Die nervenzerreißende Zeit beginnt und während alle mit Spannung auf das Saisonfinale blicken, schauen wir noch einmal auf das Spiel gegen die Eislöwen und den feurigen Tanz im Wetterauer Höllenschlund.
Nach der erneuten Coronazwangspause kehrten die Eispiraten wieder zurück aufs heimische Eis und begegneten den Großstadtkatzen aus Dresden. Das dabei die Abteilung Jugend forscht bei den Löwen den entscheidenden Ausschlag geben sollte, war für viele Crimmitschauer Fans eine schwer zu schluckende Pille. Schlimmer wäre nur eine Derbyniederlage gewesen.
Das Spiel begann mit hohem Tempo und die Eispiraten wollten den grauen Panthern schnell ihr Spiel aufdrücken. War einmal Not am Mann rettete Gracnar eindrucksvoll. In der 18. Minute zeigte Timo Gams einen krachenden Check und setzte so ein wichtiges Zeichen an das Team. Das ist unser Haus! Das ausgerechnet das Kindermilchschokoladegesicht Jussi Petersen in der 18. Minute die Eispiraten in Rückstand bringen sollte, wirkte wie ein Zuckerschock und das erste Mal musste man den Chor aus der Frauenkirche jubeln hören.
Ein hin und her wogendes, zweites Drittel sollte für den verdienten Crimmitschauer Ausgleich sorgen, als Scott Feser einen Pass, so sanft wie das Klopapier vom Charmin- Bär, aufnahm und mit überlegtem Move den Dresdner Goalie zum 1:1 überwand. Gepushed vom Ausgleich drängten die Eispiraten auf den Führungstreffer und man sah die Landeshauptstädter beim ersten allgemeinen Schwimmausflug der Seepferdchenbrigade. Mit Mann und Katze verhinderte man hier den Erfolg für die Westsachsen und durfte sich bei Goalie Schwendener bedanken, dass man nicht unterging. Kann der Sahnpark laut? Natürlich kann der Sahnpark laut. Voller Enthusiasmus opferten die Fans ihre Stimmbänder und mit einer immer stärker werdenden Energie trieb man das Team nach vorn. Corona kann die Piraten niemals stoppen! Dresden versuchte dagegen zu halten und kam nach einer Doppelaktion von Kiediwicz und dem Nachschuss von Porsberger nah an den erneuten Führungstreffer für die Blau – Weißen, aber Graco verhinderte mit all seinem Können den Flohwalzer der Katzenbrigade.
An sich ist der Biber ein beliebtes Tier – trägt er doch einen wichtigen Part zum Erhalt der Ökosysteme bei und wird auch ansonsten als beliebtes Symbol für Baumärkte, oder Zahncreme verwendet. Tom Knobloch – seines Zeichens Biber – Grundschüler in Nieder – Neuendorf sollte das Ökosystem in der 46. Minute der Eispiraten allerdings gehörig vergiften. Nach Bullygewinn Dresden erfolgte ein schneller Pass auf Suvanto, der das Spielgerät clever vor das Eispiratentor brachte und der Riesennager fälschte die Scheibe ab in den Crimmitschauer Bau. Trotz wütendem Anrennen spielte der Klatschpappenverein das Spiel souverän zu Ende und schraubte am Ende durch einen Treffer von Knackstedt den Deckel drauf. Damit war die vierte Niederlage im vierten Spiel gegen Sonic the Hedgehog auf Ecstasy in Sack und Tüten und nachdem man die Kater nun die ganze Saison in Sicherheit gewogen hat, können wir ihnen dann in den Playoffs das Fell über die Ohren ziehen.
Enthusiastische Fans, lautstarke Fangesänge und knisternde Spannung in der Luft. Die Top 4 vor Augen und die Konkurrenz im Nacken – es war alles vorbereitet für ein wahres Eishockeyfest, aber am Ende sollten die Eispiratencracks mit hängenden Köpfen die Heimfahrt antreten.
Die Luft dürfte ziemlich unterkühlt gewesen sein im Bus nach dem Spiel, denn Marian Bazany fragte sich zurecht „Wo waren unsere Ausländer“ in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Tugenden wie Kampfgeist, Laufbereitschaft, Gedankenschnelle ließen die Eispiraten so ziemlich den Großteil des Spiels vermissen und so verbrannte man sich ordentlich die Finger am heißen Atem der Teufel.
Bereits nach 8 Minuten konnte Stefan Reiter den Teufelfans den ersten Jubelschrei entlocken als die Eispiratenabwehr scheinbar zum Kaffeekränzchen mit anschließendem Gegentreffer nebenher spazierte. Reiter konnte unbedrängt abziehen und hämmerte den Puck zum 1:0 in die Maschen. Bisher haben sich die Eispiraten nach solchen Gegentreffern kurz geschüttelt und es ging weiter, doch diesmal standen die Vorzeichen anders. Die Eispiraten mit dem Druck siegen zu wollen und die Teufel mit der Lust siegen zu wollen, führte zu einer zwischenzeitlich verdienten Führung zum 2:0 durch Fabian Herrmann. Wie ein P(B)ickel ausgedrückt wurde der Nauheimer Torhüter nur eine Minute später von André Schietzold und so hoffte man auf Crimmitschauer Seite doch nicht nur angereist zu sein um die Kurtaxe zu bezahlen.
Wenig gastfreundlich präsentierte sich jedoch der bärtige Bruder von Luka Gracnar Kevin Schmidt als er zu Wiederbeginn des zweiten Drittels den Spielstand auf 3:1 erhöhte und weil Crimmitschau danach spielte wie ein Kind beim Topfschlagen schraubten die Nauheimer den Spielstand gar bis auf 5:1 hoch. Trauriger Höhepunkt dabei das zurück sprinten von Timo Gams und Ty Wishart welche sich gegenseitig verteidigten und Laurel und Hardy in nichts nach standen. Wäre der beste Freund von Biene Maja, der Willy nicht noch in Torlaune gewesen, wären wohl bereits viele Crimmitschauer Fernseher ausgegangen. 2:5.
Timo Gams sollte noch die Aktion des Spiels setzen, als er sein ganzes Talent aufblitzen ließ und sehenswert zum 3:5 verkürzte – ein Tanz mit den Teufeln denen am Ende die Hörner lang gezogen wurden. Geiles Ding! So sehr Crimmitschau am Ende aber auch rackerte und machte, man blieb blass und so brachten die Kurstädter das Spiel verdient zum Sieg nach Hause und so kommt es bereits morgen zum Duell der kriselnden Clubs.