7 Spiele – 7 glatte Niederlagen, 4:27 Tore. So fiel die Bilanz der Eispiraten in der vergangenen Saison gegen die Ravensburg Towerstars aus. Aber wer sich deswegen vor dem morgigen Aufeinandertreffen in die Hosen macht, ist fehl am Platze. Anpacken, endlich mehr Tore schießen und Ravensburg folgerichtig mit einer Niederlage auf die Heimreise schicken – so lautet die Devise!
Neues Spiel, neues Glück. Das gilt für die Eispiraten sowohl im Allgemeinen nach den beiden knappen Niederlagen des letzten Wochenendes, als auch für die Partie gegen Ravensburg nach der eingangs schon erwähnten Bilanz der Vorsaison, die auf dem Münchner Oktoberfest gerade der Hammer-Schocker in jeder Geisterbahn wäre.
Dass die Crimmitschauer wieder den Weg in die Erfolgsspur finden, bedarf allerdings einer gehörigen Portion Anstrengung, denn die Gegner aus Oberschwaben sind richtig gut in die Saison gestartet und holten aus den ersten 4 Spielen 9 Punkte bei 11:6 Gegentoren.
Das Team – größtenteils deckungsgleich mit dem Kader, der letzte Saison im Playoff-Finale stand – hat die Umstellung von Peter Rusell, der nach Augsburg wechselte, auf den neuen Headcoach Tim Kehler offenbar schon ganz gut bestanden. Als Erfolgsgarant spielt dabei weiterhin auch Jonas Langmann (4 Sp, 1.47 GT/Sp, 95.71%, 1 SO) eine gewichtige Rolle, denn der „Vielspieler“ wird auch in dieser Saison kaum eine Minute verpassen und zahlt das mit herausragenden Leistungen zurück. Dementsprechend haben sich die Towerstars auf der Backup-Position lediglich mit den jungen und unbekannten Lukas Schulte und Jonas Stettmer abgesichert.
Vor Langmann verüben die altbekannten Julian Eichinger (4 Sp, 0+3), Oliver Granz (4 Sp, 1+1), Pawel Dronia (3 Sp, 0+0), Simon Gnyp (4 Sp, 0+0), Florin Ketterer (4 Sp, 0+0) und Denis Pfaffengut (4 Sp, 0+0) in eingespielter Perfektion. Hinzu kommen nich Daniel Schwaiger, Leon Hüttl und Tim Sezemsky.
Im Angriff beweisen die Ravensburger ebenfalls Kontinuität – sicher auch verbunden mit dem nötigen Kleingeld – und haben die wichtigsten Leistungsträger weiterhin gebunden. Vor allem alle vier Kontingentsürmer blieben im Schussental, was man auch nicht alle Tage sieht. Da wären zum einen die Kanadier Charlie Sarault (4 Sp, 1+4) und Josh MacDonald (4 Sp, 2+0) und zum anderen die US-Amerikaner Robbie Czarnik (4 Sp, 3+1) und Sam Herr (4 Sp, 1+1). Letzterer krönte sich letzte Saison zum Top-Torjäger und Playoff-Monster. Allein nur mit dem nordamerikanischen Quartett gewinnt man in der DEL2 auch keine Blumentöpfe, weshalb es auch auf die deutschen Köpfe im Team ankommt. Hier gibt der Erfolg den Oberschwaben natürlich recht und die Gebrüder Latta, Louis (4 Sp, 0+0) und Nick (4 Sp, 0+0), sowie Vincent Hessler (4 Sp, 1+1), Maximilian Hadraschek (4 Sp, 1+1) und Fabian Dietz (4 Sp, 1+0) bilden wieder eine breit angelegte Offensivfront mit großer individueller Stärke. Unterstützt werden die Oberschwaben auch wieder vom DEL-Partner Schwenningen, mit dem ein reger Austausch erfolgt.
Der große Wow-Effekt blieb bei Ravensburg in diesem Sommer aus. Während etliche DEL2-Clubs ihre Königstransfers medienwirksam in die Welt posaunten und durch die Bank nur „Wunschspieler“ verpflichteten, blieb es bei den Towerstars eher ruhig und man setzte stattdessen auf die Cracks der Vorsaison. Ein Playoff-Finalist hat eben keinen großen Umbruch nötig, wenn er die Finanzen mitbringt, um den Erfolgskader beisammen zu halten. Und so gehören die Cracks aus dem Schussental auch heuer wieder zum Kreise der Titelkandidaten.