6 Drittel am Wochenende gespielt, 4 davon ausgeglichen und am Ende stehen doch nur 0 Punkte. Den Eispiraten schlägt nach einem punktlosen Wochenende und zwei Spielen mit einer offensiven Ausbeute eines Ameisenbärs die kalte Luft der Abstiegszone entgegen. Wir schauen zurück.

Die Eispiraten reisten einmal mehr ins wunderschöne Allgäu und schienen verzückt von der Landschaft. Im Glanze der Berge waren die Augen der Crimmitschauer mit Freude erfüllt und fröhlich jodelnd schunkelten die Spieler auf dem Kaufbeurer Eis in seliger Bierlaune umher. Hach was war das für ein Stelldichein! Der deutsch – finnische Kugelblitz Laaksonen zeigte sich allerdings wenig emotionalisiert und nach Schuss von Bidoul wurde der Puck bereits das erste Mal im Tor von Sharipov versenkt. Im Grunde musste man sich fragen, warum die rot – gelbe Eismaschine noch vor dem Crimmitschauer Tor rum fuchteln durfte, doch eine Antwort blieb die Mannschaft schuldig. Coach Bazany schäumte vor Wut und man kann froh sein, dass eine Auszeit nur 30 Sekunden dauert, ansonsten wäre wohl ein Vulkanausbruch im Allgäu vermeldet worden. Leider bewunderten die Eispiratencracks aber scheinbar die immer heftiger pulsierende Schlagader des Headcoaches, statt auf seine Anweisungen zu hören. Keine 3 Minuten später erzielte Sebastian Gorcik bereits das 2:0 und sorgte für ratlose Blicke im rot – weißen Lager.  Als Fan traut man seinem Team bis zur letzten Sekunde die Wendung zu und so keimte erstmals Hoffnung auf, als die Eispiraten endlich im Spiel ankamen und sich nicht mehr wie ein Kleinkind im Spielzeugladen nur bewundernd umsahen was es alles Schönes zu spielen gibt. Drittelendstand 2:0.

Im zweiten Drittel zückten die Eispiraten endlich die Entermesser und zeigten eine ansehnliche Leistung. Zwar hatte man sich in Unterzahl einiger brenzliger Situationen zu erwehren, doch die Jungs zeigten, dass man nicht nur der Spielball der Joker ist. Die größte Chance bis dahin vergab Mathieu Lemay, dem man einfach anmerkt, dass er mehr Räume in der Offensive braucht. Nach starkem Antritt fing Lemay seinen Rebound von der Bande ab und versuchte Fießinger zu überwinden, scheiterte jedoch am stark aufgelegten Kaufbeurer Goalie. Die Eispiraten überstanden das Drittel am Ende ohne Gegentor, jedoch auch ohne eigenes Tor. 0:2 wir sind immer noch dabei.

Was hat die Eispiratenoffensive noch in petto fragte man sich? Pohl, Lemay, Kanninen, Lindsten, Feser, Gron, Schietzold – namhafte Stürmer, die durchaus in der Lage sind Chancen heraus zu spielen und den Puck im Tor zu versenken, doch es war Dominic Walsh der mit einem Verlegenheitsschuss 7 Minuten vor Schluss die Hoffnungen aufkeimen ließ. Die Strategie war klar – der Ausgleich muss her, also auf nach vorn! Doch mit einem Bärendienst nahm Timonator Gams den Eispiraten wichtige Zeit von der Uhr und kassierte zwei Minuten für einen Stockschlag. Die Zeit lief davon und die Spannung? Wich Ernüchterung. Wieder einmal hatten es die Eispiraten nicht geschafft einen Ein – Tore – Rückstand zu egalisieren und mit hängenden Köpfen verließ man das Kaufbeurer Eis.

