Richtungsweisendes Spiel für die Eispiraten in der Wetterau, zum einen, um die zuletzt stark aufspielenden Verfolger aus Heilbronn auf Abstand zu halten und zum anderen, um vielleicht das Husarenstück des PlayOff-Heimrechts doch noch zu schaffen. Egal wie, es sind Punkte notwendig hierfür…
Verspätete Anreise macht schwere Beine
Staubedingt kamen die Eispiraten verspätet im Colonel-Knight-Stadion an, eine verkürzte Aufwärmphase brachte diese Verspätung mit sich. Dennoch starteten die Eispiraten gleichwertig ins Spiel und hatten durch Patrick Pohl die Riesenchance zur Führung, im direkten Gegenzug zeigte sich Reiter abgebrüht und schickte die Scheibe aus halbrechter Position ins Kreuzeck. Ein Tor wie aus dem Nichts, und gleich hinterher das zweite Tor für die Gastgeber, nur wenig später hielt Herrmann mit dem Rücken zum Tor die Kelle in den Schuss von Hafenrichter und fälschte unhaltbar ab. Crimmitschau hatte Mühe, danach ins Spiel zu finden und spielte nicht mit voller Konzentration. Umso glücklicher war der Anschlusstreffer kurz vor der Dritelpause zu werten, André Schietzold nutzte einen Puckverlust und schickte Bick die Scheibe durch die Schoner. Wenn Scott Feser die sich kurz darauf bietende Chance verwertet hätte, wäre die Welt trotz des ausbaufähigen Spiels der Westsachsen sicher in Ordnung gewesen, aber Bick hielt den Puck sicher.
Effektive Gastgeber schrauben Ergebnis nach oben
Die Hoffnung auf ein besseres Spiel im Durchgang Zwei wurde den mitgereisten Eispiratenanhang gleich in der 21. Minute genommen, Schmidt bekam eine Art Geleitschutz und zog einfach von der Bande vor Luka Gracnar und legte die Scheibe ins Netz – das sollte so einfach nicht passieren und war ungewöhnlich für die sonst eher sattelfeste Abwehr der Eispiraten. Crimmitschau erarbeitete sich danach ein paar wenige Chancen, doch die noch zwei Tage zuvor gelobte Laufbereitschaft blieb weiter Mangelware. Und Bad Nauheim nutzte die sich bietenden Chancen, Wörle zog nach innen, schoss auf Luka Gracnar´s Fanghand, die Scheibe sprang wieder heraus und Sekesi schlug die Scheibe aus der Luft ins Tor. Die Kurstädter hatten jetzt eindeutig Oberwasser, während die Eispiraten ihrer Form und dem Ergebnis hinterher liefen. Und den Gastgebern gelang somit auch ein weiteres Tor, ein Schuss von der blauen Linie, der Puck wurde geblockt, sprang auf den frei stehenden Bires und der staubte zum fünften Treffer ab. Glücklicherweise fanden die Eispiraten in Person von Willy Rudert eine schnelle Antwort, nur 18 Sekunden später legte der junge Stürmer nach Doppelpass mit Marius Demmler die Scheibe mit einem trockenen Schuss ins Netz. Damit ging es nicht ganz hoffnungslos ins letzte Drittel, Marian Bazany hatte sicherlich Redebedarf in der Pause.
Anrennen bringt nur den Anschlusstreffer
Der Trainer der Eispiraten fand ofenbar die richtigen Worte in der Kabine, denn die Westsachsen kamen mit mit dem Messer zwischen den Zähnen aus der Kabine, machten viel Druck, aber bis auf den Schuss von Mario Scalzo gab es leider keine Topchancen. Doch die deutliche Leistungssteigerung sollte zumindest mit dem Anschlusstreffer belohnt werden, und was für einen: Timo Gams umfuhr mehrere Gegenspieler im Slalommodus, umfuhr zuguterletzt noch Bick und bewarb sich damit für das Tor des Monats März. Auch im weiteren Verlauf drängten die Eispiraten die Teufel in ihr Drittel, brachten die Scheiben endlich zum Tor, während Bad Nauheimdamit gar nicht zurecht kam. So ging es weiter bis zur Schlussphase, hier passierte den Eispiraten aber ein Wechselfehler, Luka Gracnar ging vom Eis und Kevin Lavallée griff viel zu früh ins Geschehen ein, der berechtigte Pfiff und die Strafe folgte. Marian Bazany riskierte alles und nahm seinen Keeper vom Eis, Crimmitschau drückte weiter, Bad nauheim versuchte, das leere Tor zu treffen, wenn sie denn mal an den Puck kamen. Doch irgendwie schafften es die Hessen, sicherlich auch bedingt durch die Strafzeit, die Gäste vom eigenen Tor fern zu halten und brachten das Ergebnis über die Zeit. Die Eispiraten gewannen zwar das Schlussdrittel, aber verloren drei wichtige Punkte und der Atem der Falken von Platz 7 her war spürbar. Marian Bazany zeigte in der Pressekonferenz seine Enttäuschung über die Leistung seiner Schützlinge deutlich. Dennoch haben es die Eispiraten in den letzten drei Partien selbst in der Hand, die direkte Playoff-Teilnahme zu sichern.