In Kassel sind einige Steine gepurzelt, denn Angstgegner Crimmitschau konnte erstmals in dieser Saison besiegt werden. 3:6 (1:3,1:2,1:1) hieß es am Ende aus Sicht der Eispiraten, die sich nicht grämen müssen und dem Tabellenführer Paroli boten so gut es nur ging.
Bei den Eispiraten gab Neuzugang Sam Vigneault seinen Einstand im heiligen Trikot und ersetzte dabei Topscorer Mathieu Lemay, der nach anstrengenden Wochen mit viel Eiszeit eine schöpferische Pause bekam. Diese Pause nahm sich allerdings auch das gesamte Team in den ersten 11 Minuten, da man dem Kasseler Pass- und Laufspiel kaum gewachsen war und wie schon im ersten Aufeinandertreffen erneut 0:3 zurücklag. Nach und nach konnten sich die Crimmitschauer aber in die Partie arbeiten, hatten einige gute Chancen, doch es brauchte die Untersützung der berühmt berüchtigten Kasseler Bande, von der die Scheibe in der 16. Minute am verdutzten Gerald Kuhn vorbei hüpfte und Patrick Pohl auf die Kelle, der ins leere Tor schob.
Der 2-Tore-Rückstand war freilich ein dickes Brett für die Eispiraten gegen das beste Team der Liga. Und Kassel agierte dementsprechend, kontrollierte das zweite Drittel ohne zu dominieren, aber immer mit dem Fuß am Gaspedal, wenn es nötig wurde und wenn die Eispiraten die Zuordnung vermissen ließen. So etwa beim 4:1, als ein Husky ohne angegriffen zu werden durch das Eispiraten-Drittel kurven durfte, oder beim 5:1, das einem 4 gegen 1 Konter entsprang. Wenigstens gelang Lukas Vantuch nach feinem Zuspiel von Sam Vigneault noch das 5:2 vor der Pause.
Beherzt und mit einigen Umstellungen, darunter zwischen den Pfosten, gingen die Crimmitschauer in den letzten Abschnitt. Das Bemühen der Richer-Schützlinge war da, Kassel ließ aber in der Defensive kaum etwas anbrennen, so dass nicht nur der Tabellenführer, sondern auch die Uhr immer mehr zum Gegner wurde. Timo Gams brachte mit dem 5:3 im zweiten Nachschuss in der 52. Minute die Spannung nochmal zurück, ein weiterer Treffer der kämpfenden Westsachsen wollte aber nicht gelingen. Sekunden vor der Sirene nutzten die Hausherren noch das leere Tor zum Endstand.