Die Kaffeefahrt war beendet. Zurück in heimischen Gefilden sollte ein ähnlicher Beutezug hin gelegt werden wie am voran gegangenen Sonntag. Zahlreiche Sponsoren und der komplette Nachwuchs des ETC Crimmitschau trugen voller Stolz das rot – weiße Logo auf der Brust und präsentierten sich einer ansehnlichen Kulisse. Zudem feierten die „Krawallmacher“ der Heinekurve ihr 20 – jähriges Jubiläum und beeindruckten mit einer großartigen Choreo. Zeit für ein Fest.

Die Eispiraten hatten ihre Lehren aus dem Spiel in Kaufbeuren gezogen und brandeten Welle um Welle auf das Landshuter Tor zu. In den ersten Minuten schlug das Herz der Eispiratenfans höher als bei Omis Nachmittagskaffee gegeben. „Ich mag ihn nicht so stark.“ – Herzfrequenz bei 180. Mehrfach lag der Jubelschrei auf den Lippen, doch ein glänzend aufgelegter Sebastian Vogl verhinderte ein um’s andere Mal den Einschlag und so mühten die Eispiraten sich ab, ohne am Ende auf dem Scoreboard zu erscheinen. Immerhin gelang dies Landshut auch nicht.

Im zweiten Drittel sollten dann endlich Tore fallen und David Zucker vollendete nach nur 10 Sekunden Powerplay den Landshuter Angriff mit dem 1:0. 10 Sekunden – nicht so schnell wie der Weltrekord von Usain Bolt auf 100 m, aber für manch Mann durchaus Rekordzeit … woanders.  Der ein oder andere Crimmitschauer Fan wird sich nach diesem Treffer bereits innerlich mit der Niederlage angefreundet haben doch Captain Blacky zog in der 39. Minute zwei Verteidiger auf sich und vollendete trocken aus dem Handgelenk zum Ausgleich.

Gespannt fragte man sich, ob die Eispiraten zumindest drei Punkte am Wochenende erobern würden, doch die Dreihelmenstädter schienen in der Drittelpause mit Energydrinks versorgt worden zu sein und setzten den Piraten gehörig zu und weil an diesem Wochenende irgendwie nix so richtig laufen sollte, kassierten diese das 1:2 in Person von Andr mit dem Doppel E Hult. Eine Auszeit in der letzten Minute sollte noch die Wendung bringen, doch 3 Sekunden vor Schluss zeigte Vogl noch einmal all sein Können und besiegelte somit das erste Crimmitschauer Null – Punkte – Wochenende.

Was bleibt? Auf der Habenseite kann man sagen, dass die Crimmitschauer Defensive durchaus ihren Job versteht und auch Ilya Sharipov lässt seine Zweifler langsam verstummen, doch die Offensive der Eispiraten hat die Durchschlagskraft eines Stück Käse, welches einen Amboss spalten will. Zudem fehlt derzeit eine Idee das Spiel nach vorn geradliniger umzusetzen. Ein Sieg in 4 Spielen und in 3 von 4 Spielen nur jeweils ein eigenes Tor ist eine düstere Bilanz, die auch durch einen 8:1 Sieg nicht über die offensiven Schwächen hinwegtäuschen kann. Dabei bewegt man sich mit den Special Teams unter den Top 6 der Liga. Es gelingt Chancen zu erspielen, jedoch werden diese teilweise nicht zu Ende gespielt. Momentan sieht man kleine Fortschritte im Team, doch dass der Gegner bereits mit dem ersten Treffer gegen die Piraten die halbe Miete zum Sieg eingefahren hat, ist nicht akzeptabel. Nun gilt es bereits am Freitag mit den eigenen Fans im Rücken zu zeigen, dass die rot – weiße Hölle eine Festung ist, die auch die Puzzlestädter nicht einnehmen können und so in die Erfolgsspur zurück zu kehren. Denn eins ist sicher – die Moral der Mannschaft ist intakt und man braucht sich mit dem Crimmitschauer Team vor keiner Mannschaft in der Liga verstecken und mit den lautesten Fans der Liga muss der nächste Heimdreier eingefahren werden um die ungeliebten unteren Tabellenregionen möglichst schnell zu verlassen.