Das erste Mal seit Wochen ohne drei Spiele in einer Woche? Ungewöhnlich, doch damit euch die Zeit nicht zu lang wird bis zum nächsten Spiel hier der nicht ganz so ernst gemeinte Rückblick auf die Spiele gegen Weisswasser, Ravensburg und Dresden. Viel Spaß!
Zwei Mal in einer Woche die Füchse schlagen? Absolut geil! Zwei mal selbst 0 Tore erzielen? Nicht so geil … Ein wenig Liebe und ein wenig Schmerz …
„Rattatatatatatt“ – Manche Tore sind schmerzhaft und so scheint es als hätte André Schietzold nur darauf gewartet unseren Fanbeauftragten Norman Pilling in das Reich der Schmerzen zu schicken. Eine Bierwette – immer eine gute Idee – findet so ihren glorreichen Ausgang und so darf man schon gespannt sein wie das Tattoo aussehen wird. Wird es eine Fee mit einer goldenen Dreizehn die aus dem Feenstab rieselt? Wird es ein Geweih über die Rückenunterseite in dessen Mitte eine 13 prangt? Wird es am Ende doch nur ein Abziehbild? Egal was es wird – die Crimmitschauer Fangemeinde hat selten so mitgefiebert! Danke für das Entertainment Männer. Das zeigt das Eishockey mit Spaß, Herzlichkeit und auch Schmerzen verbunden ist. Jetzt schon ein Kultbild das Selfie von Norman und Schietz nach dem innerhalb von einer Woche Weisswasser zwei Mal abgebügelt worden ist.
Die Eispiraten schlugen auf zum Tanz im Fuchsbau und wollten ein weiteres Mal Meister Reinecke das Fürchten lehren. Die Füchse müssen sich diesmal gefühlt haben als wäre Kuschelzeit in der Teeniedisco, denn immer wieder blickten sie verschämt auf den Boden, wenn ihnen ein Eispirat nahe kam. Schüchtern drein blickend, mit hoch rotem Kopf versuchte man sich den Annäherungen der Seeräuber zu erwehren und vor Aufregung ließ man ein ums andere Mal den Puck an des Gegners Kelle gleiten. Luca Gläser war allerdings nicht in Kuschelstimmung und ballerte seinem Herzblatt Leon Hungerecker bereits nach 2. Minuten das Ding in die Maschen. Er ist halt nicht so der Romantiker der Luca und wir sind hier auch nicht bei Twilight. Glitzernde Vampire finden nur Teeniemädchen cool. Scheinbar weckte das den Jäger bei den Füchsen auf, denn sehenswert versuchte Hunter Garlent aus der Drehung den Puck im Tor unterzubringen und so alles wieder auf Anfang zu stellen. Graco ist da auch eher sowas wie der Aufsichtslehrer der genau aufpasst, dass man sich nicht doch zu nah kommt und sollte ihm jemand zu nah kommen, dann steht da immer noch Mr. Bodyguard Ty Wishart. Unseren Mr. Immovable Force schiebt garantiert kein pickliger Teenagerfuchs zur Seite. Wie wichtig Freundschaften als Jugendlicher sind, zeigte sich bereits früh im Spiel, denn sowohl Leon Hungerecker, als auch Luca Gracnar schloßen in diesem Spiel Freundschaft mit dem Pfosten. Motiviert von den Avancen um sein Tor wollte der Schlaufuchs Hungerecker dann auch mal mit spielen und vertändelte gleich mal hinter dem Tor den Puck. Das Rennschwein Rudi rannte immer wieder an und kam gleich zwei Mal gefährlich zum Abschluss, ohne jedoch den Hungerhaken zu überwinden. So blieb es beim verdienten, diesmal jedoch härter erarbeiteten 0:1 für die Eispiraten.
