Dass die Frankfurter Löwen Teil eines Spitzenspiels der DEL 2 sind, ist für die Millionentruppe aus Hessen nicht weiter überraschend, denn genau dafür ist der Aufstiegsaspirant ja prädestiniert. Dass der zweite Hauptdarsteller dieser Szenerie ausgerechnet die Eispiraten Crimmitschau sind, ist schon echt ein starkes Ding und darf die Fans der Rot-Weißen schon vor dem Spitzenspiel Zweiter gegen Erster zurecht stolz machen.

Auch wenn die Tabelle, in der Crimmitschau nach 9 Spiele nur 2 Punkte hinter Frankfurt liegt, ein anders Bild zeichnet, so bleibt doch festzuhalten, dass Frankfurt als haushoher Favorit in diese Partie geht. Schließlich hat sich der Finanzkrösus der Liga für die DEL beworben und die personellen Voraussetzungen dafür auch geschaffen.

Einen auf Erfolg getrimmten Trainer konnte Teammanager Fritzmeier im Sommer aus dem niederländischen Tillburg an den Main locken, denn immerhin hat der Tscheche Bohuslav Subr seit 2015 die Oberliga mit seinen holländischen „Exoten“ aufgemischt und drei Meisterschaften eingefahren.

Dass die Löwen bis dato nur 16 Gegentore kassiert haben, ist zu großen Teilen auf die wirklich starken Leistungen von Jake Hildebrand (USA, 6 Sp, 1.68 GT/Sp, 93.67%, 1 SO) und Bastian Kucis (3 Sp, 2.00 GT/Sp, 92.77%, 1 SO) zurückzuführen, wobei das Duo auch gut von seinen Vorderleuten untersützt wird. Bobby Raymond (CAN, 9 Sp, 1+3), Marius Erk (9 Sp, 0+4), Kevin Maginot (9 Sp, 1+3), Kyle Sonnenburg (9 Sp, 0+3) und Daniel Wirt (9 Sp, 1+1) wissen sehr genau, wie man Tore verhindert, während Maximilian Faber (9 Sp, 3+8) obendrein in gewohnter Manier auch noch einen verkappten Stürmer darstellt.

Im Angriff hat der FC Bayern der DEL 2 einmal mehr bei der Konkurrenz gewildert und die Topscorer anderer Teams in der Mainmetropole zusammengescharrt. Und so bekommen es die gegnerischen Abwehrreihen mit einer ganzen Armada an Top-Stürmern zu tun. Die Deutsch-Kanadier Rylan Schwartz (9 Sp, 7+6), Dylan Wruck (9 Sp, 3+10) und Ryon Moser (9 Sp, 3+8) sind diese Neuzugäne von der DEL2-Konkurrenz und führen die interne Scorerliste derzeit an. Mit Matt Carey (CAN, 9 Sp, 3+4) und Carson McMillan (CAN, 9 Sp, 1+6) stehen schließlich auch noch zwei „echte“ Kontingentspieler parat und überzeugen mit Torgefahr und Spielwitz. Tomas Sykora (9 Sp, 4+3), Yannick Wenzel (9 Sp, 3+3), Pierre Preto (9 Sp, 3+3), Darren Mieszkowski (8 Sp, 1+3), Manuel Strodel (8 Sp, 3+1), Alexej Dmitriev (9 Sp, 0+2) und Constanbtin Vogt ( 9 Sp, 0+0) reihen sich eher mehr als minder in den mit 37 Toren gefährlichsten Angriff der Liga ein.

Es wird also Schwerstarbeit auf Luka „Gracko“ Gracnar und seine Temakameraden zukommen. Die Chance, im heimischen Sahnpark Platz 1 erklimmen zu können, wird die Pleißestädter aber hoffentlich beflügeln anstatt zu lähmen. Denn eins dürfte klar sein: Man sollte weder erwarten noch davon ausgehen, dass die Crimmitschauer mit den Frankfurtern mitspielen werden. Es wird rein über den Kampf funktionieren. Die Löwen zermürben und ihnen mit schnörkellosem, einfachem Spiel den Schneid abzukaufen, kann der entscheidende Schlüssel sein. Und wer weiß, vielleicht schallt es dann aus über 2.000 Kehlen gegen halb acht Uhr abends: „Hey! Hey! Spitzenreiter, Spitzenreiter…“