensituation noch auf die Stimmungslage im Umfeld der Eispiraten. Letztere hat sich zuletzt deutlich positiv entwickelt, nachdem die Niederlage zum Saisonauftakt ausgerechnet in Selb so etwas wie einen Tiefpunkt darstellte. Umso mehr haben die Crimmitschauer also im anstehenden Derby gegen den Erzrivalen etwas gut zu machen.

Als Schlüssel in diesem Unterfangen wird das Neutralisieren der Selber Topreihe gelten. Gelingt dies, wäre den Oberfranken schon einiges an Torgefahr geraubt. Und dass die Eispiraten ihrerseits aus allen Reihen Tore erzeugen können, haben sie unlängst bewiesen. Mit diesem Rezept kontinuierlich Druck auf die Abwehr und Michael Bitzer auszuüben, ist eine weitere wichtige Grundlage zum Ziel des Derbyerfolgs.