Ich vermute in der Füchsekabine lief dann zur Aufmunterung Britney Spears mit „I’m not a girl, not yet a woman“ von Britney Spears und so wurde Leon Hungerecker das zweite Mal in den ersten zwei Minuten in einem Drittel überwunden. Wahrscheinlich war er so aufgeregt, dass sein Schwarm sich ihm näherte, dass er ganz schwitzige Hände bekam und den Puck aus der Fanghand ins Tor legte. So kriegt man zwar die Aufmerksamkeit von seinem Schwarm, aber der denkt dann auch die lässt ja jeden ran. The Golden Boy hatte aber nur Augen für Norman. Zumindest besser riechen als ein Fuchs tut er wahrscheinlich, über Geschmack lässt sich ja nicht streiten. (Sorry Norman :D). Da die Eispiraten auf Wolke 7 schwebten, ließen sie sogar mal einen Valentinsgruß zu – Endstation einmal mehr GracNO! Die Piraten sammelten sich wieder und ließen den Füchsen mit einem starken Forechecking selten die Chance das Spiel geordnet aufzubauen. Wieder einmal war es jedoch Hunter Garlent der die Eispiraten ordentlich in Bedrängnis brachte als er den Pass gefährlich in den Slot passte, jedoch keinen Abnehmer fand. Als Niklas Heyer dann auch noch Platz nehmen musste auf der Strafbank spielten die Füchse ihre besten Minuten bis dato, ohne jedoch zählbares folgen zu lassen. Es schien als könnten die Blau-Gelben noch so ackern, das Ding wollte einfach nicht rein gehen. Die Eispiraten hingegen waren eiskalt und erzielten gleich noch das 3:0 und das 4:0 … ach nein da hab ich geträumt – denn auch die Meuterer haben ein Herz und lassen ein 3 auf 1 mal liegen. Offiziell ging es also in die Drittelpause mit einem 2:0.
Die Eispiraten begannen, wie sie aufgehört hatten und drückten weiter auf den dritten Treffer ohne jedoch den Füchsen endgültig das Fell über die Ohren zu ziehen und so musste Oktopus Gracnar doch öfter mal mit zugreifen. Die Eispiraten wurden unkonzentrierter und verteilten teilweise die Pucks an die Falschen – einmal fing Breitkreutz den Puck clever ab, einmal rettete Wishart in höchster Not. Endstation war jedoch immer unser Herzblatt – Luka Gracnar. „Hungerecker Sie sind raus!“ hieß es am Ende und so trauten sich endlich die blau-gelben Mädchen gemeinsam ihren Schwarm anzusprechen und der hatte ein Herz und übergab ihnen ein Geschenk. Die Reineckes waren dabei auch ganz schön stürmisch, aber weil Scott „Game Winning Goal“ Timmins mal so gar nix für Romantik übrig hatte, verpasste er der Girlieband eine kalte Dusche mit einem schönen Chip über 60 Meter zum 1:3 Endstand aus Eispiratensicht. Am Ende weinte sich Petteri Väkiparta in den Schlaf. Liebe kann weh tun.
Mit einer Schweigeminute sollte das Spiel gegen Ravensburg beginnen und mit dem Tod von Ernst Mälzer verließen 92 Jahre Eishockeytradition in Crimmitschau den Sahnpark. Lieber Ernst – Danke für 92 Jahre Herzblut, Leidenschaft, Ehrgeiz und aufrichtiger Herzlichkeit. Ruhe in Frieden!
Ich bin ja wirklich ein großer Puzzlefan. Wenn ich Zeit habe, setze ich mich hin und puzzle – Pferdepuzzle, Schweinepuzzle, Sprengigelpuzzle you name it. Ich nehme die kleinen Teile, füge sie zusammen und am Ende ergibt sich ein wunderschönes Bild. Ich sortiere erst die Ecken aus, dann die Kanten, arbeite mich Puzzlestück für Puzzlestück vor und am Ende ja, da wird es ein wirklich, wirklich schönes Bild … Also … ein Haufen … oder .. eher so verteilte, malträtierte Puzzlestücke und ich in der Ecke sitzend mit zerzausten Haaren. Ähnlich dürfte sich der ein oder andere Fan nach dem Spiel gegen die Ravensburg Towerstars gefühlt haben. Nach dem 0:5 in der Vorwoche, gab es dieses Mal ein nicht weniger bitteres 0:4 zuhause.
