Crimmitschau ist zurück im Geschäft! Nach zweiwöchiger Corona-Zwangspause melden sich die Eispiraten im Spielbetrieb zurück und bekommen gleich das Derby gegen Dresden aufs Tablett.

Dabei wird das Duell am 50.Spieltag garantiert von einer Menge Brisanz und Emotionen geprägt sein, schließlich geht es für beide Teams noch um eine Menge. Die Eispiraten schwimmen in Sachen Quotient im Vergleich zur Konkurrenz noch zwischen Playoff-Heimrecht und Pre-Playoffs, können also bis zum Hauptrundenabschluss noch viel gewinnen, aber auch viel verlieren.

Und für die Eislöwen geht es um nicht weniger als den Platz an der Sonne. Den allerdings mussten die Landeshauptsädter zuletzt wieder an Frankfurt abgeben. Nachdem sich das Team von Andreas Brockmann seit Anfang Dezember von Sieg zu Sieg hangelte – insgesamt 19 Stück aus 22 Spielen – und so ziemlich alles mitnahm, was es mitzunehmen gab. Die 100-Punkte-Marke wurde mit Leichtigkeit erreicht, doch der Lack bröckelte zuletzt zunehmend. Von den zurückliegenden 6 Spielen wurden 3 verloren. Eingeleitet wurde die Erfolgsdelle durch ein 6:7 gegen Freiburg mit der unrühmlichen Klopperei zwischen Brockmann und seinem Freiburger Pendant Robert Hoffmann – Popcornkino alà Dresden!

Nichtsdestotrotz ist es den Eislöwen in dieser Saison zuzutrauen, die Hauptrunde ganz oben abzuschließen und mit besten Voraussetzungen in die Playoffs zu starten. Dort wird es bekanntlich verstärkt auf eine gute Defensive ankommen, um die man sich aber dank Goalie Jannick Schwendener (42 Sp, 2.16 GT/Sp, 92.00%, 5 SO) eigentlich keine Sorgen machen braucht.

Mit den offensiv wie defensiv sehr starken schwedischen Defendern David Suvanto (43 Sp, 13+20) und Simon Karlsson (39 Sp, 13+19) sowie den etwas defensiv ausgerichteteren Maximilian Kolb (47 Sp, 2+17), Arne Uplegger (37 Sp, 4+11), Mike Schmitz (45 Sp, 1+14), Nicklas Mannes (29 Sp, 1+12), Lucas Flade (38 Sp, 0+4) und Bruno Riedl (17 Sp, 0+2) kann Brockmann eine sehr stabile und zweikampfstarke Abwehr aufbieten, die es den gegnerischen Stürmern maximal schwer macht und zudem für ein schnelles und sicheres Umschaltspiel sorgt.

Dass die Eislöwen nach Puckgewinn in der eigenen Zone umgehend in den Angriff übergehen, freut natürlich die Stürmerriege im Team, die sich mit reichlich Treffern zu bedanken weiß. Ganz vorne dran steht wie selbstverständlich Jordan Knackstedt (46 Sp, 23+48), der sowohl Torjäger als auch feinsinniger Vorlagengeber ist.  Hinter dem geliebt-gehassten Knackstedt sammeln sich eine ganze Menge Angreifer, die für die gefürchtete Gefahr aus allen Reihen sorgt. Da wären die zwei Schweden Johan Porsberger (45 Sp, 24+18) und David Rundqvist (41 Sp, 10+21) sowie Tomas Andres (47 Sp, 15+31), Vladislav Filin (41 Sp, 11+19), Timo Walther (41 Sp, 14+15), Philipp Kuhnekath (47 Sp, 10+13), Yannick Drews (43 Sp, 9+14) und Arturs Kruminsch (32 Sp, 7+13). Die Breite in der Offensive ist schon beeindruckend. Hinzu kommt, dass es Brockmann wie schon auf seiner letzten Station in Kaufbeuren dank eines laufintensiven 4-Reihen-Systems gelingt, junge „Empokömmlinge“ ins Rampenlicht zu stellen. Dass sich etwa bislang unbekannte Jungspunde wie Adam Kiedewicz (34 Sp, 4+9) oder Matej Mrazek (41 Sp, 6+4) problemlos neben den arrivierten Cracks präsentieren, ist zweifelsfrei Brockmann zu verdanken. Am nächsten Leistungssprung von Jussi Petersen (29 Sp, 2+3) und Jannis Kälble (12 Sp, 2+0) feilt der Übungsleiter sicher auch schon.

Wir dürfen uns freuen! Nicht nur, weil man als Eispiraten-Fan endlich mal wieder auf das eigene Team anstatt nur auf die Ergebnisse der Playoff-Konkurrenz schauen kann, sondern auch, weil es zum Wiedereinstieg gleich das prestigeträchtige Derby gegen Dresden in einem ausverkaufen Sahnpark (2.000 Zuschauer) geben wird.

Das einzig Ungewisse und damit zugleich Nervösmachende ist, wie weit die Eispiraten ihren sächsischen Kontrahenten auf Augenhöhe begegnen können. Dabei geht es nicht nur darum, wie groß nach der 2-wöchigen-Pause der Fitness- und Kraftrückstand eines jeden Einzelnen, aber auch des Kollektivs sein wird, sondern wie viele Spieler Marian Bazany überhaupt ins Rennen schicken kann. Eine Rückkehr in den Spielbetrieb mit einer Rumpftruppe wäre sicherlich die ungünstigste Ausgangssituation. Aber auch dieser stellen wir uns, um am greifbaren Ziel Playoff-Heimrecht zu arbeiten!