… und keiner geht hin. Nachdem einem die leeren Ränge beim alten Klassiker gegen Selb die Tränen in die Augen trieben, findet auch das heutige Sachsenderby gegen Dresden bei verschlossenen Türen im Sahnpark statt. Trotz fehlender Stimmung wollen sich die Eispiraten aber nicht davon abhalten lassen, die nächsten Punkte einzufahren!
Anders als man es die letzten Jahre von den Eislöwen gewohnt ist, hat das Team von Andreas Brockmann mal einen richtig guten Saisonstart hingelegt und steht inzwischen mit beachtlichen 38 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz. Anspruch und Wirklichkeit klaffen in Elbflorenz also ausnahmsweise mal nicht auseinander.
Die Anteile am Erfolg sind ganz vielschichtig verteilt, das Goaliegespann um Janick Schwendener (19 Sp, 2.75 GT/Sp, 89.90%, 0 SO) und Kristian Hufsky (3 Sp, 3.44 GT/Sp, 90.00%, 0 SO) hat aber auf jeden Fall auch seinen Anteil.
Auch der große Umbruch in der Abwehr mit dem Abschied einiger arivierter Altstars hat den Eislöwen alles andere als geschadet, da Brockmann eine sehr gute Balance zwischen Defensive und Offensive gefunden hat. So führt der Spezialist an der blauen Linie, Simon Karlsson (SWE, 18 Sp, 9+10) die ligaweite Scorerwertung der Defender an, doch auch Landsmann David Suvanto (SWE, 20 Sp, 5+5) sowie Maximilian Kolb (20 Sp, 1+9), Nicklas Mannes (20 Sp, 1+7), Mike Schmitz (20 Sp, 1+7) und Arne Uplegger (20 Sp, 2+4) sind beständig an den Angriffsübungen der Landeshauptstädter beteiligt. Die hohe Punktausbeute der Abwehrspieler spricht für viel Struktur und überlegtes Spiel in den Reihen der Weiß-Blauen.
Vorne drin ist es – wie soll es anders sein – Jordan Knackstedt (20 Sp, 11+17), der das Zepter schwingt und bei so ziemlich jeder gefährlichen Aktion der Offensive irgendwie seine feinen Hände im Spiel hat. Allein kann er den Erfolg der Dresdner freilich nicht tragen und so sind auf jeden Fall auch die anderen deutschen Angreifer wie etwa Tomas Andres (20 Sp, 7+10), Vladislav Filin (18 Sp, 3+10), Timo Walther (20 Sp, 5+8), Yannick Drews (18 Sp, 3+6) und Arturs Kruminsch (13 Sp, 3+6) als wichtige Stützen zu sehen. An der steten Verbesserung der Dresdner im bisherigen Saisonverlauf lässt sich auch die Leistungskurve der beiden schwedischen Angreifer Johan Porsberger (20 Sp, 9+7) und David Rundqvist (17 Sp, 3+8) ablesen, die nämlich zuletzt stark nach oben zeigte und einige Zweifel an der Ligatauglichkeit der beiden ad acta legt. Die jungen Angreifer Tom Knobloch, Adam Kiedewicz, Philipp Kuhnekath, Matej Mrazek und Jussi Petersen spielen im konsequenten 4-Reihen-Modus Andreas Brockmanns eine wichtige Rolle und zahlen es mit guten Leistungen zurück.
Eine enge Kiste wird dieses Derby gegen Dresden, das ist man aber inzwischen gewohnt, denn die Duelle der beiden Rivalen gehen selten in eine eindeutige Richtung. Und so werden es abermals die Nuancen sein, die über die Punkte entscheiden. Crimmitschau hat sich auf jeden Fall seit dem Ende der Corona-Pause kontinuierlich in den drei Spielen steigern können und scheint bereit zu sein für die Schlacht mit den Eislöwen. Der Sieg gegen Selb war dabei ganz wichtig für das Selbstvertrauen, rein sportlich sollte man ihn aber nicht überbewerten, da Dresden ein ganz anderes Kaliber sein wird wie die Oberfranken. Eine weitere Leistungssteigerung bzw. der nächste Schritt nach vorne wird daher nötig sein, um die Punkte im Sahnpark zu behalten.