Keinen Meter Platz ließen die Ravensburger den Eispiraten und bereits im ersten Drittel hatte der Eispiratenkahn schwer Schlagseite. Nach Treffern im 5 – Minuten – Takt hatten Czarnik, Zucker und MacDonald Oberwasser und die Eispiraten hatten eine kalte Dusche bekommen. Czarnik’s Treffer muss dabei einmal mehr heraus gehoben werden, denn der Eishockeyleonidas überwand die Phalanx der rot – weißen Defensive, zerstörte damit die starke Abwehrreihe der Meuterer und gönnte sich am Ende noch ein wenig Zeit für Spielereien und versenkte trocken den Puck hinter Graco. Ein wirklich sehenswertes Tor welches klar die Marschroute für das Spiel vorgeben sollte. Der gemeine Piratenfan frohlockte da noch „Wer 1:0 führt, der stets verliert“ bevor das Ravensburger Süßstofferzeugnis auch schon das 2:0 folgen ließ. Unter dem Zuckerschock leidend taumelten die Eispiraten ins Powerbreak und wer Coach Bazany hinter der Bande umher tigern sah, der konnte schon ahnen das ihm diese Pille bitter aufstieß. So nahm er sich seine Mannen im Powerbreak auch zur Brust und forderte sie auf endlich mit Eishockey zu spielen beginnen. Kurzzeitigt wirksam zeigte sich die Ansprache des Coaches denn Mr. Immovable Object haute einen Ravensburger mit einem schönen Open – Ice -Hit auf die Matten. Ein wichtiges Zeichen für Fans und Mannschaft und Ravensburg? Die sagten sich „Macht ihr mal – wir verteidigen nur zu Viert und schicken dann Einen tief“ – Wäre doch der alte Farmer MacDonald nur auf seiner Farm geblieben. 0:3. Hinzu kam noch, dass Scott Feser derzeit auch in einer schweren Formkrise hängt und so die Chance auf den Anschlusstreffer entgehen ließ. Doppelt bestraft wurde er dafür durch das Hängebauchschwein Pfaffengut, der halb Mensch, halb Bär sich in Laserfeser verbiss. 2 Minuten für ein wenig zu doll kuscheln. Einen Fight konnte man das nicht nennen, da sah Scotty too Hotty einfach nicht gut aus und so ging es mit hängenden Köpfen in die erste Drittelpause.
Was soll ich euch zu den nächsten beiden Dritteln groß sagen? – wir rannten, wir kämpften, aber Ravensburg verteidigte klug. Wartete geduldig auf Konter und wir verloren nebenbei unseren Captain. Ohne Orientierung auf See umhertreibend kamen selten durchschlagskräftige Angriffe zustande und man fühlte sich wie in einem schlechten Film bei dem man das Ende schon vorher kennt. Zu harmlos, zu wenig giftig und zu müde ergaben sich die Eispiraten nach und nach ihrem Schicksal und die Mannschaft mit dem großen „Ich bin der Mörder“ Schild auf der Brust spoilerte in der 59. Minute gar nix mehr, denn allzu offensichtlich war, dass das Spiel nicht mehr zurückzuholen sei. 0:4. Dietz. Uff. Es war als wäre nicht nur mit Ernst Melzer ein Stück Energie aus dem Sahn gewichen, sondern aus der kompletten Mannschaft. Zuletzt präsentierte man sich so zahnlos vor der bitteren Coronapause. Manchmal jedoch ist ein Schritt zurück, der Schritt den man für einen neuen Anlauf braucht und so darf man durchaus trotz allem Frust über den Start ins Jahr 2022 zufrieden sein. Ich bin mir sicher die Jungs heben sich die Tore nur auf bis die nächste Wette kommt. 😉
Der Crimmitschauer Mensch ist an sich ja ein wahrer Ästhet. Sehr darauf bedacht sich mit Schönheit und positiver Stimmung zu umgeben, legt dieser Metropolit Wert darauf sich wirklich auch nur den geistig anregenden Eindrücken hinzugeben. Tumbe Pöbeleien, krächzende Stimmen und graue Wände sind ja so gar nichts für ihn. Er genießt die Umgebung von fröhlichen Gesängen, Aufenthalten in der Natur und vertreibt sich seine Zeit mit dem Genuss von Bier und Wein und singt in illustrer Runde zu rot-weißen Zauberkunststücken auf dem Eis. Dieses durchaus erhabene Wesen braucht natürlich dann auch einen gewissen Anreiz um sich frei zu entfalten … und dann … muss er nach Dresden. Das ist nicht schön, aber zum Glück selten. Im Grunde genommen fühlt sich eine Fahrt nach Dresden immer an wie ein Gefühl aus Hunger und Ekel. Der Magen grummelt und man möchte auch wirklich gern etwas essen und dann gibt es genau diese eine Speise die man selbst, wenn man verhungern würde, nicht essen könnte. Man schaut sich das Produkt angewidert an und findet es in seiner Gesamtheit einfach abstoßend. Parallelen sind hierbei rein beabsichtigt und keinesfalls Zufall.
