Stolz ist das dominierende Gefühl dieser Tage als Eispiraten-Fan, hat doch die Mannschaft 2 Spiele vor Ende der Hauptrunde den Playoff-Einzug geschafft. Die Möglichkeit, diesen Stolz dem Crimmitschauer Team nun auch deutlich zu zeigen, bietet die heutige Partie gegen die Tigers aus Bayreuth. Sahnpark-Besuch – Pflicht!

Was wurde gerechnet und mit Punktequotienten jongliert…. Bad Nauheim, Kassel, Heilbronn. Und mittendrin Crimmitschau, Platz 4, 5, 6 oder gar noch 7? Und plötzlich ging es doch ganz schnell. Sieg in Landshut bei gleichzeitiger Niederlage der Heilbronner – Playoffs perfekt. Das Siegerbier nach dem Triumph in Niederbayern hatte eine ganz besondere Note!

Zurück im Alltag bekommen die Westsachsen nun die Oberfranken vor die Brust. Das Team von Robin Farkas steht schon ein paar Tage länger als Playdown-Teilnehmer fest, allerdings sollen die Spiele gegen den Abstieg nach dem Willen der Bayreuther einzig und allein gegen die Selber Wölfe stattfinden. Das Oberfranken-Derby zweier sich nicht ganz grüner Clubs würde volle Stadien und tolle Spiele versprechen. Allein den 11. Platz müssen die Gelb-Schwarzen dafür erreichen. Und weil der noch nicht sicher ist, sind die Tigers in ihrem letzten Hauptrundenspiel durchaus noch unter einem gewissen Druck.

Um dem standzuhalten, wird es vor allem Goalie Timo Herden (43 Sp, 3.57 GT/Sp, 88.73%, 5 SO) ankommen. Dass die Bayreuther die drittschwächste Abwehr der Liga stellen, allerdings auch die drittmeisten Zu-Null-Spiele aller Zweitligisten ablieferten, zeigt: Wenn die Abwehr hält, dann aber richtig. Crimmitschau musste diese Erfahrung in den beiden Auswärtsspielen in der Wagnerstadt schon machen.

Beim Blick auf die Abwehrreihen wird aber auch eines klar: Die Abhängigkeit von Herden ist eklatant, da die Abwehr an sich eher unterer Ligadurchschnitt ist. Zwar sehen die Statistiken von Kurt Davis (USA, 45 Sp, 6+31) ganz gut aus, doch der 35jährige übertreibt es gerne mal mit dem Offensivdrang, was die teaminterne schlechteste +/- Bilanz (-22) belegt. Ansonsten wären da noch Dominik Meisinger (42 Sp, 5+11), Garret Pruden (43 Sp, 0+8), Lubor Pokovic (35 Sp, 1+2) und Moritz Schug (17 Sp, 0+2) als Stammkräfte zu erwähnen, aber der Abwehrbeton, der hier angerührt werden kann, ist schon ziemlich dünnflüssig.

Wenn also hinten die Löcher mal wieder zu groß sind, ist der Angriff gefragt, der vom finnisch-amerikanischen Duo Ville Järveläinen (51 Sp, 41+33) und Cason Hohmann (47 Sp, 13+57) dominiert wird. Gerade bei Wirbelwind Järveläinen hat man manchmal das Gefühl, dass er seine Tore gleich selbst auflegt und deshalb doppelt auf dem Scoreboard auftauchen müsste. Mit seinen 41 Toren ist der finnische Eishockeyzwerg nur noch 1 Tor davon entfernt, den Vorjahresrekord von Max French zu egalisieren. Und die 44 Tore von Martin Bartek aus der Saison 2007/08 sind irgendwie auch noch nicht vom Tisch, wenngleich die Eispiraten-Defensive etwas dagegen haben wird. Es wird aber mehr als deutlich, dass die Tigers mit Järveläinen eine Lebensversicherung in ihren Reihen haben. Die übrigen Stürmer wie etwa Luke Pither (CAN, 40 Sp, 12+26), Christian Kretschmann (41 Sp, 12+24), Frédérik Cabana (44 Sp, 12+18), Dani Bindels (42 Sp, 16+11), Ivan Kolozvary (40 Sp, 8+15), Jan-Luca Schumacher (44 Sp, 3+17), Tobias Meier (46 Sp, 7+12), Marvin Ratmann (36 Sp, 10+5), Kevin Kunz (26 Sp, 5+8) und Tim Zimmermann (31 Sp, 3+3) halten sich allerdings auch nicht ganz fern vond er Torschützenliste, so dass Coach Farkas eigentlich einen recht potenten Angriff aufbieten könnte. Der Konjunktiv kommt hier zum Einsatz, da Bayreuth über die gesamte Saison hinweg mit einer teils heftig gefüllten Ausfallliste zu kämpfen hat und eigentlich nie richtig komplett war. In den letzten Spielen brachte man einmal mehr keine drei Reihen aufs Papier. Aus dem Grund hat man kurz vor Ende der Werchselfrist auch noch den Tschechen Jan Hudacek (2 Sp, 2+1) unter Vertrag genommen, der das Ziel Klassenerhalt nähren soll.

Die Taschenrechner können wir aus EIspiraten-Sicht nun mit einem Lächeln beiseite legen und ganz entspannt dem Crimmitschauer Treiben zusehen. Klar, Platz 5 liegt noch im Bereich des Möglichen und die Jungs von Marian Bazany werden gegen Bayreuth und Frankfurt garantiert nicht die Füße hochlegen. Dennoch ist der Druck nun erstmal weg und wir können den 16. März mit einem docken, roten Kreuz versehen – das erste Playoff-Spiel. Wo das stattfinden wird? Vollkommen egal. Erstmal zählt, dem Team heute von den Rängen zu zeigen, wie stolz es uns gemacht hat!