Nachdem für den Tabellenzweiten Crimmitschau letzte Woche mit den Duellen gegen den Erzrivalen Weißwasser und den Titelaspiraten Kassel schon die ersten Saisonhighlights anstanden, geht es diese Woche nicht weniger verheißungsvoll weiter. Klar, das Derby gegen Selb am Sonntag wirft seine Schatten voraus, aber das Heimspiel gegen den Tabellendritten aus Bad Nauheim ist nicht minder anspruchsvoll für die Westsachsen.
Von den Roten Teufeln aus der Wettereau kann man nämlich mit Fug und Recht behaupten, dass sie einen genauso guten wie auch überraschenden Saisonstart hingelegt haben wie die Crimmitschauer. Bad Nauheim gehört eigentlich von jeher zu den Wundertüten der Liga, deren Leistungspendel unberechenbar in beide Richtungen und ganz weit ausschlagen kann. Heuer pendelt es aber bisher stetig in die positive Richtung, denn 12 Punkte konnten die Cracks von Coach Harry Lange schon einfahren.
Sucht man die Gründe für den tollen Bad Nauheimer Saisonauftakt, bleibt man anders als in den Vorjahren nicht zuerst bei Felix Bick hängen. Der 28jährige steht im 5. Jahr in Folge zwischen den ECBN-Pfosten, hatte aber gemessen an den Zahlen schon bessere Zeiten in der Wetterau. 16 Gegentore in seinen bisherigen 5 Einsätzen sind eher durchschnittlich. Ersatzmann ist Philipp Maurer.
Die Anzahl der Gegentore noch etwas zu drücken, dürfte eines der nächsten Ziele der Hessen sein. Das Personal dazu ist mit dem Deutsch-Kanadier Kevin Schmidt (6 Sp, 2+5) sowie Eric Stephan (6 Sp, 0+4), Tomas Schmidt (6 Sp, 0+1) und Huba Sekesi (6 Sp, 0+1) qualitativ auf jeden Fall vorhanden und auch quantitativ ist die Defensive zusätzlich mitMaximilian Glötzl, Mark Shevyrin, Philipp Wachter und Nikonor Dobryskin gut besetzt. Warten muss man in der Wetterau noch auf den ersten Einsatz des verletzten Patrick Seifert, der als Abwehrstütze im Sommer verpflichtet wurde.
Im Angriff – und hier kommen wir schon am ehesten zum bisherigen Erfolgsrezept – haben die Verantwortlichen beim Griff in die Kontingentspielerkiste im Gegensatz zu manch zurückliegendem Jahr ein scheinbar richtig gutes Händchen bewiesen, denn gleich 3 Neuzugänge führen die interne Scorertabelle an – und das durchaus mit stolzen Zahlen. Taylor Vause (CAN, 6 Sp, 0+11), Jerry Pollastrone (USA, 6 Sp, 4+4) und Tristan Keck (CAN, 6 Sp, 7+1) können es richtig krachen lassen und auch vom vierten Kontingentstürmer Jordan Hickmott (CAN, 6 Sp, 2+1) wird man aufgrund seiner Vita im weiteren Saisonverkauf noch hören. Daneben machen aber auch die deutschen Angreifer auf sich aufmerksam, allen voran Christoph Körner (6 Sp, 1+4), Mick Köhler (6 Sp, 3+2) und Stefan Reiter (6 Sp, 3+2), aber auch Altstar Tobias Wörle (6 Sp, 1+0) und die jungen Wilden Fabian Herrmann, Leohn Köhler und Michael Bartuli. Da fällt es fast nicht mehr ins Gewicht, dass sich Publikumsliebling Andreas Pauli eine langwierige Verletzung zugezogen hat und auch Routinier Marc El-Sayed noch nicht wieder zur Verfügung steht.
Auf die Eispiraten kommt wieder einiges an Arbeit zu, wenn sie ihre Siegesserie fortsetzen wolllen. Vor allem Neuzugang Ty Wishart wird gleich alle Hände voll zu tun bekommen und muss mit seinen Nebenleuten in der Defensive die starken Angriffsreihen der Roten Teufel bändigen. Da aber auch die Eispiraten wissen wie das Toreschießen funktioniert, dürften die Fans im Sahnpark, die nun hoffentlich die 2.000-er Marke überschreiten werden, ein richtiges Topspiel zu sehen bekommen, bei dem die berühmten Kleinigkeiten über Wohl oder Wehe entscheiden dürften.