Spaß macht es natürlich nicht den Dresdnern Klatschpappen und „Doch mal lieber den Strickpulli“ – Sterilarenamöchtegernerfolgsfans beim Feiern zuzusehen, aber leider muss man zugeben, dass die Akkus der Crimmitschauer an diesem Abend einfach vollkommen leer waren. „Zum Kotzen“ fand Bazany nur eine Aktion und zwar, dass man nicht das 4:0 verhinderte, mir fiele da noch eine weitere Szene ein, aber so ehrlich muss man sein – Dresden hätte Schwendener auch gar nicht ins Tor stellen müssen. Die Eispiraten schienen von Anfang an den Anker nicht lichten zu können und so war es vor allen Dingen Luka Gracnar der an diesem Abend den Untergang lange Zeit verhinderte. Stets einen Schritt zu spät, offensiv unkonzentriert und ziellos und defensiv inkonsequent, präsentierte man den leeren Ladebalken nur allzu offensichtlich auf dem Eis. Einzig und allein Luca Gläser schien auf Eispiratenseite im ersten Drittel einen etwas gefährlicheren Schuss absetzen zu können.
Im zweiten Drittel nahm das Magengrummeln seinen Lauf. Bereits im ersten Drittel defensiv auffällig, machte Dominic Walsh zu Beginn den Dresdnern abermals eine Torchance zunichte und zeigte, dass zumindest die Mentalität stimmt, auch wenn die Beine müde sind. Müde war auch das anschließende Powerplay – mit gezogenem Stecker. Nicht nur, dass die Seefahrer Probleme offenbarten überhaupt koordiniert in die Zone zu kommen man konnte den Puck nicht mal vom eigenen Tor fern halten und so lief man oft wieder in die eigene Defensivzone ohne nennbaren Erfolg. Besser machte es bei 5 gegen 5 der rothaarige Daywalker David Rundqvist und netzte nach mehrfachen Nachstochern zum 1:0 ein. Und bis zur 39. Minute sollte es auch immer wieder heißen Dresden gegen Graco und jedesmal ging der Torhüter als Sieger hervor. In der 39. Minute dann sogar die Chance für Schietz nach Foul an Reisnecker den Ausgleich zu erzielen, aber wenn selbst der Goldjunge nur einen müden, flachen Schuss auf die Schoner von Schwendener schiebt, kann es ja nix werden.
Im letzten Drittel sollte das Crimmitschauer Eishockeyauge und -ohr noch mehr leiden, denn noch drei Mal musste man die Sprengigel jubeln sehen und hören. Andres erhöhte im Powerplay auf 2:0, weil die Box eigentlich mehr so eine Pappschachtel war und weil wir uns in diesem Bericht noch nicht einmal auf die Schiris stürzen konnten, haben sie uns eben noch einen Anlass gegeben und sorgten mit einer Entscheidung für Erstaunen, die wohl nur sie so gesehen haben. Als der Schuss von Kuhnekath an die Latte ging, sprang dieser an den Rücken von Gracnar und dieser verhinderte mit seinem Arm das Überqueren der Linie. Das Ding drin sehen, kann man nur wenn man eine Freundin hat die auf die Frage mit „ist er schon drin?“ mit ja antwortet, obwohl noch gar nix passiert ist … Nun ja die Stirnlappenbasilisken in Schwarz-Weiß fielen sonst nicht auf – warum dann nicht einfach mal noch fragwürdig auffallen? Man kann ja immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Der Mensch mit dem 08/15 Namen Timo Walther machte am Ende noch den Deckel drauf und sorgte für eine ziemlich miese Magenverstimmung beim rot-weißen Anhang.