Fünf Minuten eher wach gewesen und die Eispiraten wären wahrscheinlich nicht punktlos aus Kaufbeuren heimgefahren. So aber hat die verschlafene Anfangsphase in der Freitags-Partie den Weg zur Niederlage mit geebnet und führt nun dazu, dass Crimmitschau im Heimspiel gegen Landshut ähnlich gefordert ist wie in der Vorwoche gegen Bad Nauheim – eine zweite Niederlage am Wochenende will nämlich niemand.

Auch der dritte Anlauf nach dem Wiederaufstieg hat in der Vorsaison beim EVL nicht zum Playoff-Einzug gereicht – und das trotz eines namhaften und nicht ganz billigen Kaders. Und so ist am Gutenbergweg im zurückliegenden Sommer dann doch etwas kräftiger mit dem Drahtbesen durchgekehrt worden, um nun endlich wieder den Playoff-Einzug zu schaffen.

Das Vertrauen dazu setzen die Verantwortlichen in Coach Heiko Vogler, der währen der Vorsaison Leif Carlsson ablöste und das Team noch in die Pre-Playoffs führte, die dann aber in die umgehende Sommerpause mündeten.

Zwischen den Pfosten hat ein Oldie den anderen abgelöst, denn auf den 39jährigen Dimitri Pätzold, der seine Schoner an den Nagel hängte, folgte von den Straubing Tigers Sebastian Vogl (36).  Der verlorene Sohn, der in Landshut seine steile Karriere begann, kehr nun nach 10 Jahren wieder in die Dreihelmenstadt zurück.

Damit es vor Vogl auf dessen alte Tage nicht zu hektisch wird, haben die EVL-Verantwortlichen die Defensive deutlich verstärkt und mit Nick Pageau (CAN) aus Freiburg, der Kampfsau Markus Eberhardt (Bad Tölz) und Jan Pavlu (Kaufbeuren) oberes DEL2-Niveau an die Isar gelockt. Und weil die Stützen Benedikt Brückner und Andreas Schwarz gehalten werden konnten, sollte es für die Gegner heuer einen Schritt schwerer sein, gegen den EVL zum Torerfolg zu kommen. Alexander Dersch, Adrian Klein, Michael Reich und Simon Stowasser ist perspektvisch die nächste, talentierte Verteidigergenereration.

Vorne drin wird sich das Spiel des EVL wieder rund um Marco Pfleger drehen, der im Eiltempo auf seinen 300. DEL2-Scorerpunkt zusteuert.  Ihm zur Seite steht weiterhin der schwedische Routinier Andreé Hult, außerdem wurde mit David Zucker (Ravensburg) ein arrivierter Zweitligaspieler zusätzlich an Bord geholt. Die beiden verbleibenden Kontingentpositionen nehmen der quirlige Kanadier Tyson McLellan (Freiburg) und dessen Landsmann Brett Cameron (Kassel) ein. Die Landshuter Ur-Gesteine Thomas Brandl und Maximilian Forster bilden zusammen mit Julian Kornelli, Samir Kharboutli und Jakob Mayenschein eine verlässliche Basis zwischen den Torjägern und den Landshuter Eigengewächsen bzw. den Talenten vom Kooperationspartner Straubing, zu denen vor allem Powerplayspezialist Yannik Valenti zu zählen ist.

In Landshut hat man also bei der Kaderzusammenstellung durchaus eine Art Aufbruch erzeugt, der sich mit 7 Punkten und 15:10 Toren aus den ersten drei Spielen durchaus auch positiv abzeichnet.

Auf die Eispiraten kommt also ein Schwergewicht zu, das vor allem offensiv mit viel Potenzial aufwarten kann. Das Abwehrverhalten wird Coach Vogler vielleicht noch etwas bedrücken und aus Crimmitschauer Sicht hätte natürlich niemand etwas dagegen, wenn Voglers Sorgenfalten dahingehend nach dem Spiel im Sahnpark noch etwas größer sind.